Übersicht über die Versorgung nach der Geburt

(Pflege nach Schwangerschaft und Geburt)

VonJulie S. Moldenhauer, MD, Children's Hospital of Philadelphia
Überprüft/überarbeitet Feb. 2022 | Geändert Sept. 2022
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Kurzinformationen

Die 6 Wochen nach der Schwangerschaft und der Entbindung werden Wochenbett genannt und sind die Nachgeburtsphase, in denen sich der Körper der Frau allmählich wieder regeneriert.

Nach der Geburt treten bei der Mutter bestimmte körperliche Veränderungen und Symptome auf, die gewöhnlich nur vorübergehend leichte Beschwerden verursachen. Schwere gesundheitliche Probleme sind selten. Dennoch werden regelmäßige Arztvisiten, Besuche von medizinischem Personal und Nachsorgeuntersuchungen geplant.

Zu den am häufigsten auftretenden Komplikationen nach der Geburt gehören:

Postpartale Blutungen können nicht nur kurz nach der Entbindung, sondern auch bis zu 6 Wochen danach auftreten.

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Was im Krankenhaus zu erwarten ist

Unmittelbar nach der Geburt des Kindes wird die Mutter mindestens 1 Stunde lang beobachtet. Wurde während der Geburt ein Schmerzmittel verabreicht oder sind während der Entbindung Komplikationen aufgetreten, wird die Mutter unter Umständen nach der Entbindung einige Stunden lang überwacht, in der Regel in einem gut ausgestatteten Erholungsraum mit Zugang zu Sauerstoff, intravenös (über eine Vene) verabreichten Flüssigkeiten und Reanimationsgeräten.

Pulsfrequenz und Temperatur der Mutter werden vom medizinischen Personal überprüft. Gewöhnlich pendelt sich die Pulsfrequenz der Mutter (die während der Schwangerschaft anstieg) innerhalb der ersten 24 Stunden wieder auf einen normalen Wert ein. Auch kann ihre Temperatur während der Schwangerschaft leicht ansteigen. Im Normalfall sinkt diese jedoch innerhalb der ersten Tage wieder auf die Normaltemperatur ab. Nach den ersten 24 Stunden beginnt eine rasche Erholungsphase.

Das medizinische Personal ist darum bemüht, die Schmerzen sowie das Blutungs- und Infektionsrisiko für die junge Mutter so gering wie möglich zu halten.

Blutung

Die Blutung so gering wie möglich zu halten hat oberste Priorität. Nachdem die Plazenta (Nachgeburt) ausgestoßen wurde, kann der Bauch der Frau in regelmäßigen Abständen massiert werden, damit sich die Gebärmutter besser zusammenzieht und im zusammengezogenen Zustand verbleibt. Dadurch werden auch starke Blutungen verhindert.

Bei Bedarf erhält die Frau Oxytocin, um die Nachwehen anzuregen. Das Kontraktionsmittel wird in den Muskel gespritzt oder intravenös als kontinuierliche Infusion verabreicht, bis sich die Gebärmutter zusammenzieht.

Verliert die Patientin während oder nach der Entbindung viel Blut, wird vor der Entlassung aus dem Krankenhaus ein kompletter Bluttest auf Anämie durchgeführt.

Urinieren

Oftmals steigt die Urinmenge nach der Entbindung kurzfristig stark an. Da es nach der Geburt zu Blasenentleerungsstörungen kommen kann, wird die Mutter von dem medizinischen Personal angewiesen, möglichst regelmäßig und mindestens alle 4 Stunden Wasser zu lassen. Dadurch wird eine Überfüllung der Blase verhindert und einer Blasenentzündung vorgebeugt. Unter Umständen wird der Unterleib der Mutter vorsichtig vom medizinischen Personal abgetastet, um die Blase zu untersuchen und herauszufinden, ob diese geleert wurde.

Mitunter muss vorübergehend ein Blasenkatheter zur Entnahme des Urins gelegt werden, wenn die junge Mutter nicht ohne Hilfe urinieren kann. In seltenen Fällen ist ein Verweilkatheter (ein Katheter, der für eine gewisse Zeit in der Blase verbleibt) erforderlich.

Stuhlgänge

Vor der Entlassung aus dem Krankenhaus sollte die Frau einmal Stuhlgang gehabt haben. Da der Krankenhausaufenthalt jedoch recht kurz ist, kann dies nicht immer erwartet werden. Hatte eine Mutter 3 Tage lang keinen Stuhlgang, werden ihr die Ärzte unter Umständen empfehlen, Stuhlweichmacher oder Laxativa einzunehmen, um eine Darmverstopfung zu verhindern, die Hämorrhoiden verursachen oder verschlimmern kann. Wenn es während der Entbindung zu einem Riss im Mastdarm oder der Muskeln um den After gekommen ist, sind Stuhlweichmacher wichtig, um keinen Druck in der verletzten Gegend zu verursachen.

Durch die Einnahme von Opioiden, die gelegentlich nach einem Kaiserschnitt zur Linderung starker Schmerzen verabreicht werden, kann eine Darmverstopfung verschlimmert werden. Ist die Einnahme von Opioiden erforderlich, wird die niedrigste wirksame Dosis dieses Arzneimittels verabreicht.

Diät und Sport

Die junge Mutter kann sich ganz normal ernähren, sobald sie es wünscht, oftmals auch schon kurz nach der Entbindung. Nach Möglichkeit sollte sie frühzeitig aufstehen und sich bewegen.

Bei einer vaginalen Entbindung kann die junge Mutter oft bereits nach einem Tag mit Übungen zur Stärkung der Bauchmuskulatur beginnen. Ein Kaiserschnitt ist eine größere Operation. Patientinnen sollten erst mit den Übungen beginnen, wenn sie sich vollständig erholt und sich Zeit zur Abheilung gelassen haben. Dies nimmt gewöhnlich 6 Wochen in Anspruch.

Die Mütter können mit ihren Schwangerschaftsübungen fortfahren, nachdem sie bei der Visite nach der Entbindung die Erlaubnis von ihrem Arzt erhalten haben.

Impfstoffe und Immunglobuline

(Siehe auch Impfstoffe während der Schwangerschaft, Richtlinien für die Impfung schwangerer Frauen und CDC: COVID-19-Impfstoffe während der Schwangerschaft oder Stillzeit.)

Bevor die Mutter das Krankenhaus verlässt, wird ihr der Rötelnimpfstoff verabreicht, sofern sie noch keine Röteln hatte bzw. diesen Impfstoff nie erhalten hat.

Idealerweise wird bei jeder Schwangerschaft ein Impfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten (Tdap) verabreicht, vorzugsweise zwischen der 27. und 36. Schwangerschaftswoche. Hat eine Mutter während dieser oder einer früheren Schwangerschaft, als Kind oder Erwachsene nie einen Tdap-Impfstoff erhalten, sollte ihr dieser vor ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus verabreicht werden, ungeachtet dessen, ob sie ihr Kind stillt oder nicht. Falls Familienmitglieder, die mit dem Neugeborenen in Kontakt treten, auch noch nie den Tdap-Impfstoff erhalten haben, sollte ihnen dieser mindestens 2 Wochen vor dem ersten Kontakt mit dem Neugeborenen verabreicht werden. Der Tdap-Impfstoff immunisiert sie gegen Pertussis (Keuchhusten) und senkt das Risiko einer Ansteckung von ungeschützten Neugeborenen mit Keuchhusten.

Schwangeren Frauen, die nie Windpocken hatten und auch nie den Windpocken- oder Varicellaimpfstoff erhalten haben, sollte die erste Dosis des Impfstoffs gegen Windpocken nach der Entbindung und die zweite Dosis 4 bis 8 Wochen später verabreicht werden.

Abhängig von der Impfvorgeschichte und der Krankengeschichte der Frau können Ärzte weitere Impfungen empfehlen.

Eine Rh-negative Mutter mit einem Rh-positiven Kind (sog. Rh-Unverträglichkeit) erhält innerhalb von drei Tagen nach der Geburt Rh0(D)-Immunglobulin, das in einen Muskel injiziert wird. Dabei handelt es sich um ein Medikament, das die kindlichen roten Blutkörperchen bei einem Übertritt auf die Mutter aus ihrem Kreislauf entfernt, bevor sie das Immunsystem der Mutter aktivieren können. Solche Antikörper können nachfolgende Schwangerschaften gefährden.

Vor der Entlassung

Vor der Entlassung aus dem Krankenhaus wird die junge Mutter untersucht. Sind Mutter und Kind gesund, verlassen sie die Klinik gewöhnlich innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach einer vaginalen Entbindung bzw. innerhalb von 96 Stunden nach einem Kaiserschnitt. In manchen Fällen verlassen sie das Krankenhaus schon nach 6 Stunden, wenn keine Vollnarkose eingesetzt wurde und keine Probleme aufgetreten sind.

Die Mutter wird über zu erwartende Veränderungen ihres Körpers und vorzunehmende Maßnahmen informiert, während sich ihr Körper von der Schwangerschaft und Geburt des Kindes erholt. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen werden geplant, meist ab 3 bis 8 Wochen nach der Entbindung. Wenn die Entbindung per Kaiserschnitt erfolgte oder Probleme auftraten, kann der erste Termin bereits früher geplant werden.

Vom Krankenhaus nach Hause

Abhängig davon, wie schnell die junge Mutter entlassen wird, muss sie sich bereits im Krankenhaus und später dann zu Hause einigen Veränderungen stellen.

Ausfluss aus der Scheide

Nach der Entbindung setzt bei den Müttern ein Ausfluss ein. Die Mütter erhalten vom Krankenhauspersonal Binden, um den Ausfluss aufzufangen. Auch werden die Menge und die Farbe des Wochenflusses von den medizinischen Fachkräften überprüft. Gewöhnlich ist der Ausfluss 3 bis 4 Tage lang blutig. Später ist der Ausfluss dann blass-braun und wird nach 2 Wochen schließlich gelblich-weiß. Der Wochenfluss kann nach der Entbindung bis zu 6 Wochen andauern.

Ungefähr eine oder zwei Wochen nach der Entbindung löst sich der Wundschorf an der Stelle, wo die Plazenta in der Gebärmutter angewachsen war, was eine Scheidenblutung von ungefähr einer Tassengröße verursacht. Um den Ausfluss aufzufangen, können Damenbinden verwendet werden, die häufig gewechselt werden müssen. Tampons sollten erst dann verwendet werden, wenn der Arzt der Frau der Anwendung zustimmt. Wenn Frauen wegen starker Blutungen besorgt sind, sollten sie ihren Arzt kontaktieren.

Medikamente

Mütter, die nicht stillen, können gefahrlos Arzneimittel zur Schmerzlinderung einnehmen.

Für stillende Mütter ist die Einnahme von Paracetamol und Ibuprofen zur Schmerzlinderung relativ sicher. Viele andere Arzneimittel gehen in die Muttermilch über. Frauen, die während der Stillzeit Medikamente einnehmen müssen, sollten dies mit ihrem Arzt besprechen.

Genitalbereich

Der Bereich um die Scheidenöffnung ist gewöhnlich entzündet und kann beim Urinieren brennen. Risse am Damm oder Dammschnittnähte können zu Wundsein und Schwellungen beitragen.

Umgehend nach der Geburt und in den ersten 24 Stunden können Eispackungen oder andere kalte Packungen verwendet werden, um Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Anästhetische Salben oder Sprays können auf die Haut aufgetragen werden.

Später sollte das Gewebe um die Scheide 2- bis 3-mal täglich mit warmem Wasser gewaschen werden, um die Schmerzen zu mindern. Warme Sitzbäder können zur Schmerzlinderung beitragen. Sitzbäder werden im Sitzen genommen, wobei sich nur der Damm und die Gesäßbacken im Wasser befinden.

Die Frauen sollten Vorsicht walten lassen, wenn sie sich hinsetzen und ein ringförmiges Kissen verwenden, wenn das Sitzen schmerzhaft ist.

Hämorrhoiden

Das Pressen während der Geburt kann zu einem Auftreten oder einer Verschlimmerung von Hämorrhoiden führen. Durch Hämorrhoiden verursachte Schmerzen können durch warme Sitzbäder und das Auftragen einer Salbe, die ein Lokalanästhetikum enthält, gelindert werden.

Milchstau

Es kann sein, dass sich die Brüste angeschwollen, prall und entzündet anfühlen, da sie mit Milch gefüllt sind. Ein Anschwellen der Brüste tritt während der frühen Stadien der Milchproduktion (Laktation) auf.

Müttern, die ihr Kind nicht stillen werden, kann Folgendes helfen:

  • Ein passgenauer BH, der die Brüste anhebt und dadurch die Milchproduktion unterdrückt

  • Auflegen von Eispackungen und Einnahme von Analgetika (z. B. Paracetamol oder Ibuprofen), um die Schmerzen zu lindern, bis die Milchproduktion von selbst stoppt

  • Das manuelle Abpumpen von Milch unterlassen, was die Milchproduktion erhöhen kann, weil das Abpumpen von Milch dem Körper mitteilt, dass mehr Milch benötigt wird

Stillenden Müttern kann Folgendes helfen, bis sich die Milchproduktion den Bedürfnissen des Kindes angepasst hat:

  • Regelmäßiges Füttern des Kindes

  • Tragen eines angepassten Still-BHs für 24 Stunden am Tag

  • Sind die Brüste angeschwollen und fühlen sich unangenehm an, kann ein manuelles Abpumpen der Milch unter einer warmen Dusche oder unter Verwendung einer Milchpumpe zwischen den Mahlzeiten helfen (diese Maßnahmen stimulieren jedoch die Milchproduktion und verlängern den Milchstau)

Wenn die Brüste sehr stark anschwellen, muss die Frau unter Umständen vor dem Stillen etwas Milch mit der Hand ausstreichen, damit sich der Mund des Kindes um Brustwarze und Vorhof schließen kann (pigmentierte Haut rund um die Brustwarze).

Wussten Sie ...

  • Wenn die Brüste mit Milch gefüllt sind, reduziert das Abpumpen der Milch zwischen den Mahlzeiten vorübergehend den Druck, verschlimmert jedoch im Grunde den Milchstau, weil der Körper den Eindruck hat, dass mehr Milch benötigt wird.

Stimmung

In den Tagen nach der Geburt sind die Mütter in der Regel etwas betrübt (Baby-Blues). Auch sind die Mütter oft gereizt, launisch oder besorgt und haben unter Umständen Konzentrationsschwierigkeiten oder Schlafstörungen (zu viel oder zu wenig Schlaf). Diese Symptome verschwinden gewöhnlich nach 7 bis 10 Tagen. Halten diese Symptome jedoch länger als 2 Wochen an oder beeinträchtigen die Pflege des Babys oder tägliche Aktivitäten, sollten junge Mütter ihren Arzt konsultieren. In solchen Fällen kann eine Wochenbettdepression oder eine andere psychische Erkrankung vorliegen.

Was zu Hause zu erwarten ist

Sobald die junge Mutter bereit ist, kann sie ihre gewohnten Alltagstätigkeiten wiederaufnehmen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können einer jungen Mutter dabei helfen, sich zu regenerieren und sich gesund zu fühlen.

Auch sexuelle Handlungen sind gestattet, wenn die Frau dazu bereit ist und sie sich gut dabei fühlt. Mit sexuellen Handlungen sollte in den folgenden Fällen so lange gewartet werden, bis die betroffene Stelle verheilt ist:

  • wenn bei der Entbindung Risse entstanden sind

  • wenn eine Episiotomie durchgeführt wurde

  • wenn ein Kaiserschnitt durchgeführt wurde

Eine junge Mutter kann duschen, auch wenn die Entbindung per Kaiserschnitt erfolgte. Baden sollte sie aber erst dann, wenn die Heilung abgeschlossen ist. Der Genitalbereich sollte von vorne nach hinten gewaschen werden. Ist der Bereich wund, können Sitzbäder oder das Verwenden einer Sprühflasche Erleichterung verschaffen. Frauen sollten keine Spülung durchführen, bis sie ihren Arzt am ersten Termin nach der Entbindung danach fragen.

Nach einer vaginalen Entbindung oder einem Kaiserschnitt sollte 2 Wochen lang nichts (einschließlich Tampons und Scheidenspülungen) in die Scheide eingeführt werden. Anstrengende Aktivitäten und schweres Heben sollten 6 Wochen lang vermieden werden. Auch auf sexuelle Handlungen sollte 6 Wochen lang verzichtet werden. Die Inzisionsstelle sollte auf dieselbe Weise wie andere operative Einschnitte umsorgt werden. Gewöhnlich kann 24 Stunden nach der OP wieder geduscht werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Inzisionsstelle nicht gerieben oder gereizt wird. Es sollte erst wieder ein Bad genommen werden, nachdem die Wunde vollständig geschlossen ist und alle Klammern und Nähte entfernt wurden. Die Inzisionsstelle sollte sauber und trocken gehalten werden. Sollte eine zunehmende Rötung oder Drainage der Wunde festgestellt werden, muss dies dem Arzt gemeldet werden. Die Inzisionsstelle selbst kann mehrere Monate lang schmerzen und ein Taubheitsgefühl kann sogar noch länger verspürt werden.

Bauchraum

Die noch immer vergrößerte Gebärmutter zieht sich noch eine Zeit lang zusammen und wird im Laufe der folgenden 2 Wochen immer kleiner. Die Nachwehen treten unregelmäßig auf und sind häufig schmerzhaft. Durch das Stillen werden die Kontraktionen verstärkt. Das Anlegen regt die Oxytocin-Ausschüttung an. Das Oxytocin stimuliert sowohl den Milchfluss (sog. Milchflussreflex) als auch die Kontraktionen der Gebärmutter.

Normalerweise ist die Gebärmutter nach 5 bis 7 Tagen fest und unempfindlich, ist jedoch immer noch etwas vergrößert und erstreckt sich auf halbem Weg zwischen Schambein und Bauchnabel. Innerhalb von 2 Wochen nach der Entbindung normalisiert sich die Größe der Gebärmutter und nach 4 Wochen erreicht sie wieder ihre normale Größe. Der Bauch der jungen Mutter wird jedoch trotz Gymnastik noch Monate lang nicht so straff sein wie vor der Schwangerschaft.

Die Dehnungsstreifen bleiben bestehen, verblassen jedoch. Dies dauert teilweise jedoch ein Jahr.

Stillen

Den Frauen wird empfohlen, ihr Kind mindestens 6 Monate lang ohne Nahrungsergänzungen zu stillen. Mütter sollten ihre Kinder weitere 6 Monate lang stillen, während ihnen bereits andere Nahrungsmittel gegeben werden. Nach dieser Zeit werden die Mütter dazu ermuntert, mit dem Stillen fortzufahren, bis sie oder die Kinder kein Interesse mehr daran haben.

Wenn eine Mutter nicht stillen kann oder es aus verschiedenen Gründen bevorzugt, nicht zu stillen, kann stattdessen eine Flaschenernährung gewählt werden.

Stillende Mütter müssen lernen, wie sie ihr Kind während der Mahlzeiten zu halten haben. Wenn das Kind nicht richtig angelegt wird, können die Brustwarzen der Mutter wund und rissig werden. Manchmal zieht das Kind auch die Unterlippe an und saugt daran, wodurch die Brustwarze gereizt wird. In solchen Fällen kann die Mutter die Lippe mit dem Finger lösen. Um die Lippen des Kindes von der Brustwarze zu lösen, sollte die Mutter zunächst ihren Finger vorsichtig in den Mund ihres Babys schieben, um das Saugen zu unterbrechen. Dadurch kann verhindert werden, dass die Brust verletzt oder wund wird.

Nach einer Stillmahlzeit sollte die Mutter die Milch auf den Brustwarzen antrocknen lassen oder vorsichtig abtupfen. Auch kann sie ihre Brustwarzen mit einem auf niedriger Stufe eingestellten Haartrockner trocknen, wenn sie dies wünscht. Nach dem Stillen kann die Mutter eine Brustwarzensalbe auftragen, die aus 100 Prozent Lanolin hergestellt wird. Sie lindert Schmerzen und schützt die Brustwarzen.

Wenn eine Mutter ihr Kind stillt, kann es sein, dass Milch aus ihren Brüsten austritt. Es können Wattepads eingesetzt werden, um die Milch aufzufangen. Kunststoff-BHs können jedoch die Brustwarzen reizen und sollten nicht verwendet werden.

Während der Zeit, in der Mütter stillen, müssen sie ihre Kalorienzufuhr um etwa 300 bis 500 Kalorien pro Tag erhöhen. Auch sollten sie ihre Einnahme der meisten Vitamine und Mineralstoffe, z. B. Kalzium, erhöhen. Eine ausgeglichene Ernährung (einschließlich einer ausreichenden Menge an Milchprodukten und grünem Blattgemüse) und die fortwährende Einnahme eines pränatalen Vitamins mit Folsäure einmal pro Tag ist gewöhnlich alles, was eine Mutter braucht. Pränatale Vitamine sollten mindestens 400 Mikrogramm Folsäure enthalten. Die Mutter sollte ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, um eine angemessene Milchzufuhr sicherzustellen. Mütter, die sich an eine spezielle Diät halten, sollten ihren Arzt fragen, welche anderen vitamin- und mineralstoffhaltigen Nahrungsergänzungen wichtig sind, z. B. Vitamin B12 für Vegetarier.

Wenn stillende Frauen Fisch oder Meeresfrüchte verzehren möchten, sollten sie darauf achten, dass diese nur wenig Quecksilber enthalten. Siehe Quecksilber in Fisch und Meeresfrüchten für weitere Informationen.

Wussten Sie ...

  • Frauen können bereits 2 Wochen nach der Geburt wieder schwanger werden.

Familienplanung (Geburtenregelung oder Verhütung)

Die Verwendung von Verhütungsmitteln wird empfohlen, wenn sexuelle Handlungen wieder aufgenommen werden. Sobald der Eisprung wieder einsetzt, kann die Frau nämlich erneut schwanger werden.

Bei Frauen, die nicht stillen, kommt es gewöhnlich etwa 4 bis 6 Wochen nach der Geburt und noch vor der ersten Periode zum Eisprung. Der Eisprung kann aber auch schon früher stattfinden.

Bei stillenden Müttern setzen Eisprung und Menstruation meist später ein, gewöhnlich 6 Monate nach der Geburt. Hin und wieder treten jedoch Eisprung, Menstruation und eine erneute Schwangerschaft bei stillenden Müttern ebenso rasch auf wie bei nicht stillenden Müttern. Stillende Mütter sollten ihren Arzt fragen, wann sie mit der Kontrazeption beginnen sollen.

Die vollständige Genesung nach einer Schwangerschaft braucht Zeit. Deshalb wird einer jungen Mutter von ihrem Arzt gewöhnlich geraten, mit einer erneuten Schwangerschaft mindestens 6 Monate lang und idealerweise 18 Monate zu warten (es kann natürlich sein, dass sie nicht dem Rat ihres Arztes folgt). Beim ersten Arzttermin nach der Entbindung können verschiedene Verhütungsmethoden mit der jungen Mutter besprochen und eine für sie geeignete Methode ausgesucht werden.

Eine Frau kann ihren Arzt bereits während der Schwangerschaft zur Empfängnisverhütung befragen. Mit einigen Formen der Empfängnisverhütung kann innerhalb weniger Tage nach der Geburt begonnen werden. Zu diesen Formen gehören eine Tubenligatur (dauerhafte Verhütung) oder das Einsetzen eines Intrauterinpessars (IUP). Welche Verhütungsmethode verwendet wird, ist unter anderem davon abhängig, ob eine Mutter ihr Kind stillt. Produkte, die Östrogen und Progesteron enthalten, wie die Pille, Verhütungspflaster oder Vaginalringe, können die Milchproduktion beeinträchtigen und sollten nicht verwendet werden, solange die Milchproduktion nicht problemlos erfolgt. Verhütungsmittel, die nur Progesteron enthalten, Injektionen mit Medroxyprogesteronacetat, Progestinimplantate oder IUP können verwendet werden, aber Methoden ohne medikamentöse Wirkstoffe wie beispielsweise Kondome, ein Diaphragma oder einige IUP beeinträchtigen das Stillen nicht. Ein Diaphragma kann nur eingesetzt werden, nachdem die Gebärmutter wieder zu ihrer ursprünglichen Größe zurückgekehrt ist, gewöhnlich nach ungefähr 6 bis 8 Wochen. Davor können Verhütungsschäume, Gels und Kondome verwendet werden.

Junge Mütter (oder Frauen generell), die gegen Röteln und/oder Windpocken geimpft wurden, sollten vor der nächsten Schwangerschaft mindestens einen Monat verstreichen lassen, damit das Kind keinen Schaden nimmt.

Frauen, die keine weiteren Kinder haben möchten, können sich für eine dauerhafte Verhütung entscheiden. Bei diesen chirurgischen Eingriffen werden die Eileiter durchtrennt oder verschlossen, um zu verhindern, dass die Spermien die Eizelle erreichen und sie befruchten. Diese Verfahren können nach der Entbindung des Kindes, nach einem Kaiserschnitt oder nach der Wochenbettphase (die 6 Wochen nach der Entbindung) durchgeführt werden. Diese Verfahren gelten als dauerhaft und irreversibel.

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