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Subdurale oder Epidurale Hämatome

VonMichael Rubin, MDCM, New York Presbyterian Hospital-Cornell Medical Center
Reviewed ByMichael C. Levin, MD, College of Medicine, University of Saskatchewan
Überprüft/überarbeitet März 2025
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Ein spinales subdurales oder epidurales Hämatom ist eine Ansammlung von Blut im Subdural- oder Epiduralraum, die mechanisch das Rückenmark komprimieren kann. Die Diagnose wird durch eine MRT oder, wenn nicht sofort verfügbar, durch eine CT-Myelographie gestellt. Die Behandlung erfolgt mit sofortiger chirurgischer Drainage.

(Siehe auch Überblick über Erkrankungen des Rückenmarks.)

Spinale subdurale oder epidurale Hämatome (meist thorakal oder lumbal) sind selten, jedoch können sie Folge eines Rückentraumas, einer Antikoagulanzien- oder thrombolytischen Therapie oder, bei Patienten mit erhöhter Blutungsneigung, Folge einer Lumbalpunktion sein.

Symptome und Beschwerden eines subduralen oder epiduralen Hämatoms der Wirbelsäule

Die Symptome eines spinalen subduralen oder epiduralen Hämatoms beginnen mit lokalen oder radikulären Rückenschmerzen und Klopfempfindlichkeit; sie sind häufig massiv ausgeprägt.

Eine Rückenmarkskompression kann sich ausbilden. Die Kompression lumbaler Spinalwurzeln kann ein Cauda-equina-Syndrom und eine Parese der unteren Extremitäten hervorrufen. Die Defizite entwickeln sich über Minuten bis Stunden.

Diagnose eines subduralen oder epiduralen Hämatoms der Wirbelsäule

  • MRT

Ein Hämatom ist bei Patienten mit Symptomen und Anzeichen akuter nichttraumatischer Rückenmarkkompression oder plötzlichen, unerklärten Paresen der unteren Extremitäten in Betracht zu ziehen, v. a. wenn eine mögliche Ursache (z. B. Trauma, Blutgerinnungsstörungen) vorliegt.

Die Diagnose eines spinalen subduralen oder epiduralen Hämatoms wird durch MRT oder, wenn MRT nicht sofort verfügbar ist, durch CT-Myelographie gestellt.

Behandlung eines subduralen oder epiduralen Hämatoms der Wirbelsäule

  • Drainage

Die Behandlung eines spinalen subduralen oder epiduralen Hämatoms besteht in der sofortigen chirurgischen Drainage.

Setzen Sie jegliche Antikoagulanzientherapie ab. Patienten, die Antikoagulanzien mit Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin) einnehmen, erhalten Phytonadion (Vitamin K1) und Vierfach-Prothrombinkomplex-Konzentrat (PCC). Steht kein PCC zur Verfügung, wird bei Bedarf gefrorenes Frischplasma verabreicht, um den INR-Wert (international normalized ratio) zu normalisieren. Phytonadion wird i.v. gegeben, wenn eine dringende Behandlung erforderlich ist; es wird oral verabreicht, wenn eine Behandlung nicht dringend erforderlich ist. Patienten, die direkte Thrombininhibitoren (z. B. Dabigatran) einnehmen, erhalten Idarucizumab oder Vier-Faktoren-PCC. Die Antikoagulation mit direkten Faktor-Xa-Inhibitoren (z. B. Apixaban, Rivaroxaban) kann mit Andexanet alfa oder Vier-Faktoren-PCC aufgehoben werden.

Patienten mit Thrombozytopenie erhalten Thrombozytenkonzentrate.

Wichtige Punkte

  • Verdächtiges spinales subdurales oder epidurales Hämatom bei Patienten mit lokalen oder radikulären Rückenschmerzen und Schlagsensibilität oder plötzlicher, unerklärlicher Parese der unteren Extremität, insbesondere wenn eine mögliche Ursache (z. B. Trauma, Blutungsdiathese) vorliegt.

  • Die Diagnose wird durch eine MRT oder, wenn eine MRT nicht sofort zur Verfügung steht, durch eine CT-Myelographie gestellt.

  • Eine sofortige operative Drainage der Hämatome ist wichtig.