Eine monoklonale Gammopathie unbestimmter Bedeutung (benigne monoklonale Gammopathie) ist eine Ansammlung von monoklonalen Antikörpern, die aus fehlgebildeten, aber gutartigen Plasmazellen stammen.
Die Plasmazellen entwickeln sich aus den B-Zellen (B-Lymphozyten), einem Typ weißer Blutkörperchen, der normalerweise Antikörper (Immunglobuline) bildet. Das sind Eiweiße (Proteine), die Infektionen abwehren. Wenn sich eine einzige Plasmazelle übermäßig vermehrt, bildet die daraus entstehende Gruppe genetisch identischer Zellen (sogenannte Klone) eine große Menge eines einzelnen Antikörpertyps. Da dieser Antikörper von einem einzigen Klon gebildet wird, bezeichnet man ihn als „monoklonalen Antikörper“ oder auch als M-Protein. Bei Menschen mit einer großen Menge an M-Proteinen ist oftmals die Konzentration anderer Antikörper verringert, was sie anfälliger für Infektionen macht. Immunglobuline werden manchmal als Gammaglobuline bezeichnet. Eine Erkrankung dieser Art kann also auch „Gammopathie“ genannt werden. (Siehe auch Überblick über Störungen der Plasmazellen.)
Im Allgemeinen kommt die monoklonale Gammopathie unbestimmter Bedeutung (MGUS) bei mehr als 5 Prozent der über Siebzigjährigen vor. Sie verursacht jedoch keine nennenswerten gesundheitlichen Probleme, es sei denn, sie entwickelt sich zu einem Myelom oder einer verwandten schweren Erkrankung der B-Zellen.
Da MGUS meist symptomlos verläuft, wird sie fast immer nur zufällig entdeckt, wenn das Blut aus anderen Gründen untersucht wird, beispielsweise, um das Eiweiß im Blut zu messen. Die monoklonalen Antikörper können sich an Nerven binden und zu Taubheit, Kribbeln und Schwäche führen. Bei Patienten mit dieser Störung kommt es eher zu Knochenschwund und Brüchen.
Die M-Protein-Werte bleiben bei Patienten mit MGUS oft jahrelang stabil – bei manchen Menschen bis zu 25 Jahre – und die Patienten bedürfen keiner Behandlung. Wenn eine Auswertung jedoch Anzeichen eines deutlichen Rückgangs der Knochendichte (Osteopenie oder Osteoporose) ergibt, wird eventuell eine Behandlung mit Bisphosphonaten (wie Pamidronat und Zoledronsäure, die einen weiteren Knochenverlust verhindern) empfohlen.
Aus noch unbekanntem Grund kann sich diese Störung oft erst nach vielen Jahren bei bis zu ungefähr einem Viertel der Betroffenen zu einer Krebserkrankung wie einem multiplen Myelom, einer Makroglobulinämie oder einem B-Zell-Lymphom auswachsen. Dieses Fortschreiten lässt sich nicht verhindern. Patienten mit MGUS werden etwa zweimal im Jahr körperlich untersucht, es werden Blut- und manchmal auch Urintests gemacht, um festzustellen, ob sich die Krankheit bösartig verändert. Wird diese Entwicklung früh erkannt, können die Auswirkungen der Krebserkrankung verhindert bzw. entsprechend früh behandelt werden.