Kortikosteroide aus der Nebennierenrinde

Die Nebennieren gehören zum endokrinen System, das den Hormonspiegel im Körper reguliert. Es handelt sich um kleine, pyramidenförmige Drüsen, die sich auf den oberen Polen beider Nieren befinden. Die Nebennieren produzieren ein als Kortisol bezeichnetes Hormon.

Kortisol hat viele Funktionen, vor allem aber wird es als Reaktion auf eine Infektion, eine traumatische Belastung und emotionalen Stress gebildet. Kortisol kann das Immunsystem davon abhalten, körpereigenes Gewebe wie fremdes Gewebe, also z. B. Bakterien oder Viren, anzugreifen. Mitunter lässt sich die Reaktion des Immunsystems jedoch selbst durch Bildung zusätzlicher Kortisolmengen nicht unter Kontrolle bringen.

Kortikosteroide gibt es zum Inhalieren, zum Einnehmen, zur topischen Anwendung oder zur intravenösen oder intramuskulären Injektion. Dabei handelt es sich um synthetisch hergestellte Hormone, die große Ähnlichkeit mit Kortisol aufweisen. Sie halten die weißen Blutkörperchen davon ab, das Gewebe anzugreifen, und reduzieren die von diesen Immunzellen gebildeten entzündungsfördernden Stoffe.

Kortikosteroide werden häufig zur Behandlung von Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen eingesetzt, zum Beispiel bei rheumatoider Arthritis, systemischem Lupus erythematodes (Lupus) und bestimmten respiratorischen Erkrankungen.