Arteriovenöse Malformationen (AVM) in oder um das Rückenmark können eine Rückenmarkkompression, eine Ischämie, parenchymale und subarachnoidale Blutungen oder eine Kombination davon verursachen. Symptome können sein: schrittweise progressive, aufsteigende oder wechselnd ausgeprägte segmentale neurologische Störung, radikulärer Schmerz und plötzliche Rückenschmerzen mit schlagartig einsetzenden segmentalen neurologischen Defiziten. Die Diagnose wird anhand einer MRT gestellt. Die Behandlung erfolgt chirurgisch oder stereotaktisch radiochirurgisch und kann eine angiographische Embolisation einschließen.
(Siehe auch Überblick über Erkrankungen des Rückenmarks.)
Arteriovenöse Malformationen sind die häufigsten Gefäßfehlbildungen der Wirbelsäule. Die meisten liegen throrakolumbal, posterior und außerhalb des Rückenmarks (extramedullär). Die übrigen sind zervikal oder im oberen Thoraxbereich lokalisiert und liegen häufig im Rückenmark (intramedullär). AVM können klein und lokalisiert sein oder das Rückenmark bis zur Hälfte betreffen. Sie können das normale Rückenmarkparenchym komprimieren oder dieses sogar ersetzen, oder sie können rupturieren und damit fokale oder generalisierte Blutungen verursachen.
Symptome und Beschwerden von Rückenmark AVMs
Ein kutanes Angiom liegt manchmal über einer spinalen AVM: AVM komprimieren häufig Folgendes:
Nervenwurzeln, was Schmerzen mit Ausstrahlung nach unten in das Innervationsgebiet einer Nervenwurzel (Nervenwurzelschmerz) verursacht
Das Rückenmark, was segmentale neurologische Defizite bedingt, die allmählich fortschreiten oder abwechselnd stärker und schwächer werden
Häufig liegen kombinierte Störungen des oberen und unteren Motoneurons vor. AVM können in das Rückenmarkparenchym rupturieren und damit schlagartig einsetzende heftige Rückenschmerzen und plötzliche segmentale neurologische Defizite verursachen. Selten rupturieren hohe zervikale AVM in den Subarachnoidalraum und verursachen Subarachnoidalblutung mit plötzlichen und starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Bewusstseinsstörungen.
Diagnose von arteriovenösen Malformationen (AVM) des Rückenmarks
Bildgebende Verfahren
Arteriovenöse Fehlbildungen des Rückenmarks können bei der Bildgebung zufällig festgestellt werden. Sie sind klinisch bei Patienten mit ungeklärten segmentalen neurologischen Defiziten oder Subarachnoidalblutung in Betracht zu ziehen, insbesondere bei Patienten mit plötzlichen, starken Rückenschmerzen oder kutanen Mittellinienangiomen.
Die Diagnose von AVMs wird anhand einer MRT (die in der Regel zuerst durchgeführt wird), dann einer Magnetresonanz-Angiographie und schließlich einer selektiven Angiographie gestellt. Gelegentlich wird eine Myelographie mit CT eingesetzt.
Behandlung von arteriovenösen Malformationen (AVM) des Rückenmarks
Chirurgie, wenn Rückenmarksfunktion gefährdet ist
Chirurgische Maßnahmen sind indiziert, wenn die Rückenmarkfunktion bedroht ist, jedoch ist dafür eine Expertise für spezialisierte Mikrotechniken erforderlich. Stereotaktische Radiochirurgie ist hilfreich, wenn die AVM klein ist und an einer chirurgisch unzugänglichen Stelle liegt.
Eine angiographische Embolisation verschließt die zuführenden Arterien und geht häufig einer chirurgischen Entfernung oder stereotaktischen radiochirurgischen Maßnahme voraus.
Wichtige Punkte
Arteriovenöse Fehlbildungen dkönnen klein und lokalisiert sein oder das Rückenmark bis zur Hälfte betreffen.
AVMs können die Nervenwurzeln komprimieren (wodurch Schmerzen in der Verteilung der Nervenwurzel verursacht werden) oder das Rückenmark (wodurch segmentale neurologische Defizite verursacht werden, die allmählich fortschreiten oder, dass das Wachs abnimmt). Sie können brechen (was zu plötzlichen, starken Rückenschmerzen und plötzlichen segmentalen neurologischen Defiziten führt).
Diagnose mittels MRT, gefolgt von der Magnetresonanzangiographie, dann selektiver Arteriographie.
Wenn die Funktion des Rückenmarks gefährdet ist, behandeln Sie es operativ.