Wie man einen Gips anwendet

VonJames Y. McCue, MD, University of Washington
Überprüft/überarbeitet März 2024
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Ein Gipsverband ist ein starrer, umlaufender, geschichteter Verbundverband, der zur Ruhigstellung eines Körperteils, in der Regel einer Extremität, bestimmt ist.

Die Gipsverbände bestehen in der Regel aus einer weichen Stoffhülle auf der Haut, über die eine weiche Polsterung gelegt wird, gefolgt von mehreren dünnen Schichten aus flexiblen Gips- oder Fiberglasstreifen, die durch eine chemische Reaktion schnell aushärten. Ähnliches Material wird zur Herstellung von Schienen verwendet, die sich vor allem dadurch unterscheiden, dass der Gips oder das Glasfasergewebe nicht in Umfangsrichtung rund um den Körperteil gelegt wird.

Indikationen

Gegenanzeigen

  • Akute Frakturen oder Dislokationen, bei denen das Risiko einer anhaltenden Schwellung besteht, die zu einer Ischämie führen kann, die durch das Kompartmentsyndrom nach übermäßiger Enge des Umfangs-Gipsverbandes verursacht wird

Komplikationen

  • Thermische Verletzungen (verursacht durch die exotherme Reaktion beim Aushärten von Gips oder Fiberglas)

  • Druckgeschwüre, Neurapraxie und/oder ischämische Verletzungen (verursacht durch übermäßigen Druck)

  • Kompartmentsyndrom (teilweise verursacht durch eine übermäßige Enge der umlaufenden Umwicklung)

Ausrüstung

  • Stockinette

  • Rollenpolster

  • Gips- oder Glasfasermaterial*

  • Starke Scheren und/oder Schneidemaschinen

  • Lauwarmes Wasser und ein Eimer oder ein anderer Behälter

  • Nicht sterile Handschuhe

* Beide Materialien sind gleich wirksam. Die Wahl hängt von der Verfügbarkeit und der Präferenz des Benutzers ab. Länge und Breite der Materialien hängen von dem Körperteil ab, der ruhiggestellt werden soll.

Positionierung

  • Der Patient sollte so gelagert werden, dass der Behandler angemessenen Zugang zu der betroffenen Extremität hat.

  • Die Extremität sollte in der für die jeweilige Verletzung geeigneten anatomischen Ausrichtung gelagert werden.

Schritt-für-Schritt-Beschreibung der Verfahren

  • Wählen Sie Stockinette in der passenden Weite; sie sollte gut sitzen, aber nicht so eng sein, dass sie die Blutzirkulation beeinträchtigt.

  • Bringen Sie Stockinette an, um den Bereich (z. B. etwa 5–10 cm) proximal und distal der erwarteten Ausdehnung des Gipsverbandes abzudecken.

  • Tragen Sie mehrere Lagen Polsterung auf (normalerweise 4).

  • Wickeln Sie die Polsterung zirkulär, von distal nach proximal, über den Bereich, an dem der Verband angelegt werden soll. Überlappen Sie die darunterliegende Schicht um die Hälfte der Breite der Polsterung.

  • Legen Sie die Polsterung fest und lückenlos auf die Haut, aber nicht so fest, dass sie die Durchblutung beeinträchtigt.

  • Verlängern Sie die Polsterung geringfügig (etwa 3–5 cm) über die voraussichtliche Ausdehnung des Gipses oder der Glasfaser hinaus.

  • Glätten Sie die Polsterung nach Bedarf, um Vorsprünge und Klumpen zu vermeiden. Reißen Sie an den Stellen, an denen sich Falten bilden, etwas von der Polsterung ab, um die Polsterung zu glätten. Reißen Sie einige der Polster in Bereichen mit Falten ab, um die Polsterung zu glätten.

  • Fügen Sie separate, nicht umlaufende Polsterstücke über und um knöcherne Vorsprünge hinzu.

  • Tauchen Sie das Gipsmaterial in lauwarmes Wasser.

  • Drücken Sie vorsichtig überschüssiges Wasser aus dem Gipsmaterial. Gips nicht auswringen.

  • Tragen Sie das Gipsmaterial in Umfangsrichtung von distal nach proximal auf und überlappen Sie die darunterliegende Schicht um die Hälfte der Breite des Gipsmaterials.

  • Verwenden Sie 8 bis 10 Lagen Gips (normalerweise) oder 2 bis 4 Lagen Glasfaser, um eine ausreichende Festigkeit des Gipses zu gewährleisten.

  • Glätten Sie das Gipsmaterial, um die Zwischenräume im Gips zu füllen, die Schichten miteinander zu verbinden und der Kontur der Extremität anzupassen. Verwenden Sie Ihre Handflächen anstatt der Fingerspitzen, um die Entwicklung von Vertiefungen zu verhindern, die den Patienten für Druckulzera anfällig machen.

  • Falten Sie die Stockinette zurück, bevor Sie die letzte Schicht des Gipsmaterials auftragen. Rollen Sie die zusätzliche Stockinette und die Wattepolsterung an den äußeren Rändern des Gipsverbandes zurück, um die rohen Kanten des Schienungsmaterials zu bedecken und einen glatten Rand zu schaffen; befestigen Sie die Stockinette unter dem Gipsmaterial.

  • Halten Sie das Körperteil in der gewünschten Position, bis das Gussmaterial ausreichend ausgehärtet ist, in der Regel 10 bis 15 Minuten.

  • Überprüfen Sie den distalen neurovaskulären Status (z. B. Kapillarfüllung und distale Empfindung) und die motorische Funktion.

Nachsorge

  • Bestimmen Sie den empfohlenen funktionellen Status (z. B. ob der Patient die betroffene Extremität belasten sollte).

  • Ein angemessenes Follow-up sollte arrangiert oder empfohlen werden.

  • Geben Sie mündliche und schriftliche Anweisungen.

  • Empfehlen Sie dem Patienten, die eingegipste Extremität in den ersten 48 bis 72 Stunden so oft wie möglich über Herzhöhe anzuheben.

  • Raten Sie dem Patienten, den Gips sauber und trocken zu halten.

  • Weisen Sie den Patienten darauf hin, dass er keine Gegenstände zwischen Haut und Gips einführen und den Gips nicht zerschneiden soll.

  • Weisen Sie den Patienten an, auf Komplikationen wie sich verschlimmernde Schmerzen, Parästhesien/Taubheit und/oder Farbveränderungen distal des Gipsverbandes zu achten.

  • Weisen Sie den Patienten an, weitere Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn die Schmerzen zu Hause nicht mit oralen Medikamenten unter Kontrolle gebracht werden können oder wenn der Patient distal zum Gipsverband Parästhesien/Taubheitsgefühle und/oder Farbveränderungen entwickelt.

Warnungen und häufige Fehler

  • Das Anlegen eines Gipses an eine geschwollene Extremität kann zu einem Kompartmentsyndrom führen; eine Schiene kann für mehrere Tage verwendet werden, bis die Schwellung nachlässt.

  • Wenn sich nach der Entlassung Taubheit, Kribbeln oder ein Engegefühl entwickelt, sollte der Patient angewiesen werden, sofort einen Arzt aufzusuchen.

  • Da die Schwellung in den ersten ein bis zwei Wochen nach dem Gipsverband abklingt, besteht bei reponierten Frakturen die Gefahr einer Fehlstellung; achten Sie auf eine engmaschige Nachsorge.

  • Wenn die Wattepolster zu eng anliegen, kann dies zu einem Kompartmentsyndrom führen.

  • Wird der Gips nicht ausreichend geglättet, können sich die Schichten nicht richtig verbinden, was zu einem schwachen Verband führt.

  • Eine unsachgemäße Positionierung des Gelenks während der Immobilisierung kann zu Kontrakturen führen.

Tipps und Tricks

  • Die Verwendung von kühlerem Wasser verlängert die Zeit, die das Gussmaterial zum Aushärten benötigt, was dem Bediener mehr Zeit zum Formen des Gipsverbandes gibt.

  • Ziehen Sie zusätzliche Polsterungen über Knochenvorsprüngen in Betracht, um das Risiko von Druckulzera zu minimieren.