Physikalische Allergie

VonJames Fernandez, MD, PhD, Cleveland Clinic Lerner College of Medicine at Case Western Reserve University
Überprüft/überarbeitet Aug. 2024
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Bei einer physikalischen Allergie wird die allergische Reaktion durch einen physikalischen Reiz ausgelöst.

(Siehe auch Übersicht über allergische Reaktionen.)

Eine physikalische Allergie unterscheidet sich von anderen allergischen Reaktionen, weil der Auslöser ein physikalischer Reiz ist. Nachfolgend sind einige Beispiele für physikalische Stimuli aufgeführt:

  • Kälte

  • Sonnenlicht

  • Hitze oder andere Stimuli, die Schwitzen verursachen (z. B. emotionaler Stress oder sportliche Betätigung)

  • Vibration

  • kleinere Verletzungen (z. B. aufgrund von Kratzen)

  • physikalischer Druck

Bei einigen Personen treten die Symptome nur als Reaktion auf einen physikalischen Reiz auf. Bei anderen Allergikern verschlimmert der physikalische Reiz die Symptome.

Ursachen einer allergischen Reaktion

Es ist nicht geklärt, was eine allergische Reaktion des Körpers verursacht. Einer Theorie zufolge verändert der physikalische Reiz ein Protein in der Haut. Das Immunsystem verwechselt dann dieses Protein mit einer fremden Substanz und greift es an. Ein Beispiel hierfür ist die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht (Photosensitivität). Das UV-Licht im Sonnenlicht verändert Proteine in der Haut, die der Körper als fremd identifiziert und angreift. Medikamente wie Antibiotika, manche Kosmetika (Hautcremes, -lotionen, -öle etc.) oder andere Substanzen verursachen manchmal Photosensitivität.

Symptome einer allergischen Reaktion

Zu den häufigsten Symptomen zählen Juckreiz, Hautflecken, Quaddeln und Gewebeschwellungen unter der Haut (Angioödeme). Die Symptome entwickeln sich meist innerhalb von Minuten nach Einwirkung des physikalischen Reizes.

Wenn hitzeempfindliche Personen Hitze ausgesetzt sind oder sich derart betätigen, dass sie schwitzen, können sie kleine, intensiv juckende Quaddeln entwickeln, die von einem roten Ring umschlossen sind. Dieser Zustand wird als Cholesterin Nesselausschlag (Urtikaria) bezeichnet.

Wenn kälteempfindliche Personen Kälte ausgesetzt sind, können diese Quaddeln, Asthma, eine laufende oder verstopfte Nase oder ein Angioödem entwickeln. Zu einer schweren umfassenden anaphylaktischen Reaktion kommt es nur selten.

Diagnose einer allergischen Reaktion

  • Untersuchung durch den Arzt

Die Diagnose einer physikalischen Allergie stützt sich auf die Symptome und Umstände, unter denen sie auftreten.

Um durch Kälte verursachte Reaktionen zu diagnostizieren, legt der Arzt für 4 Minuten einen Eiswürfel auf die Haut der betroffenen Person und wartet, ob sich nach dessen Entfernung eine Quaddel entwickelt.

Betroffene sollten für eine Weile auf alle Hautpflegemittel und Kosmetika verzichten, um feststellen zu können, ob eines dieser Mittel die Allergie verstärkt.

Behandlung einer allergischen Reaktion

  • Vermeidung des Auslösers

  • Antihistaminika

Die beste Behandlung einer physikalischen Allergie besteht darin, die auslösenden Reize einer physikalischen Allergie zu meiden. So sollten beispielsweise Personen mit einer Überempfindlichkeit gegen Sonnenlicht ein Sonnenschutzmittel verwenden und soweit wie möglich das direkte Sonnenlicht meiden.

Der Juckreiz lässt sich für gewöhnlich durch ein Antihistaminikum lindern. Die wirksamsten Behandlungen sind Cyproheptadin gegen Quaddeln aufgrund von Kälte und Hydroxyzin für Quaddeln aufgrund von Hitze oder emotionalem Stress.