Überblick über Vitamine

VonLarry E. Johnson, MD, PhD, University of Arkansas for Medical Sciences
Überprüft/überarbeitet Nov. 2022
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    Vitamine können

    • Fettlöslich (Vitamine A, D, E und K)

    • Wasserlöslich (B-Vitamine und Vitamin C)

    Zu den B-Vitaminen zählen Biotin, Folat, Niacin, Pantothensäure, Riboflavin (B2), Thiamin (B1), B6 (z. B. Pyridoxin) und Vitamin B12(Cobalamin).

    Zum Bedarf, zu Quellen, Funktionen, Auswirkungen von zu niedriger und toxischer Dosierung, Blutwerten und den üblichen therapeutischen Dosierungen von Vitaminen siehe Tabelle Empfohlene tägliche Vitaminzufuhr und Quellen, Funktionen und Wirkungen von Vitaminen.

    Der Bedarf an Vitaminen (und anderen Nährstoffen) wird als täglich empfohlene Zufuhr (Daily recommended intake, DRI) ausgedrückt. Bei der täglich empfohlenen Zufuhr werden drei Arten unterschieden:

    • Empfohlene Tagesdosis (Recommended daily allowance, RDA): Diese wurde formuliert, um den Bedarf von 97–98% der gesunden Menschen zu beschreiben.

    • Angemessene Nährstoffzufuhr (Adequaite intake, AI): Wo die anhand der empfohlenen Tagesdosis berechneten Daten unzureichend sind, beruht die angemessene Zufuhr auf beobachteten oder experimentell ermittelten Schätzungen der Nährstoffaufnahme durch gesunde Personen.

    • Tolerierbare Aufnahmemenge (Tolerable upper intake level, UL): Dabei handelt es sich um die größte Menge eines Nährstoffs, die von den meisten Erwachsenen ohne Risiko nachteiliger Auswirkungen auf die Gesundheit täglich aufgenommen werden kann.

    In Ländern mit geringer Ernährungsunsicherheit ist Vitaminmangel hauptsächlich auf Folgendes zurückzuführen:

    Ein milder Vitaminmangel ist verbreitet unter gebrechlichen und in Pflegeeinrichtungen untergebrachten älteren Menschen, die eine Protein-Energie-Unterernährung aufweisen.

    In Ländern mit hoher Ernährungsunsicherheit kann Vitaminmangel die Folge eines mangelnden Zugangs zu Nährstoffen sein.

    Der Mangel an wasserlöslichen Vitaminen (außer Vitamin B12) führt nach Wochen bis Monaten zur Unterernährung. Ein Mangel an fettlöslichen Vitaminen und Vitamin B12 benötigt > 1 Jahr, um sich zu entwickeln, weil der Körper sie in relativ großen Mengen speichert. Die Vitaminzufuhr, die ausreichend ist, um einen klassischen Vitaminmangel (wie Skorbut oder Beriberi) zu verhindern, ist möglicherweise nicht ausreichend für eine optimale Gesundheit. Dieser Bereich bleibt kontrovers und ist ein Gegenstand aktiver Forschung.

    Eine Vitaminabhängigkeit ergibt sich aus einem Gendefekt, der sich auf den Vitaminstoffwechsel auswirkt. In einigen Fällen verbessert die Gabe von Vitaminen in 1000-facher Dosis der täglich empfohlenen Zufuhr (DRI = daily recommended intake).

    Eine Vitaminintoxikation (Hypervitaminose) entsteht bei der Zufuhr einer Überdosis der Vitamine A, D, C, B6 oder Niacin.

    Da viele Menschen unregelmäßig essen, liefern Nahrungsmittel allein von einigen Vitaminen nur suboptimale Mengen. In diesen Fällen besteht ein höheres Risiko für Krebs oder andere Krankheiten. Der jüngste Bericht der US Preventive Services Task Force aus dem Jahr 2022 kommt jedoch nach einer gründlichen Überprüfung der wissenschaftlichen Forschung zu dem Schluss, dass es keine ausreichende Evidenz dafür gibt, dass die routinemäßige tägliche Einnahme von Multivitaminpräparaten oder die Einnahme einzelner Vitamine und Mineralien die Krebsinzidenz verringern oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen (1) bei in Wohngemeinschaften lebenden, nicht schwangeren Erwachsenen verhindern kann.

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    Literatur

    1. 1. US Preventive Services Task Force, Mangione CM, Barry MJ, et al: Vitamin, mineral, and multivitamin supplementation to prevent cardiovascular disease and cancer: US Preventive Services Task Force Recommendation Statement. JAMA 327(23):2326-2333, 2022. doi:10.1001/jama.2022.8970