Das Blutspendeverfahren

VonRavindra Sarode, MD, The University of Texas Southwestern Medical Center
Überprüft/überarbeitet März 2024
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Gesunde Menschen spenden eine kleine Menge ihres Blutes für Bluttransfusionen. Sie spenden in der Regel ungefähr 450 Milliliter (weniger als ungefähr ein Zehntel der gesamten Blutmenge im Körper). Oft werden verschiedene Bestandteile des Blutes (siehe Blutprodukte) voneinander getrennt und verschiedenen Personen verabreicht.

Das gesamte Spendeverfahren für Vollblut (d. h. Blut mit allen Bestandteilzellen) dauert ungefähr eine Stunde. Blutspender müssen mindestens 17 Jahre alt sein (mancher Ort 16 Jahre mit der Einwilligung der Eltern oder eines Sorgeberechtigten) und müssen mindestens 50 Kilogramm wiegen. Außerdem müssen die Spender gesund sein. Ihr Puls, ihr Blutdruck und ihre Temperatur werden gemessen und eine Blutprobe wird auf eine geringe Anzahl der Blutkörperchen (Anämie) untersucht. Ärzte stellen den Spendern einige Fragen über ihre Gesundheit, über Faktoren, die sich auf ihre Gesundheit auswirken können, und über Länder, die sie besucht haben. Gewisse Gesundheitszustände und Faktoren schließen Spender zeitweise oder dauerhaft vom Blutspenden aus. Zum Ausschluss führende Faktoren sind typischerweise diejenigen, die die Spende für den Spender gefährlich machen können oder die ein Risiko beinhalten, eine Krankheit auf den Empfänger zu übertragen. Die Entscheidung für die Annahme oder Ablehnung eines Spenders kann kompliziert sein. Das Rote Kreuz bietet auf seiner Website (siehe Eignungskriterien für die Blutspende) detaillierte Informationen.

Wussten Sie ...

  • Sehr wenige Krankheiten schließen Spender dauerhaft von Blutspenden aus.

  • Die meisten Leute können Blut spenden, selbst wenn sie zuerst nicht dazu befähigt sind, weil die meisten ausschließenden Gesundheitszustände vorübergehend sind.

  • Gespeichertes Blut wird auf viele Infektionen getestet, sodass das Risiko einer Krankheitsübertragung durch gespendetes Blut sehr gering ist.

Tabelle
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Ganz allgemein darf man höchstens alle 56 Tage Blut spenden. Die Praxis der Bezahlung für Blutspenden gibt es kaum noch, weil es Bedürftige dazu ermutigte, sich als Spender anzubieten und dann eine Erkrankung zu verschweigen, die sie ausgeschlossen hätte.

Eine zum Blutspenden für geeignet befundene Person sitzt in einem Liegestuhl oder liegt auf einem Bett. Zuerst untersucht die medizinische Fachkraft die Innenseite des Ellenbogens und bestimmt, welche Vene genutzt wird. Nach der Reinigung des Bereiches um die Vene wird eine Nadel in die Vene gestochen und mit einem sterilen Verband fixiert. Der Spender spürt gewöhnlich einen kleinen Stich, danach bleibt der Vorgang schmerzlos. Das Blut gelangt durch die Nadel in den Sammelbehälter. Die tatsächliche Blutentnahme dauert nur etwa 10 Minuten. Der gesamte Prozess von der Krankengeschichte bis zu einer kurzen Ruhepause umfasst dagegen etwa eine Stunde.

Das frisch abgenommene Blut wird, versehen mit Konservierungsstoffen und Mitteln, die das Gerinnen verhindern, in Plastikbeutel eingeschweißt. Von jeder Spende wird eine kleine Probe auf bestimmte Infektionserreger getestet.

Testen des gespendeten Blutes auf Infektionen

Bluttransfusionen können ansteckende Organismen aus dem Blut des Spenders übertragen. Darum haben die Gesundheitsbehörden die Befähigung zum Spender eingeschränkt und für gründliche Bluttests gesorgt. Alle Blutspenden werden auf Infektionen mit Organismen untersucht, die Virushepatitis, AIDS und ausgewählte andere Viruserkrankungen (wie Erkrankungen durch das Westnil-Virus und Syphilis) verursachen. Manchmal wird das Blut auf andere Infektionen (wie Babesiose und die Chagas-Krankheit) untersucht.

Erworbenes Immunschwächesyndrom (AIDS)

Jedes Spenderblut wird auf Antikörper gegen HI-Viren, die Erreger der Immunschwächekrankheit AIDS, geprüft. Der Test ist nicht 100-prozentig genau, weil er in den ersten Wochen nach einer HIV-Infektion nicht positiv ist. Potenzielle Spender werden jedoch im Laufe des Screening-Verfahrens befragt. Als potenzieller Spender werden Sie zu den AIDS-Risikofaktoren befragt – zum Beispiel, ob sie oder einer Ihrer Sexualpartner sich Drogen spritzen oder ob bei Ihnen andere Risikofaktoren vorliegen (siehe Tabelle Einige Gesundheitszustände, die Spender von Blutspenden ausschließen). Aufgrund der Bluttests und der Befragungen ist das Risiko einer Ansteckung mit dem HI-Virus bei einer Bluttransfusion in den Vereinigten Staaten extrem niedrig – ungefähr 1 zu 1.500.000 bis 2.000.000.

Virale Hepatitis

Gespendetes Blut wird überprüft, um festzustellen, ob es mit den Erregern von Hepatitis B oder C infiziert ist, die bei Bluttransfusionen übertragen werden können.

Mit diesen Tests können nicht alle Fälle infizierten Blutes erkannt werden, aber durch strenge Tests und Spender-Screenings besteht bei einer Transfusion praktisch kein Risiko einer Übertragung von Hepatitis C. Derzeit beträgt das Risiko in den Vereinigten Staaten eine Infektion pro 2.000.000 Blutkonserven bei Transfusionen.

Hepatitis B bleibt die häufigste potenziell ernsthafte Erkrankung, die bei Bluttransfusionen übertragen werden kann, wobei das derzeitige Risiko in den Vereinigten Staaten bei ungefähr 1 Infektion auf 1.000.000 Blutkonserven bei Transfusionen beträgt.

Syphilis

Mit Bluttransfusionen wird nur selten Syphilis übertragen. Die Blutspender werden nicht nur gescreent und das Blut auf Organismen untersucht, die Syphilis verursachen, sondern das gespendete Blut wird auch bei sehr niedrigen Temperaturen aufbewahrt, bei denen die infektiösen Organismen sterben.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. AABB: Association for the Advancement of Blood and Biotherapies: Informationen für Spender und Empfänger: Bietet Informationen für Empfänger und Spender bezüglich der Sicherheit von Blutspenden und das Blutspendeverfahren und häufig gestellte Fragen werden beantwortet.

  2. Auswahlkriterien vom US-amerikanischen Roten Kreuz: Bietet Informationen bezüglich der Voraussetzungen zur Blutspende und den Blutprodukten.