Menschenbisse

VonRobert A. Barish, MD, MBA, University of Illinois at Chicago;
Thomas Arnold, MD, Department of Emergency Medicine, LSU Health Sciences Center Shreveport
Überprüft/überarbeitet Juni 2022 | Geändert Sept. 2022
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
Kurzinformationen

Da menschliche Zähne nicht besonders spitz sind, verursachen die meisten von Menschen verursachten Bisse allenfalls eine Quetschung oder einen oberflächlichen Riss (Lazeration). Allerdings kann ein Biss in fleischige Körperteile wie Ohren, Nase und Penis diese abtrennen.

Bei Verletzungen der Faust (Kampfbisse), die entstehen, wenn die geballte Faust bzw. die Fingerknöchel die Zähne des Gegners treffen, besteht ein Infektionsrisiko. Ein Schnitt in die geballte Faust verletzt häufig die Sehne des Fingers, der über dem Knöchel verläuft.

Manchmal überträgt der Zubeißende Krankheiten wie Hepatitis. Eine Infektion mit dem humanen Immunschwächevirus (HIV) ist sehr unwahrscheinlich, da die Konzentration des Virus im Speichel niedriger ist als die im Blut und da Substanzen im Speichel die Aktivität des Virus hemmen.

(Siehe auch Einführung in Bisse und Stiche.)

Symptome von Menschenbissen

Von Menschen verursachte Bisswunden sind schmerzhaft und hinterlassen normalerweise einen Zahnabdruck auf der Haut. Bei Kampfbissen entsteht lediglich ein kleiner, gerader Schnitt quer über den Fingerknöcheln. Eine Reißverletzung der Fingersehne schränkt oftmals die Bewegung des Fingers in eine Richtung ein. Infizierte Bisse schmerzen stark, sind gerötet und geschwollen.

Wussten Sie ...

  • Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine AIDS-Infektion durch einen menschlichen Biss übertragen wird.

Behandlung von Menschenbissen

  • Wundreinigung

  • Antibiotika

Bisse von Menschen werden gereinigt, indem die Wunde mit sterilem Salzwasser (Kochsalzlösung) gespült und mit Seife und Wasser abgewaschen wird.

Abgetrennte Körperteile lassen sich manchmal wieder annähen. Abgetrennte Körperteile sollten in ein feuchtes Papierhandtuch oder einen Waschlappen eingewickelt oder in einer Plastiktüte versiegelt werden. Diese geschlossene Tüte sollte in eine zweite Tüte mit Eis getan werden. Abgetrennte Körperteile sollten nie direkt auf Eis oder in Wasser getaucht werden.

Risse, außer solchen in der Hand oder solchen, die viele Stunden vorher eingetreten sind, werden für gewöhnlich chirurgisch geschlossen.

Bei Bissen, die die Haut verletzt haben, können vorbeugend Antibiotika eingenommen werden, um eine Infektion zu verhindern. Entzündete Bisswunden werden mit Antibiotika behandelt und müssen oft chirurgisch geöffnet werden, damit die Wunde auf Fremdkörper (z. B. einen abgebrochenen Zahn) hin untersucht und gereinigt werden kann. Manchmal wird auch eine bildgebende Untersuchung wie eine Röntgenaufnahme oder eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um versteckte Fremdkörper zu entdecken.

Wenn sich ein Kampfbiss infiziert, ist zur intravenösen Verabreichung von Antibiotika eventuell ein Krankenhausaufenthalt notwendig.

Ist bekannt, oder besteht der begründete Verdacht, dass die beißende Person eine übertragbare Krankheit hat, können andere Maßnahmen zur Infektionsabwehr ergriffen werden.