Gewalt bei Kindern und Jugendlichen

VonStephen Brian Sulkes, MD, Golisano Children’s Hospital at Strong, University of Rochester School of Medicine and Dentistry
Überprüft/überarbeitet Apr. 2023
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Kinder und Jugendliche suchen manchmal die physische Konfrontation, meistens entwickeln sie aber keine anhaltenden Formen eines gewalttätigen Verhaltens und lassen sich nicht auf gewalttätige Verbrechen ein. Bei Kindern, die vor der Pubertät gewalttätig werden, kann ein hohes Risiko bestehen, dass sie später Verbrechen verüben.

Gewalttätiges Verhalten wird bei Kindern und Jugendlichen zunehmend häufiger beobachtet.

Trotz des wachsenden Interesses an einem möglichen Zusammenhang zwischen gewalttätigem Verhalten und genetischen Defekten oder Chromosomenaberrationen, gibt es wenig Anhaltspunkte für diese Verbindung. Jedoch wurden mehrere Risikofaktoren mit gewaltsamem Verhalten in Verbindung gebracht, wie z. B.

  • Intensive körperliche Züchtigung

  • Alkohol- und Drogenkonsum

  • Bandenzugehörigkeit

  • Entwicklungsprobleme

  • Armut

  • Zugang zu Schusswaffen

Es scheint einen Zusammenhang zwischen Gewalt und dem Zugang zu Feuerwaffen zu geben und der Exposition gegenüber Gewalt in den Medien. Zusammenhänge bestehen auch dann, wenn das Kind Kindesmisshandlungen und häuslicher Gewalt ausgeliefert ist.

Im Jahr 2019 haben 19,5% der männlichen High-School-Schüler in den USA mindestens einmal pro Monat eine Waffe getragen, bevor sie als Teil einer Studie über jugendliche Risiken befragt wurden (1).

(Siehe auch Übersicht über Verhaltensstörungen bei Kindern und Verhaltensprobleme bei Erwachsenen.)

Hinweis

  1. 1. Office of Juvenile Justice and Delinquency Prevention: Statistical Briefing Book: Self-report Behaviors. Released 09/21/2020.

Tyrannisieren

Einschüchterung ist das beabsichtigte Zufügen von psychischer oder körperlicher Gewalt gegenüber unterlegenen Kindern. Mobbing kann verschiedene Formen annehmen, einschließlich

  • Wiederholte Hänseleien

  • Drohungen

  • Einschüchterung

  • Belästigung

  • Gewalttätige Übergriffe

  • Cybermobbing

Cybermobbing ist die Nutzung von E-Mail, SMS, sozialen Medien und anderen digitalen Kommunikationsmitteln, um Drohungen auszusprechen und/oder verletzende Informationen zu verbreiten, um ein anderes Kind absichtlich in Verlegenheit zu bringen oder falsche oder feindselige Informationen über ein anderes Kind zu verbreiten. "Sexting", d. h. der Austausch von sexuell aufgeladenen Nachrichten oder Fotos (in der Regel über das Mobiltelefon), kann eine Form von Cybermobbing sein, wenn die Nachrichten oder Fotos absichtlich mit anderen Personen geteilt werden, um das Kind, von dem die Nachricht oder das Foto stammt oder auf dem es zu sehen ist, in Verlegenheit zu bringen oder zu schädigen.

Bis zu einem Drittel der Kinder kann bei Mobbing als Täter, Opfer oder beides zugleich beteiligt sein. Soziale Spannungen (z. B. geringes Familieneinkommen, niedriges elterliches Bildungsniveau) sind Risikofaktoren für Mobbing.

Tyrannische Personen agieren, um ihr eigenes Selbstwertgefühl zu erhöhen. Täter berichten, dass Einschüchterung ein Gefühl von Macht und Kontrolle vermittelt.

Sowohl beim Verursacher als auch beim Opfer besteht ein hohes Risiko, dass der Konflikt einen schlechten Ausgang nimmt: für die Opfer, weil sie niemandem erzählen, dass sie bedroht werden, da sie sich hilflos fühlen, Scham empfinden und Angst vor Vergeltung haben. Die Opfer haben ein hohes Risiko für physische Verletzung, geringe Selbstachtung, Angstzustände, Depression und Schulverweigerung. Kinder, die eingeschüchtert werden, können einen Punkt erreichen, an dem sie ohne Rücksicht auf Verluste zurückschlagen. Viele Opfer von Mobbing werden selber zu Tätern. Die Täter kommen im späteren Verlauf tendentiell häufiger ins Gefängnis, verlassen früh die Schule, erhalten eher keine Arbeit und haben als Erwachsene keine stabilen Partnerschaften.

Bandenzugehörigkeit

Die Mitgliedschaft in Banden ist mit gewalttätigem Verhalten in Verbindung gebracht worden. Jugendbanden sind selbst gegründete Vereinigungen von 3 Mitgliedern, typischerweise im Alter von 13–24 Jahren.

Die Banden geben sich normalerweise einen Namen und denken sich Symbole zur Identifikation aus, etwa einen bestimmten Kleidungsstil oder den Gebrauch von bestimmten Handzeichen, Tattoos oder Graffiti. Einige Banden erwarten von zukünftigen Mitgliedern, dass diese eine ziellose Gewalttat ausführen, bevor ihnen die Mitgliedschaft gewährt wird.

Die zunehmende Gewalt der Jugendbanden wird zum Teil der Beteiligung der Banden an Drogengeschäften und Drogengebrauch zugeschrieben. Der Gebrauch von Schusswaffen ist häufig ein Merkmal von Bandengewalt.

Prävention von Gewalt bei Kindern und Jugendlichen

Gewaltprävention sollte in der frühen Kindheit beginnen. Strategien umfassen

  • Gewaltfreier Umgang mit Kleinkindern

  • Begrenzter Zugang zu Waffen, weniger Gewalt in den Medien und bei Computerspielen

  • Herstellung und Erhaltung eines sicheren schulischen Umfelds für Kinder im schulpflichtigen Alter

  • Ermutigung von Opfern, ihre Probleme mit den Eltern, den Schulbehörden und ihrem Arzt zu besprechen.

  • Unterrichtung in Strategien zur Vermeidung von Risikosituationen (z. B. Plätze oder Umgebungen, wo Waffen getragen werden oder Alkohol oder Drogen benützt werden) und zum richtigen Verhalten in diesen Situationen für ältere Kinder und Jugendliche.