Hypohidrose ist die unzureichende Sekretion von Schweiß. Die Diagnose wird klinisch gestellt. Die Behandlung besteht darin, eine Erhöhung der Körperkerntemperatur zu vermeiden und verschiedene Kühlmethoden anzuwenden.
Die Hypohidrose durch Hautveränderungen ist nur selten klinisch signifikant. Sie ist am häufigsten fokal und wird durch lokale Hautverletzungen (z. B. durch Trauma, Bestrahlung, Infektion [z. B. Lepra], oder Entzündung) oder durch Atrophie der Drüsen infolge einer systemischen rheumatischen Erkrankung (z. B. systemische Sklerose, systemischer Lupus erythematosus, Sjögren Syndrom) verursacht (1).
Hypohidrose ist ein Merkmal einiger genetischer Erkrankungen (z. B. hypohidrotische und anhidrotische ektodermale Dysplasie). Die Mutation des Gens ITPR2, das für einen Kalziumkanal kodiert, führt zu Anhidrose, dem völligen Fehlen des Schwitzens (2).
Eine Hypohidrose kann auch durch Arzneimittel entstehen, v. a. solche mit anticholinergen Eigenschaften. Daneben tritt sie im Rahmen einer diabetischen Neuropathie sowie bei zahlreichen kongenitalen Syndromen auf.
Der Hitzschlag geht mit inadäquater Schweißsekretion einer, ist jedoch eher eine Erkrankung des Zentralnervensystems als eine der Haut.
(Siehe auch Einführung zu krankhaft vermehrter Schweißbildung.)
Allgemeine Literatur
1. Chia KY, Tey HL: Approach to hypohidrosis. J Eur Acad Dermatol Venereol 27(7):799-804, 2013. doi: 10.1111/jdv.12014
2. Klar J, Hisatsune C, Baig SM, Tariq M, et al: Abolished InsP3R2 function inhibits sweat secretion in both humans and mice. J Clin Invest 124(11):4773–4780, 2014. doi: 10.1172/JCI70720
Diagnose der Hypohidrose
Klinische Untersuchung
Die Diagnose der Hypohidrosis wird durch klinische Beobachtung der verminderten Schweißsekretion oder durch Wärmeintoleranz gestellt.
Behandlung der Hypohidrose
Verschiedene Methoden zur Vermeidung von Überhitzung und zur Kühlung
Die Behandlung der Hypohidrose besteht in der Vermeidung exogener Auslöser (z. B. Medikamente mit anticholinergen Wirkungen), der Vermeidung von Aktivitäten, die die innere Kerntemperatur erhöhen, und der Anwendung von kühlenden Maßnahmen (z. B. Klimaanlage, feuchte Kleidung).