Belastungsinduzierte allergische Reaktionen

VonJames Fernandez, MD, PhD, Cleveland Clinic Lerner College of Medicine at Case Western Reserve University
Überprüft/überarbeitet Aug. 2024
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Kurzinformationen

Belastungsinduzierte allergische Reaktionen treten während oder nach körperlicher Belastung auf.

  • Körperliche Belastung kann Asthma auslösen oder verschlimmern oder selten zu einer schweren allergischen (anaphylaktischen) Reaktion führen.

  • Die Diagnose der Ärzte stützt sich gewöhnlich auf die Symptome und deren Zusammenhang mit der körperlichen Belastung.

  • Die zur Asthmabehandlung eingesetzten Medikamente können gewöhnlich verhindern, dass die Symptome während der körperlichen Belastung auftreten. Es hilft jedoch auch, wenn man körperlich fitter wird und nach und nach die Intensität und Dauer der körperlichen Belastung steigert.

(Siehe auch Übersicht über allergische Reaktionen.)

Körperliche Belastung kann zu Folgendem führen:

  • Asthma: Bei Asthmatikern wird ein Anfall häufig durch körperliche Belastung ausgelöst. Bei anderen Personen wiederum tritt Asthma nur bei körperlicher Belastung auf. Körperliche Belastung kann einen Asthmaanfall auslösen oder verschlimmern, da die Atemwege durch das rasche Atmen zunächst auskühlen und austrocknen und sich dann bei der nachfolgenden Erwärmung verengen. Belastungsasthma tritt bevorzugt bei kalter, trockener Luft auf. Die Betroffenen fühlen ein Engegefühl im Brustraum. Sie können Atemprobleme haben, Husten oder ein Keuchen von sich geben.

  • Anaphylaktische Reaktionen: Nur selten löst intensive körperliche Belastung eine umfassende, potenziell schwerwiegende allergische (anaphylaktische) Reaktion aus. Bei manchen Personen tritt diese Reaktion nur auf, wenn sie vor der körperlichen Betätigung ein bestimmtes Nahrungsmittel (insbesondere Weizen oder Shrimps) gegessen haben. Das Atmen fällt schwer oder der Blutdruck sinkt, was zu Benommenheit und einem Kreislaufzusammenbruch führen kann. Eine anaphylaktische Reaktion kann lebensbedrohlich sein.

Die durch körperliche Betätigung ausgelösten Symptome (Asthma oder eine anaphylaktische Reaktion) treten typischerweise 5 bis 10 Minuten nach der intensiven körperlichen Belastung auf. Manchmal setzen die Symptome auch mit Ende der Belastung ein.

Diagnose von belastungsinduzierten allergischen Reaktionen

  • Untersuchung durch den Arzt

  • Manchmal ein Belastungstest

Die Diagnose einer belastungsinduzierten allergischen Reaktion stützt sich auf die Symptome und deren Zusammenhang mit der körperlichen Belastung.

Für die Diagnosestellung kann auch ein Belastungstest hilfreich sein. Bei diesem Test wird die Lungenfunktion vor und nach der Belastung auf einem Laufband oder Ergometer gemessen.

Behandlung von belastungsinduzierten allergischen Reaktionen

  • Medikamente zur Behandlung von Asthma oder Anaphylaxie

  • Vermeidung möglicher Auslöser

Die Behandlung des belastungsinduzierten Asthmas zielt darauf ab, körperliche Belastung ohne Symptome ausführen zu können. Bessere körperliche Fitness kann dazu führen, dass sich bei körperlicher Belastung weniger Symptome zeigen. Das Einatmen eines Beta-Adrenergikums (wie es bei der Behandlung von Asthma angewendet wird) etwa 15 Minuten vor Beginn der körperlichen Betätigung, hilft häufig, Reaktionen zu verhindern. Üblicherweise mittels eines Inhalators eingeatmete Cromoglicinsäure kann ebenso hilfreich sein.

Medikamente, die Asthmatiker normalerweise zur Kontrolle ihres Asthmas verwenden, können häufig das Entstehen von Symptomen während körperlicher Belastung verhindern. Die Anwendung von Asthmamedikamenten und die schrittweise Erhöhung der Intensität und Dauer der körperlichen Belastung ermöglicht es einigen Asthmatikern, die Belastung zu tolerieren.

Personen mit einer belastungsinduzierten anaphylaktischen Reaktion sollten die Form der körperlichen Belastung vermeiden, die den Anfall ausgelöst hat. Wenn der Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels vor der Belastung die Symptome auslöst, sollte vor der Aktivität darauf verzichtet werden.

Betroffene sollten grundsätzlich eine Adrenalin-Fertigspritze zur Notfallbehandlung bei sich haben. Das Durchführen körperlicher Betätigungen mit anderen Personen wird empfohlen.