Ursachen von Stridor

Grund

Verdächtige Befunde

Diagnostisches Vorgehen

Akuter Stridor

Allergische Reaktion (schwere)

Plötzlicher Beginn nach Exposition gegenüber einem Allergen

In der Regel begleitet von Giemen und manchmal orofazialen Ödemen; Juckreiz

Kein Fieber oder Halsschmerzen; selten Husten

Klinische Untersuchung

Angioödem

Oft Schwellung von Gesicht, Lippen und/oder Zunge

Häufig bei Risikopersonen (z. B. Exposition gegenüber Allergenen, Einnahme eines ACE-Hemmers, persönliche oder familiäre Vorgeschichte eines hereditären Angioödems)

Klinische Untersuchung

Manchmal indirekte Laryngoskopie

Bakterielle Tracheitis (selten)

Bellender Husten, der sich in der Nacht verschlimmert, hohes Fieber und Atemnot

Toxisches Erscheinungsbild

Röntgenaufnahmen des Halses

Manchmal direkten oder indirekten Laryngoskopie mit Darstellung und Kultur eitriger Trachealsekrete

Krupp

Alter 6–36 Monate

Bellender Husten, der sich in der Nacht verscxhlimmert, Symptome von Infektion der oberen Atemwege, kein Schluckbeschwerden, leichtes Fieber

Klinische Untersuchung

Manchmal zeigt eine anteroposteriore Röntgenaufnahme des Halses eine subglottische Einengung (Kirchturm-Zeichen)

Epiglottitis

Hauptsächlich Erwachsene sowie Kinder ohne HiB-Impfung

Plötzlich hohes Fieber, Halsschmerzen, Speichelfluss und oft Atemnot sowie schwere Angstzustände

Toxisches Erscheinungsbild

Laterale Röntgenaufnahme des Halses, wenn der Patient stabil ist

Untersuchung im OP-Saal auf Anzeichen von psychischer Belastung

Fremdkörperaspiration

Plötzliches Auftreten bei einem Kleinkind oder Kind, das keine Symptome von Infektion der oberen Atemwege oder konstitutionelle Symptome aufweist.

Bei Erwachsenen sind Fremdkörper in den oberen Atemwegen typisch in der Anamnese.

Direkte oder indirekte Laryngoskopie oder Bronchoskopie

Verletzungen durch Inhalation (z. B. durch Reinigungsmittel, Rauchvergiftung)

Klinisch offensichtliche kürzliche Reizgasinhalation

Klinische Untersuchung

Manchmal Bronchoskopie

Laryngospasmus

Wiederholte Episoden begleitet von gastroösophagealem Reflux oder kürzlicher Medikamentenkonsum oder Auftreten nach endotrachealer Intubation

Direkte oder indirekte Laryngoskopie

Komplikationen nach invasiver Beatmung (z. B. Larynxödem, Laryngospasmus, "arytenoid" Dislokation)

Kürzliche Intubation und Atemnot

Klinische Untersuchung

Manchmal direkte Laryngoskopie

Retropharyngealabszess

Vor allem bei Kindern < 4-Jahres-

Hohes Fieber, starke Halsschmerzen, Speichelfluss, Schluckbeschwerden, manchmal Atemnot

Schwellung, die möglicherweise im Pharynx sichtbar ist.

Laterale Röntgenaufnahme des Halses

Manchmal CT des Halses mit Kontrastmittel

Stimmbandfunktionsstörung

Wiederkehrende Episoden von unerklärlichem Stridor oft mit Heiserkeit, Engegefühl im Hals, Würgen und/oder Husten.

Direkte Laryngoskopie

Chronischer Stridor

Bilaterale Stimmbandlähmung oder Dysfunktion

Kürzliche Trauma (z. B. während der Geburt, Schilddrüsen- oder anderer Halsoperationen, Intubation oder "deep airway suctioning")

Verschiedene neurodegenerative oder neuromuskulären Erkrankungen

Gute Sprechweise, aber begrenzte Intensität

Direkte oder indirekte Laryngoskopie

Angeborene Fehlbildungen (zahlreiche; Laryngomalazie am häufigsten)

Normalerweise bei Neugeborenen oder Säuglingen

Manchmal treten auch andere angeborene Anomalien auf

Manchmal Probleme beim Füttern oder Schlafen

Manchmal schlimmer bei Infektion der oberen Atemwege

CT von Hals und Thorax

Direkte Laryngoskopie

Spirometrie mit Flussvolumenkurven

Angeborene Tracheomalazie

Chronische Symptome

Stridor oder bellender Husten während des Hustens, Weinens oder Fütterns

Kann sich in der Rückenlage verschlechtern

CT oder MRT

Spirometrie mit Flussvolumenkurven

Manchmal Bronchoskopie

Externe Kompression

Positive Anamnese für Kopf-und Halstumoren oder offensichtliche Raumforderung, Nachtschweiß und Gewichtsverlust

Röntgenaufnahme von Hals und Thorax

CT von Hals und Thorax

Direkte oder indirekte Laryngoskopie

Kehlkopftumoren (z. B. Plattenepithelkarzinome, Hämangiome, kleinzellige Karzinome)

Inspiratorischer oder zweiphasiger Stridor, der sich mit vergrößerndem Tumor verschlimmern kann

Direkte oder indirekte Laryngoskopie

Spirometrie mit Flussvolumenkurven

ACE = Angiotensin-konvertierendes Enzym; HiB =Haemophilus influenzae Typ B; URI = Infektion der oberen Atemwege.

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