Kombinierte Östrogen-Gestagen-Kontrazeptiva können transdermal oder vaginal verabreicht werden und sind als Hautpflaster und Vaginalring erhältlich.
Die Wirksamkeit der Östrogen-Gestagen-Pflaster und -Ringe ist die gleiche wie die der oralen Kontrazeptiva (OCs); die Schwangerschaftsrate nach einem Jahr beträgt 0,3% bei perfekter Anwendung und etwa 9% bei typischer (d. h. inkonsistenter) Anwendung. Die Compliance ist in der Regel mit einem Pflaster oder einem Ring besser als mit oralen Kontrazeptiva, da die Dosierung alle 1 bis 3 Wochen und nicht täglich erfolgt.
Für Pflaster und Ringe kann ein Schnellstartprotokoll verwendet werden, das dem für orale Kontrazeptiva ähnlich ist. Wenn eine der Verhütungsmethoden nicht in den ersten 5 Tagen der Menses begonnen wird, sollte zur Sicherheit noch eine weitere Kontrazeptionsmethode für 7 Tage angewendet werden.
Durchbruchblutungen sind bei der Verwendung von transdermalen Verhütungsmitteln oder Ringen eher selten. Wenn Durchbruchblutungen auftreten, gehen sie in der Regel innerhalb von 2–6 Monaten nach der Einnahme zurück.
Kontraindikationen sind die gleichen für orale Kontrazeptiva.
Transdermale Kontrazeptiva
In den Vereinigten Staaten gibt es 2 Verhütungspflaster. Die Medikamente, die ungefähre Dosis, die 7 Tage lang täglich freigesetzt wird, und die Größe der jeweiligen Menge sind:
Ethinylestradiol/Norelgestromin: Ethinylestradiol 35 mcg und Norelgestromin (der aktive Metabolit von Norgestimat) 150 mcg, 14 cm2
Levonorgestrel/Ethinylestradiol: Levonorgestrel 120 mcg und Ethinylestradiol 30 μg und 28 cm2
Nach 1 Woche wird das Pflaster entfernt und ein neues auf ein anderes Hautareal appliziert Nach 3 Hautpflastern wird in der 4. Woche kein Pflaster appliziert, um eine Abbruchblutung stattfinden zu lassen.
Die Blutspiegel der Hormone Östrogen und Gestagen sind bei den Hautpflastern viel konstanter als bei oralen Kontrazeptiva. Insgesamt ist die Effizienz hinsichtlich Kontrazeption, Auftreten von Blutungen und unerwünschten Wirkungen ist der von oralen Kontrazeptiva ähnlich; jedoch ist die Compliance mit einem Pflaster womöglich besser, da es wöchtlich und nicht täglich angewendet wird. Das Pflaster kann bei Frauen, die > 90 kg wiegen oder einen Body-Mass-Index (BMI) ≥ 30 haben, weniger wirksam sein.
Patienten sollten zur Sicherheit noch eine weitere Verhütungsmethode für 7 Tage anwenden, wenn das neue Pflaster > 2 Tage zu spät angebracht wurde.
Vaginalring
Vaginalringe sind flexibel, weich und transparent. Es sind zwei Arten von Ringen verfügbar:
Etonogestrel/Ethinylestradiol: Ein 3-Wochen-Ring, der 120 mcg Etonogestrel (Gestagen) und 15 mcg Ethinylestradiol (Östrogen) pro Tag freisetzt; jeden Monat muss ein neuer Ring verwendet werden.
Segesteronacetat/Ethinylestradiol: Ein Jahresring, der täglich 150 mcg Segesteronacetat (Gestagen) und 13 mcg Ethinylestradiol (Östrogen) freisetzt; ein neuer Ring wird nur einmal im Jahr verwendet
Beide Arten von Ringen werden normalerweise 3 Wochen in situ belassen, dann 1 Woche lang entfernt, um eine Abbruchblutung zu ermöglichen. Der einjährige Ring wird entfernt, eine Woche lang liegen gelassen und dann wird derselbe Ring wieder eingelegt.
Die unerwünschten Wirkungen von Vaginalringen ähneln denen der oralen Kontrazeptiva, aber die Patientinnen halten sich möglicherweise besser an den Vaginalring, weil er monatlich eingeführt und nicht täglich eingenommen wird.
Frauen können wünschen, den Vaginalring zu anderen Zeiten als nach 3 Wochen zu entfernen. Wird der Ring allerding für > 3 h entfernt, sollte sicherheitshalber für 7 Tage noch zusätzlich eine weitere Verhütungsmethode angewandt werden.
Er wird durch die Trägerin selbst eingeführt und entfernt, eine Anpassung durch einen Kliniker ist nicht erforderlich.
Die von den Vaginalringen freigesetzten Hormone werden über das Vaginalepithel aufgenommen. Bei der Anwendung eines Vaginalrings sind die Hormonspiegel im Blut relativ konstant.