Röteln

(3-Tage-Masern)

VonBrenda L. Tesini, MD, University of Rochester School of Medicine and Dentistry
Überprüft/überarbeitet Juni 2023 | Geändert Aug. 2023
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Röteln sind eine ansteckende Virusinfektion, die typischerweise bei Kindern leichte Symptome wie Gelenkschmerzen und Ausschlag verursacht. Röteln können zum Tod eines Fötus oder zu schweren Geburtsfehlern führen, wenn sich die Mutter während der frühen Schwangerschaft infiziert.

  • Röteln werden durch ein Virus ausgelöst.

  • Zu den typischen Symptomen zählen geschwollene Lymphknoten, rote Flecken am Gaumen und ein charakteristischer Ausschlag.

  • Die Diagnose gründet auf den Symptomen.

  • Die Behandlung der Röteln zielt auf eine Linderung der Symptome ab.

  • Röteln können mit einer Routineimpfung verhindert werden.

(Siehe auch Röteln bei Neugeborenen.)

Röteln verläuft im Kindesalter in der Regel als leichte Infektion. Röteln können jedoch schwerwiegende Folgen haben, wenn ein Kind vor der Geburt infiziert wird. Infiziert sich eine schwangere Frau während der ersten 16 Schwangerschaftswochen (vor allem in den ersten 8 bis 10 Wochen) mit Röteln, wird die Infektion häufig auf den Fötus übertragen. Mögliche Folgen sind Fehlgeburt, Totgeburt oder multiple, schwere Fehlbildungen beim Kleinkind (als kongenitale Röteln bezeichnet).

Röteln wurden früher als „3-Tage-Masern“ bezeichnet, da diese einen Ausschlag verursachen, der dem Ausschlag von Masern ähnelt. Sie werden jedoch von einem anderen Virus verursacht.

Röteln werden in erster Linie durch das Einatmen virushaltiger Tröpfchen, die eine infizierte Person ausgehustet hat, übertragen. Enger Kontakt mit einer infizierten Person kann ebenso zu einer Infektion führen. Personen mit Röteln sind 1 Woche vor Ausbruch bis 1 Woche nach Abklingen eines Ausschlags besonders ansteckend, und eine Ansteckung erfolgt in der Regel, während der Ausschlag vorhanden ist. Personen, die keinen Ausschlag oder Symptome haben, können das Virus jedoch auch auf andere Menschen übertragen. Ein Säugling, der vor der Geburt infiziert wurde, kann noch Monate nach der Geburt ansteckend sein.

Eine Person, die einmal an Röteln erkrankt ist, ist lebenslang immun und kann für gewöhnlich nicht wieder daran erkranken.

Früher kam es im Frühling häufig zu Röteln-Epidemien, bei denen sich alle 6 bis 9 Jahre Millionen von Menschen infizierten. Dank der guten Durchimpfungsrate ist die Infektion in den USA heute selten geworden. Dennoch gibt es immer wieder erwachsene Frauen, die nie an Röteln erkrankt sind und nie dagegen geimpft wurden. Diese Frauen haben ein erhöhtes Risiko, Kinder mit schweren Geburtsfehlern zur Welt zu bringen, wenn sie sich in der Anfangsphase der Schwangerschaft mit Röteln anstecken.

Seit 2004 wurden in den USA alle Fälle von Röteln von Personen importiert, die aus Gebieten einreisten, in denen Röteln häufiger vorkommen, oder von Personen, und die sich Röteln im Ausland zuzogen, bevor sie in die USA zurückkehrten.

Wussten Sie ...

  • Routineimpfungen können Röteln und eine Vielzahl von Virusinfektionen verhindern.

Röteln-Symptome

Die Symptome bei Röteln unterscheiden sich etwas zwischen Kindern und Erwachsenen. Viele Fälle verlaufen mild.

Die Rötelnsymptome beginnen etwa 14 bis 21 Tage nach der Infektion.

Bei Kindern verursachen Röteln in der Regel leichte oder kaum merkliche Symptome.

Leichte Symptome können bei Kindern 1 bis 5 Tage vor Ausbruch des Ausschlags auftreten:

  • Niedriges Fieber (unter 39 °C)

  • Allgemeine Beschwerden

  • Augenentzündung

  • Geschwollene Lymphknoten an Hals und Nacken

  • Geröteter oder gereizter Rachen

  • Die Gelenke schmerzen.

Der Ausschlag bei Röteln ist ähnlich dem Ausschlag bei Masern, er hat jedoch keine so kräftige rote Farbe und bildet keine großen roten Flächen aus. Der Ausschlag beginnt im Gesicht und am Hals und dehnt sich schnell auf Rumpf, Arme und Beine aus. Bei beginnendem Ausschlag kann eine leichte Rötung der Haut, vor allem im Gesicht, auftreten. Auf der Rückseite des Gaumens und Rachens (Forchheimer-Flecken) können schmerzlose rote Flecken auftreten. Der Ausschlag dauert gewöhnlich etwa 3 Tage, kann aber noch mehrere Tage anhalten.

In seltenen Fällen entsteht eine Mittelohrentzündung (Otitis media) oder eine niedrige Blutplättchenzahl (Blutplättchenmangel).

Eine Infektion des Gehirns (Enzephalitis) ist eine sehr seltene, gelegentlich tödlich verlaufende Komplikation.

Rötelnausschlag
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Dieses Bild zeigt einen Rötelnausschlag. Der Ausschlag bei Röteln ist ähnlich dem Ausschlag bei Masern, er hat jedoch keine so kräftige rote Farbe und bildet keine großen roten Flächen aus.
Bild mit freundlicher Genehmigung der Public Health Image Library der Centers for Disease Control and Prevention.

Diagnose der Röteln

  • Untersuchung durch den Arzt

  • Tests auf Antikörper bei Personen mit hohem Risiko

Verdacht auf Röteln besteht bei geschwollenen Lymphknoten im Nacken und dem charakteristischen Ausschlag.

Bei Schwangeren, Personen mit Enzephalitis und Neugeborenen ist eine eindeutige Diagnose von Röteln erforderlich. Die Diagnose kann durch Messung des Antikörperspiegels gegen das Rubella-Virus im Blut oder durch Tests von Proben aus Rachen, Nase oder Urin bestätigt werden.

Vor der Geburt kann die Diagnose beim Fötus gestellt werden, indem das Fruchtwasser oder das Blut des Fötus untersucht wird. Schwangere werden in der Frühschwangerschaft routinemäßig getestet, um eine Immunität gegen Röteln nachzuweisen.

Behandlung der Röteln

  • Paracetamol oder Ibuprofen bei Fieber und Schmerzen zur Symptomlinderung

Es gibt keine Behandlung für die Röteln-Infektion. Die meisten Patienten werden ohne Behandlung wieder vollständig gesund. Gegen Fieber und Schmerzen können sie Paracetamol oder nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen erhalten.

Es gibt keine Behandlung für Enzephalitis; die Krankheit nimmt ihren Lauf und das Kind kann lediglich unterstützend gepflegt werden.

Vorbeugung vor Röteln

  • MMR-Impfstoff

Gegen Röteln gibt es nicht mehr länger einen Einzelimpfstoff. Der Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff (MMR) ist ein Kombinationsimpfstoff, der lebende, aber geschwächte Masern-, Mumps- und Rötelnviren enthält. Der MMR-Impfstoff ist eine der Grundimmunisierungen im Kindesalter und wird Kindern in den meisten Ländern mit einem robusten Gesundheitssystem verabreicht. MMR-Impfstoff und Impfstoff gegen Varizella (Windpocken) stehen auch als Kombinationspräparat (MMRV-Impfstoff) zur Verfügung.

Routinemäßig werden zwei Dosen des MMR-Impfstoffs empfohlen. Die erste Dosis wird im Alter zwischen 12 Monaten und 15 Monaten verabreicht, kann bei einer Epidemie oder bei internationalen Reisen aber auch schon Kindern ab 6 Monaten gegeben werden. Die zweite Dosis wird im Alter zwischen 4 und 6 Jahren verabreicht.

Kinder, die bei der ersten Immunisierung unter 1 Jahr alt sind, benötigen nach ihrem ersten Geburtstag 2 weitere Dosen.

Bei manchen Kindern führt der Impfstoff zu leichtem Fieber und Ausschlag, sie sind aber nicht ansteckend. Der Impfstoff verursacht keinen Autismus (siehe Masern-Mumps-Röteln(MMR)-Impfstoff und Bedenken bezüglich Autismus).

Der MMR-Impfstoff bietet im Allgemeinen eine dauerhafte Immunität.

MMR ist ein Lebendimpfstoff und wird nicht während der Schwangerschaft verabreicht.

Schwangere Personen, die nicht immun sind, sollten alle Personen mit Röteln meiden. Der MMR-Impfstoff kann zwar Frauen, die nicht immun sind, während der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, dafür aber sofort nach der Entbindung, sodass sie bei zukünftigen Schwangerschaften immun sind.

Bei Frauen, die während der Kindheit geimpft wurden und schwanger werden möchten, können Bluttests durchgeführt werden, um die Immunität zu bestätigen, da manche Personen nach dieser ersten Impfung keine Immunität entwickeln. Sobald die Immunität bestätigt ist, müssen die Frauen vor nachfolgenden Schwangerschaften nicht erneut getestet werden.

Um die Übertragung der Infektion auf den Fötus zu verhindern, sollten ungeimpfte Frauen, die schwanger werden könnten, eine Dosis des MMR-Impfstoffs erhalten. Danach sollten sie 4 Wochen warten, bevor sie versuchen, schwanger zu werden.

Für weitere Informationen darüber, wer den MMR-Impfstoff nicht erhalten sollte, siehe Verabreichung des MMR-Impfstoffs. Siehe auch Nebenwirkungen des MMR-Impfstoffs.