Ungefähr 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung besteht ein erhöhtes Risiko eines Blutgerinnsels (Thrombophlebitis; siehe thromboembolische Erkrankungen in der Schwangerschaft). Gewöhnlich bilden sich diese in den tiefen Bein- oder Beckenvenen (eine Erkrankung, die tiefe Venenthrombose genannt wird).
Zuweilen löst sich eines dieser Blutgerinnsel und wandert durch den Blutstrom in die Lunge, wo es in ein Blutgefäß der Lunge eindringt und den Blutfluss blockiert. Diese Blockierung wird Lungenembolie genannt.
Blutgerinnsel können sich auch direkt unter der Haut in den Venen in den Beinen bilden. Diese Erkrankung wird als oberflächliche Venenthrombose (oberflächliche Thrombophlebitis) bezeichnet.
Symptome von Blutgerinnseln nach der Entbindung
Steigt nach der Entbindung die Körpertemperatur an, kann dies gegebenenfalls auf ein Blutgerinnsel zurückgeführt werden.
Wenn sich in einer Beinvene ein Blutgerinnsel bildet, kann der betroffene Beinbereich, meist die Wade, Schmerzen verursachen, empfindlich auf Berührung sein, sich heiß anfühlen und anschwellen. Bei einem Blutgerinnsel im Becken kann die betroffene Person symptomfrei bleiben.
Das erste Anzeichen einer Lungenembolie kann Atemlosigkeit oder Schmerzen im Brustraum sein.
Diagnose von Blutgerinnseln nach der Entbindung
Ultraschall bei einer tiefen Beinvenenthrombose
Computertomografie bei einer Lungenembolie
Oberflächliche Blutgerinnsel können in der Regel anhand einer körperlichen Untersuchung festgestellt werden.
Die Diagnose einer tiefen Venenthrombose stützt sich gewöhnlich auf die Ergebnisse eines Ultraschalls. Gelegentlich ist ein Bluttest zur Messung des D-Dimer-Werts (Abbauprodukt von Blutgerinnseln) hilfreich.
Besteht ein Verdacht auf Lungenembolie, wird eine Computertomografie (CT) der Brust durchgeführt, nachdem ein röntgendichtes Kontrastmittel in eine Vene gespritzt wurde. Mithilfe des Kontrastmittels ist die Blockierung leichter zu sehen.
Behandlung von Blutgerinnseln nach der Entbindung
Warme Umschläge, Kompressionsstrümpfe und Hochlagern der Beine bei oberflächlichen Blutgerinnseln
Arzneimittel bei einer tiefen Venenthrombose oder Lungenembolie
Die Behandlung eines Blutgerinnsels in einer oberflächlichen Vene des Beins besteht aus warmen Umschlägen (zur Erleichterung der Beschwerden), Kompressionsverbänden, die vom Arzt bzw. von der Krankenschwester angelegt werden, und Bettruhe mit hochgelagerten Beinen (z. B. wird das Fußteil des Bettes etwa 15 Zentimeter höher gestellt). Bei umfangreichen oberflächlichen Blutgerinnseln werden den betroffenen Frauen in seltenen Fällen Medikamente verabreicht, welche die Blutgerinnung hemmen (Antikoagulanzien, die manchmal auch als Blutverdünner bezeichnet werden).
Frauen mit einer tiefen Venenthrombose oder Lungenembolie müssen Antikoagulanzien einnehmen, welche die Blutgerinnung hemmen. Manchmal wird ein Filter in die untere Hohlvene eingesetzt (die Vene, die Blut vom unteren Teil des Körpers zurück zum Herzen führt). Der Filter verhindert, dass ein Blutgerinnsel aus den Beinen in die Lunge wandert. In seltenen Fällen wird zur Entfernung des Gerinnsels ein chirurgischer Eingriff notwendig.