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Einige mögliche Wechselwirkungen von Nahrungsmittelergänzugen*

Ergänzungsmittel

Betroffene Medikamente

Wechselwirkung(en)

Ashwagandha

Schilddrüsenhormone

Kann den Schilddrüsenhormonspiegel erhöhen

Antihyperglykämische Medikamente

Kann den Blutzucker auf unsichere Werte senken

Antihypertensive Medikamente

Kann einen antihypertensiven und blutdrucksenkenden Effekt verstärken

Immunsuppressiva (z. B. Ciclosporin, Mycophenolat, Tacrolimus, Prednison, Kortikosteroide)

Kann mit Medikamenten interferieren, die die Immunfunktion unterdrücken

Sedativa

Kann zu übermäßiger Schläfrigkeit führen

Astragalus

Immunsuppressiva (z. B. Cyclosporin, Mycophenolat, Tacrolimus)

Kann das Immunsystem stimulieren und dadurch die Wirksamkeit von Medikamenten verringern, die das Immunsystem unterdrücken, z. B. nach Organtransplantationen

Lithium

Kann die Ausscheidung von Lithium verringern, was zu erhöhten Blutspiegeln und möglichen schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen führen kann

Bacopa

Anticholinergika oder Medikamente, die Acetylcholin erhöhen können (z. B. Medikamente gegen Glaukom oder Alzheimer)

Kann die Wirkung von Anticholinergika abschwächen oder die unerwünschten Wirkungen von Cholinergika verstärken.

Schilddrüsenhormone

Kann den Schilddrüsenhormonspiegel erhöhen

Medikamente, die durch das Cytochrom-P450-System verstoffwechselt werden (z. B. Warfarin, Kalziumkanalblocker, Antiepileptika)

Kann das Risiko von Blutungen erhöhen oder den Blutdruck mit Kalziumkanalblockern oder Sedierung mit Antiepileptika senken

Cannabidiol (CBD)

Sedativa und Antidepressiva (z. B. Benzodiazepine, Phenobarbital, Morphin, Alkohol, SSRI, trizyklische Antidepressiva)

Kann die Wirkung dieser Medikamente verstärken und die Menschen zu schläfrig machen

Paracetamol und Valproinsäure

Kann das Risiko einer Leberschädigung erhöhen

Antiepileptika

Kann die Wirkung dieser Medikamente verstärken und unerwünschte Wirkungen verstärken

Lithium

Kann die Lithiumtoxizität erhöhen

Kamille

Barbiturate und andere Sedativa

Kann Effekte von Sedativa intensivieren oder verlängern, weil seine ätherischen Öle additive Wirkungen haben

Eisenpräparate

Kann die Eisenaufnahme wegen der planzlichen Tannine reduzieren

Warfarin

Kann das Risiko von Blutungen erhöhen, weil Kamille Phytocoumarine enthält, die additive Wirkungen haben können

Medikamente mit östrogener Wirkung (z. B. Tamoxifen, Hormonersatztherapie, orale Kontrazeptiva, die Östrogene enthalten)

Kann die östrogene Wirkung dieser Medikamente beeinträchtigen

Cyclosporin

Kann die Ciclosporin-Serumkonzentrationen erhöhen

Chrom

Insulin, Sulfonylharnstoffe

Kann den Blutzuckerspiegel senken

Schilddrüsenersatztherapie

Kann den Levothyroxin-Serumspiegel senken

Coenzym Q10

Warfarin

Kann die Warfarinwirkung abschwächen.

Antihypertensiva

Kann einen antihypertensiven und blutdrucksenkenden Effekt verstärken

Chemotherapeutika

Kann aufgrund seiner antioxidativen Wirkung die Wirkung von Chemotherapeutika beeinträchtigen

Dehydroepiandrosteron (DHEA)

Antikoagulanzien (z. B. Warfarin)

Erhöht das Risiko von Blutungen

Antidepressiva

Kann Manie auslösen

Medikamente mit antiöstrogener Wirkung (z. B. Tamoxifen, Anastrozol und Fulvestrant)

Kann die antiöstrogene Wirkung verringern

Triazolam (ein Benzodiazepin).

Kann die sedierende Wirkung verstärken

Bacillus Calmette-Guérin (BCG) -Impfstoff (bei Tuberkulose)

Kann die Wirksamkeit des BCG-Impfstoffs verringern

Ephedra†

Stimulanzien (z. B. Koffein, Adrenalin, Phenylpropanolamin, Pseudoephedrin)

Erhöht die stimulierende Wirkung von anderen Medikamenten, wachsende Gefahr von unregelmäßigem oder schnellem Herzschlag und Bluthochdruck

MAOH

Kann Wirkungen dieser Medikamente verstärken und das Risiko von schädlichen Wirkungen erhöhen (z. B. Kopfschmerzen, Zittern, unregelmäßiger oder schneller Herzschlag, Bluthochdruck)

Mutterkraut

Medikamente gegen Migräne (z. B. Ergotamin; siehe Tabelle Merkmale von Kopfschmerzerkrankungen nach Ursache)

Kann die Herzfrequenz und den Blutdruck erhöhen, weil sie additive vasokonstriktive Effekte hat

Thrombozytenfunktionshemmende Medikamente

Können das Risiko von Blutungen erhöhen, weil Mutterkraut die Thrombozytenaggregation hemmt (additiver Effekt)

NSAIDs

Erhöhtes Blutungsrisiko, da sowohl Mutterkraut als auch NSAR potenziell Blutungen verursachen können

Warfarin

Kann das Risiko von Blutungen erhöhen, weil Warfarin additive Effekte haben kann

Knoblauch

Antihypertensiva

Kann einen antihypertensiven und blutdrucksenkenden Effekt verstärken

Thrombozytenfunktionshemmende Medikamente

Kann das Risiko von Blutungen erhöhen, weil diese Medikamente die hemmende Wirkung des Knoblauchs der Thrombozytenaggregation und die fibrinolytische Wirkung erhöhen

Isonicotinylhydrazid (Isoniazid oder INH)

Kann niedriger sein

Protease-Inhibitoren (z. B. Saquinavir)

Der Blutspiegel der Protease-Inhibitoren wird durch Knoblauch gesenkt

Warfarin

Kann das Risiko von Blutungen durch eine Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung erhöhen

Tacrolimus (oral)

Kann den Blutspiegel von Tacrolimus erhöhen, möglicherweise so stark, dass die Leber geschädigt wird

Ingwer

Thrombozytenfunktionshemmende Medikamente

Können das Risiko von Blutungen durch die verstärkende Wirkung der Thrombozytenaggregationshemmer erhöhen

Warfarin

Kann das Risiko von Blutungen durch eine Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung erhöhen

Ginkgo

Antikonvulsiva (z. B. Phenytoin)

Kann die Wirksamkeit von Antiepileptika verringern, da Verunreinigungen in Ginkgo-Präparaten die krampflösende Wirkung verringern können

Antidepressiva

Kann bei Patienten, die andere Antidepressiva einnehmen, ein Serotoninsyndrom auslösen

MAO-Hemmer (z. B. Tranylcypromin)

Kann Wirkungen dieser Medikamente verstärken und das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen (z. B. Kopfschmerzen, Zittern, manische Episoden)

NSAIDs

Können das Risiko von Blutungen durch die verstärkende Wirkung der Thrombozytenaggregationshemmer erhöhen

Warfarin

Kann das Risiko von Blutungen durch eine Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung erhöhen

Ginseng

Antihyperglykämische Medikamente (z. B. Glipizide)

Kann Wirkungen dieser Medikamente verstärken, was zu Hypoglykämie führen kann

Aspirin und anderen nichtsteroidale Antiphlogistika

Können das Risiko von Blutungen durch die verstärkende Wirkung der Thrombozytenaggregationshemmer erhöhen

Corticosteroide

Kann Nebenwirkungen von Kortikosteroiden intensivieren, weil Ginseng eine entzündungshemmende Wirkung hat

Kann immunstimulierende Wirkungen haben und somit die immunsuppressive Wirkung von Kortikosteroiden abschwächen

Digoxin

Kann den Digoxinspiegel erhöhen

Östrogene

Kann schädliche Wirkungen von Östrogen verstärken

MAOH

Kann Kopfschmerzen, Zittern und manische Episoden verursachen

Opioide

Kann die Wirksamkeit von Opioiden reduzieren

Warfarin

Kann das Risiko von Blutungen durch eine Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung erhöhen

Goldsiegelwurzel

Antihypertensiva

Der Berberingehalt kann die antihypertensive Wirkung erhöhen.

Blutzuckersenkende Arzneimittel

Berberin kann hypoglykämische Wirkungen verstärken

Warfarin und Heparin

Kann die Wirkung von Warfarin und Heparin verstärken und das Risiko von Blutungen erhöhen

Grüner Tee

Warfarin

Kann die Wirksamkeit von Warfarin reduzieren, womit das Risiko einer Thromboembolie erhöht wird

Heiliges Basilikum

Schilddrüsenhormone

Kann die Wirksamkeit von Schilddrüsenhormonpräparaten verringern

Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmer

Kann das Blutungsrisiko erhöhen

Kava

Sedativa (z. B. Barbiturate, Benzodiazepine)

Kann die Wirkung von Beruhigungsmitteln intensivieren oder verlängern

Antiparkinson-Arzneimittel

Kann die Wirkung von Levodopa antagonisieren und die Parkinson-Krankheit verschlimmern

Kann den Metabolismus von Ropinirol reduzieren und dadurch eine Dopaminintoxikation verursachen

Hepatotoxische Medikamente

Kann die Hepatotoxizität verstärken

Lakritze/Süßholz (Glycyrrhiza glabra)

Antihypertensiva

Kann Salz- und Wassereinlagerungen fördern und zu einer Anhebung des Blutdrucks führen, sodass Antihypertensiva weniger wirksam sind

Chemotherapeutika

Kann die Wirkung von Paclitaxel und Cisplatin verringern

Corticosteroide

Kann die unerwünschten Wirkungen von Kortikosteroiden verstärken

Digoxin

Kann den Kaliumspiegel senken, was das Risiko einer Digoxintoxizität erhöht

Diuretika

Kann die kaliumzehrende Wirkung der meisten Diuretika verstärken und die Wirksamkeit kaliumsparender Diuretika (z. B. Spironolacton) beeinträchtigen

MAOH

Kann Wirkungen dieser Medikamente verstärken und das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen (z. B. Kopfschmerzen, Zittern, manische Episoden)

Warfarin

Kann die Wirksamkeit von Warfarin verringern

Melatonin

Antikoagulanzien (wie Warfarin)

Kann das Blutungsrisiko erhöhen

Antiepileptika

Kann die Wirksamkeit von Antiepileptika verringern

Benzodiazepinen

Kann die sedierende Wirkung verstärken

Methamphetamin

Kann die unerwünschten Wirkungen von Methamphetamin verstärken

Mariendistel

Antihyperglykämische Medikamente

Kann Wirkungen dieser Medikamente verstärken, was zu Hypoglykämie führen kann

Protease-Inhibitoren (z. B. Indinavir, Saquinavir)

Kann durch die Erhöhung des Indinavirspiegels im Blut mit metabolisierenden Enzymen interferieren

Sirolimus

Kann die Clearance von Sirolimus bei Nierentransplantationspatienten mit eingeschränkter Leberfunktion verringern

Warfarin

Kann das Risiko von Blutungen durch erhöhte Effekte erhöhen.

Rhodiola

Antidepressiva

Kann eine schnelle Herzfrequenz verursachen

Antikoagulanzien (z. B. Warfarin)

Kann den Blutspiegel erhöhen und dadurch das Risiko von Blutungen erhöhen

Entzündungshemmende Medikamente

Erhöhte Blutspiegel und möglicherweise unerwünschte Wirkungen

Immunsuppressiva

Kann die Wirksamkeit von Immunsuppressiva verringern

Antihyperglykämische Medikamente

Kann den Blutzucker senken und eine Hypoglykämie auslösen

Antihypertensive Medikamente

Kann den Blutdruck weiter senken

S-Adenosyl-L-Methionine

Antidepressiva

Kann den Serotoninspiegel erhöhen und bei gleichzeitiger Verabreichung mit serotonergen Arzneimitteln ein Serotoninsyndrom hervorrufen, das sich durch einen schnellen Herzschlag, Angstzustände, gastrointestinale Symptome, schwere Muskelsteifheit und mögliche Anfälle manifestiert

Levodopa

Kann die Wirksamkeit von Levodopa verringern

Sägepalme

Thrombozytenaggregationshemmer und Antikoagulanzien (z. B. Warfarin)

Kann die Wirkung verstärken und Blutungen verursachen

Östrogene (z. B. orale Kontrazeptiva und andere Produkte)

Kann die Wirksamkeit von Östrogenen verringern

Johanniskraut

Cyclosporin und Tacrolimus

Kann den Cyclosporinspiegel im Blut absenken, was die Gefahr der Organtransplantatabstoßung erhöht

Digoxin

Kann den Digoxinspiegel im Blut reduzieren, sodass es weniger effektiv ist, was mit potentiell gefährlichen Ergebnissen einhergeht

Eisenpräparate

Kann die Eisenaufnahme reduzieren

MAOH

Kann Wirkungen von MAO-Hemmern verstärken, verursacht möglicherweise einen sehr hohen Blutdruck, was eine Notfallbehandlung erfordern kann

Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren

Erhöht den Stoffwechsel dieser Medikamente, wodurch ihre Wirksamkeit vermindert wird

Orale Kontrazeptiva

Erhöht den Stoffwechsel dieser Medikamente, wodurch ihre Wirksamkeit vermindert wird

Oxycodon, Methadon und Tramadol

Verringert die Serumkonzentration und die analgetische Wirkung dieser Medikamente

Photosensitive Medikamente (z. B. Lansoprazol, Omeprazol, Piroxicam, Sulfonamid-Antibiotika)

Kann die Sonnenempfindlichkeit erhöhen

Protease-Inhibitoren

Kann den Blutspiegel von Protease-Inhibitoren reduzieren, wodurch ihre Wirksamkeit beeinträchtigt wird

SSRI (z. B. Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin)

Kann Wirkungen dieser Medikamente verstärken

Trizyklische Antidepressiva

Kann Wirkungen dieser Medikamente verstärken

Warfarin und andere Antikoagulanzien (z. B. direkt wirkende orale Antikoagulanzien)

Kann den Blutspiegel von Warfarin und Rivaroxaban senken und dadurch das Risiko von Thromboembolien erhöhen

Baldrian

Sedativa (z. B. Barbiturate, Benzodiazepine)

Kann Wirkungen von Beruhigungsmitteln verstärken

Zink

Antibiotika (z. B. Cephalexin, Tetracycline, Chinolone)

Kann die Aufnahme und Wirkung von Antibiotika verringern, wenn sie innerhalb weniger Stunden nach der Einnahme von Zink eingenommen werden

Cisplatin, Penicillamin und Chelat-Integrase-Inhibitoren (z. B. Dolutegravir)

Kann gehemmt oder inaktiviert werden

* Vorsicht ist geboten, wenn Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden, da diese Produkte nicht standardisiert sind und somit erheblich variieren und weil Informationen über ihren Gebrauch ständig verändert werden. Der theoretische Status vieler veröffentlichter Wechselwirkungen entbindet nicht von der Notwendigkeit eines behutsamen Gebrauchs. Vor der Verschreibung eines Medikaments sollten Ärzte und Therapeuten die Patienten fragen, ob sie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und wenn ja, welche. Die Ärzte müssen mögliche schädliche Wechselwirkungen von Medikamenten und Ergänzungen erkennen, die von einem Patienten eingenommen werden und dann entsprechende Medikamente und Dosierungen bestimmen.

† Der Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln, die Ephedra enthalten, ist in den USA verboten.

‡ Bei dieser Substanz handelt es sich um die echte, natürliche Lakritze, nicht um die sonst übliche, künstlich aromatisierte Süßholzsüßigkeit.

MAO-Hemmer = Monoaminoxidase-Hemmer; NSAIDs = Nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente; SSRIs = selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.