Vitamin-B6-Intoxikation

(Pyridoxintoxizität)

VonLarry E. Johnson, MD, PhD, University of Arkansas for Medical Sciences
Überprüft/überarbeitet Nov. 2022
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Die Einnahme von Megadosen (> 500 mg/Tag) Pyridoxin kann eine periphere Neuropathie verursachen.

    Vitamin B6 umfasst eine Gruppe eng verwandter Komponenten: Pyridoxin, Pyridoxal und Pyridoxamin. Sie werden im Körper zu Pyridoxalphosphat verstoffwechselt, das in wichtigen Reaktionen im Blut, im Zentralnervensystem und im Hautstoffwechsel als Koenzym wirkt. Vitamin B6 spielt eine bedeutende Rolle in der Biosynthese von Häm- und Nukleinsäure sowie im Lipid-, Kohlenhydrat- und Aminosäurenstoffwechsel (siehe Tabelle Quellen, Funktionen und Wirkungen von Vitaminen).

    Zu den Nahrungsquellen für Vitamin B6 gehören Innereien (z. B. Leber), Vollkorngetreide, Fisch und Hülsenfrüchte. (Siehe auch Überblick über Vitamine.)

    Die Einnahme von Pyridoxin in einer Überdosis von > 500 mg/Tag (z. B. zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms oder prämenstruellen Syndroms trotz unbewiesener Wirksamkeit) verursacht eine periphere Neuropathie mit Hand-Fuß-Syndrom und in diesem Zusammenhang eine progressive sensorische Ataxie und eine schwere Beeinträchtigung der Lage- und Vibrationswahrnehmung. Die Berührungs-, Temperatur- und Schmerzempfindung sind weniger betroffen. Das motorische und zentrale Nervensystem arbeitet in der Regel problemlos.

    Die Diagnose von Vitamin-B6-Intoxikation wird klinisch erstellt.

    Im Rahmen der Therapie einer Vitamin-B6-Vergiftung ist die Einnahme von Vitamin B6 zu beenden. Die Genesung verläuft langsam und teilweise unvollständig.