Kaiserschnitt

VonJulie S. Moldenhauer, MD, Children's Hospital of Philadelphia
Überprüft/überarbeitet März 2024
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Ein Kaiserschnitt ist eine chirurgische Entbindung durch Uterotomie.

Im Jahr 2021 lag die Kaiserschnittrate in den Vereinigten Staaten bei 32% (siehe March of Dimes: Entbindungsmethode). Die Rate schwankt, aber ein Grund dafür ist die Besorgnis über ein erhöhtes Risiko einer Uterusruptur bei Frauen, die eine vaginale Geburt nach einem vorausgehenden Kaiserschnitt versuchen (TOLAC).

Indikationen für eine Kaiserschnittentbindung

Trotz niedriger Morbiditäts- und Mortalitätsraten der Sectio caesarea sind sie immer noch um ein Mehrfaches höher als bei der vaginalen Entbindung. Daher sollte ein Kaiserschnitt nur dann durchgeführt werden, wenn er für Mutter und Kind weniger gefährlich ist als eine vaginale Geburt.

Die häufigsten spezifischen Indikationen für einen Kaiserschnitt sind

Viele Schwangere äußern den Wunsch nach einem elektiven Kaiserschnitt. Als Gründe werden angegeben, eine Schädigung des Beckenbodens (und nachfolgende Inkontinenz) sowie ernsthafte fetale Komplikationen unter der Geburt verhindern zu wollen. Diese Vorgehensweise ist jedoch umstritten, die Datenlage ist beschränkt und erfordert eine ausführliche Diskussion zwischen der Schwangeren und ihrem Arzt. Das Gespräch sollte auch die unmittelbaren Risiken und die langfristige Reproduktionsplanung einbeziehen, d. h. die Frage, wie viele Kinder die Frau haben möchte, denn das Risiko chirurgischer Komplikationen steigt mit zunehmender Zahl der Kaiserschnittentbindungen.

Frauen, die bereits eine Kaiserschnittentbindung hinter sich haben, können sich aus Sorge um das Risiko einer Uterusruptur für eine erneute Kaiserschnittentbindung entscheiden; das Risiko einer Ruptur bei einer vaginalen Entbindung beträgt jedoch insgesamt nur etwa 1 % (das Risiko ist höher bei Frauen, die bereits mehrere Kaiserschnittentbindungen hinter sich haben, oder bei einem vertikalen Schnitt, insbesondere wenn sich dieser durch den verdickten, muskulösen Teil des Uterus erstreckt).

Eine vaginale Geburt ist bei etwa 60 bis 80 % der Frauen erfolgreich, die zuvor eine einzige Kaiserschnittentbindung mit einem niedrigen transversalen Uterusschnitt (1). Diese Option sollte den Frauen angeboten werden, die bereits eine einzige vorangegangene Kaiserschnittentbindung mit niedrigem transversalem Uterusschnitt hatten. Der Erfolg eines Versuchs einer vaginalen Geburt nach einem vorausgehenden Kaiserschnitt (TOLAC) hängt von der Indikation für den ersten Kaiserschnitt ab. Ein Versuch einer vaginalen Geburt nach einem vorausgehenden Kaiserschnitt sollte in einer Einrichtung erfolgen, an der ein Geburtshelfer, ein Anästhesist und ein Operationsteam sofort zur Verfügung stehen; was einen Versuch einer vaginalen Geburt nach einem vorausgehenden Kaiserschnitt in manchen Situationen unpraktisch macht.

Literatur zu Indikationen

  1. 1. Sabol B, Denman MA, Guise JM: Vaginal birth after cesarean: an effective method to reduce cesarean. Clin Obstet Gynecol 58(2):309-319, 2015. doi:10.1097/GRF.0000000000000101

Technik für die Kaiserschnittentbindung

Während des Kaiserschnitts sollte sich ein in der Neugeborenen-Reanimation erfahrener Facharzt bereithalten.

Die Uterotomie kann klassisch oder im unteren Uterinsegment durchgeführt werden.

  • Unteres Segment: Schnitte im unteren Segment werden meistens durchgeführt. Eine untere Querinzision wird im ausgedünnten, gestreckten unteren Anteil des Corpus uteri angelegt und die Blasenumschlagsfalte vom Uterus gelöst. Eine Längsinzision in das untere Segment wird nur bei bestimmten regelwidrigen Einstellungen und bei extrem großen Kindern durchgeführt. In solchen Fällen wird eine Querinzision nicht durchgeführt, da sie sich nach lateral in den Bereich der Aa. uterinae ausweiten und so in manchen Fällen exzessive Blutverluste verursachen könnte. Frauen mit Entbindung durch untere Uterus-Querinzision sollten über die Sicherheit eines Geburtsversuchs in den nachfolgenden Schwangerschaften aufgeklärt werden.

  • Klassisch: Die Inzision wird längs über die Uterusvorderwand bis zum oberen Uterussegment oder zum Fundus ansteigend angelegt. Aus dieser Schnittführung resultiert meist ein höherer Blutverlust als aus einem Schnitt im unteren Uterinsegment, daher wird sie gewöhnlich nur angewandt, wenn eine Placenta praevia oder eine kindliche Querlage mit nach untem liegendem Rücken vorliegt, die Geburt vor dem Termin beginnt oder wenn das untere Uterinsegment nur schwach entwickelt ist oder eine Anomalie des Fetus vorliegt.

Pflege nach Kaiserschnittentbindung

Die Versorgung nach einem Kaiserschnitt erfolgt nach Grundsätzen der postoperativen Versorgung wie bei anderen abdominalen Eingriffen, einschließlich einer angemessenen Schmerzbehandlung und Wundversorgung.

Darüber hinaus sollten besondere postpartale Probleme angesprochen werden, einschließlich der Unterstützung bei der Pflege des Säuglings und beim Stillen.

Die Patientinnen werden in der Regel aus dem Krankenhaus entlassen, wenn sie hämodynamisch stabil sind, eine orale Aufnahme vertragen, eine normale Darm- und Blasenfunktion haben und keine Komplikationen auftreten, die eine stationäre Behandlung erfordern. Sie sollten Anweisungen zu häuslichen Vorsichtsmaßnahmen (z. B. Wundpflege) erhalten und dazu angehalten werden, ihren Arzt anzurufen, wenn sie Fieber, Wundrötung oder -ausfluss, starke und anhaltende vaginale Blutungen, anhaltende Kopfschmerzen, anhaltende Bauchschmerzen, Sehstörungen, Beinschwellungen, Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder andere beunruhigende Symptome haben.