Kommunikationsstörungen bei Kindern

VonUdayan K. Shah, MD, MBA, Sidney Kimmel Medical College at Thomas Jefferson University
Überprüft/überarbeitet Apr. 2022
Aussicht hier klicken.

Die Kommunikation bei Kindern kann aufgrund eines Problems mit der Stimme, mit dem Hören, mit dem Sprechen, mit der Sprache oder einer Kombination gestört sein. Die Diagnose umfasst die Auswertung jeder dieser Komponenten.

Mehr als 10% aller Kinder haben eine Kommunikationsstörung. Eine Störung in einer Komponente kann eine andere Komponente beeinflussen. Schwerhörigkeit beeinträchtigt beispielsweise die Stimmmodulation und kann zu einer gestörten Stimme führen. Ein Hörverlust aufgrund einer Mittelohrentzündung kann die Sprachentwicklung beeinträchtigen. Alle Kommunikationsstörungen, einschließlich Stimmstörungen, können die akademischen Leistungen und sozialen Beziehungen beeinträchtigen.

Stimmstörungen

Mehr als 6% der Kinder im schulpflichtigen Alter haben ein Stimmproblem, meistens Heiserkeit. Die Ursache ist oft eine chronische Überbeanspruchung der Stimme und/oder zu lautes Sprechen. Die häufigste entsprechende anatomische Anomalie sind Stimmbandknötchen. Andere Kehlkopfläsionen oder endokrine Anomalien können auch dazu beitragen. Ein Hörverlust kann ebenfalls dazu beitragen, indem er die Fähigkeit, die Sprachlautstärke zu hören und dadurch die Stimmstärke anzupassen, einschränkt. Knötchen bilden sich in der Regel allein durch die Stimmtherapie zurück und erfordern selten einen chirurgischen Eingriff.

Hörstörungen

Für eine Diskussion über Hörstörungen, see page Schwerhörigkeit bei Kindern.

Sprechstörungen

Etwa 5% der Kinder, die in die 1. Schulklasse kommen, haben eine Sprechstörung. Bei Sprechstörungen ist die Sprachproduktion beeinträchtigt. Sprechstörungen umfassen die folgenden:

  • Näselnde Sprachqualität: Hypernasalität wird typischerweise durch eine Gaumenspalte oder eine andere strukturelle Anomalie, die eine normale Schließung des weichen Gaumens mit der Rachenwand verhindert, verursacht (velopharyngeale Insuffizienz).

  • Stottern: Entwicklungsbedingtes Stottern, die übliche Form des Stotterns, beginnt in der Regel im Alter zwischen 2 und 5 Jahren und ist bei Jungen häufiger. Die Ätiologie von Stottern ist unbekannt, aber eine familiäre Häufung ist üblich. Auch neurologische Erkrankungen (z. B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma) können Stottern verursachen.

  • Artikulationsstörungen: Die meisten Kinder mit einer gestörten Artikulation haben keine nachweisbare körperliche Ursache. Eine sekundäre Dysarthrie kann aus neurologischen Störungen resultieren, die die Innervation oder Koordination der Sprechmuskeln beeinträchtigt. Weil die Schluckmuskeln in der Regel auch betroffen sind, wird Dysphagie eventuell bemerkt, bevor Dysarthrie festgestellt wird. Hörstörungen und strukturelle Anomalien (z. B. der Zunge, der Lippe oder des Gaumens) können die Artikulation auch beeinträchtigen.

Eine Sprechtherapie ist bei vielen primären Sprachstörungen hilfreich. Kinder, die Läsionen haben, die eine velopharyngeale Insuffizienz verursachen, benötigen in der Regel einen chirurgischen Eingriff sowie Logopädie.

Sprachstörungen

Etwa 5% der ansonsten gesunden Kinder haben Schwierigkeiten mit dem Sprachverständnis oder mit dem sprachlichen Ausdruck (die so genannte spezifische Sprachentwicklungsstörung). Jungen sind häufiger betroffen und genetische Faktoren tragen wahrscheinlich dazu bei. Alternativ können sich Sprachprobleme sekundär zu einer anderen Erkrankung entwickeln (z. B. Schädel-Hirn-Trauma, geistige Behinderung, Hörverlust, Vernachlässigung oder Missbrauch, Autismus, Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung).

Die Kinder können von einer Sprachtherapie profitieren. Einige Kinder mit einer spezifischen Sprachentwicklungsstörung erholen sich spontan.

Diagnose

Eltern sollten darauf hingewiesen werden, dass sie einen Arzt aufsuchen sollten, wenn ihr Kind in der Kommunikation beeinträchtigt ist (z. B. wenn es bis zum ersten Geburtstag nicht in der Lage ist, mindestens zwei Wörter zu sprechen). Die Beurteilung sollte einen neurologischen und Hals, Nase, Ohren-ärztlichen Untersuchungsbefund umfassen. Hörvermögen und Sprache werden beurteilt.

Eine Laryngoskopie sollte in Betracht gezogen werden, wenn der Verdacht auf eine Stimmstörung (z. B. Heiserkeit, hauchige Stimme) besteht.

Wichtige Punkte

  • Probleme mit der Stimme, mit dem Hören, mit dem Sprechen und/oder mit der Sprache (Kommunikationsstörungen) sind häufig und haben akademische und soziale Folgen.

  • Kinder, deren Kommunikation verzögert erscheint (z. B. diejenigen, die nicht fähig sind, bis zu ihrem 1. Geburtstag mindestens 2 Wörter zu sagen), werden evaluiert.

  • Die Hör- und Sprachentwicklung werden bewertet und eine Laryngoskopie wird bei Kindern mit Kommunikationsstörungen in Erwägung gezogen.