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Ziele im Körper: Zellrezeptoren

Bestimmte natürliche Substanzen im Körper wie bspw. Neurotransmitter und Hormone binden bestimmte Rezeptoren an der Oberfläche von Zellen. Wenn diese Substanzen an den Rezeptor auf einer Zelle binden, stimulieren sie diesen, seine Funktion auszuüben, die darin besteht, einen bestimmten Prozess in der Zelle anzuregen oder zu hemmen. Medikamente können ebenfalls an diese Rezeptoren binden.

Manche Medikamente wirken als Agonisten; sie stimulieren den Rezeptor auf dieselbe Weise, wie es die körpereigenen Substanzen tun. Andere fungieren als Antagonisten, indem sie die Wirkung einer natürlichen Substanz auf den Rezeptor unterbinden. Jede Art von Rezeptoren hat viele Unterarten, und Medikamente können auf eine oder mehrere Unterarten von Rezeptoren wirken.

Art von Rezeptor

Körpereigener Agonist

Reaktion

Medikamente, die gegen den Rezeptor gerichtet sind

Adrenerg

Alpha 1

Adrenalin und Noradrenalin

Kampf-oder-Flucht-Reaktionen: Verengung der Blutgefäße in Haut, Verdauungstrakt und Harnwegen

Glukoseabbau in der Leber (Freisetzung von Energie)

Reduzierte Magen-Darm-Aktivität

Zusammenziehen der glatten Muskulatur an Genitalien und Harnwegen

Agonist: Methoxamin und Phenylephrin

Antagonist: Doxazosin, Prazosin, Tamsulosin und Terazosin

Alpha 2

Adrenalin und Noradrenalin

Verringerung der Insulinsekretion, der Verklumpung der Blutplättchen, der Verengung der Blutgefäße in Haut und im Darmtrakt sowie Freisetzung von Noradrenalin aus Nerven

Agonist: Clonidin

Antagonist: Yohimbin

Beta 1

Adrenalin und Noradrenalin

Erhöhung von Puls, Herzkontraktionskraft und Reninsekretion (das Hormon Renin ist an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt)

Agonist: Dobutamin und Isoprenalin

Antagonist: Betablocker (zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzerkrankungen) wie Atenolol und Metoprolol

Beta 2

Adrenalin und Noradrenalin

Erweiterung der glatten Muskulatur in den Blutgefäßen, Luftwegen, Harnwegen und im Verdauungstrakt

Abbau von Glykogen in der Skelettmuskulatur (Glukosefreisetzung für Energie)

Agonist: Salbutamol, Isoetharin und Terbutalin

Antagonist: Propranolol

Cholinerg

Muskarinisch

Acetylcholin

Verlangsamter Puls und reduzierte Herzkontraktionskraft

Verengung der Atemwege

Erweiterung der Blutgefäße im gesamten Körper

Erhöhte Aktivität von Magen, Darm, Blase sowie Speichel-, Tränen- und Schweißdrüsen

Agonist: Bethanechol und Carbachol

Antagonist: Atropin; Ipratropium und Skopolamin

Nikotin

Acetylcholin

Kontraktion der Skelettmuskeln

Agonist: Keines wird häufig eingesetzt.

Antagonist: Atracurium, Pancuronium und Tubocurarin

Histaminerg

H1

Histamin

Auslösen einer allergischen Reaktion

Muskelkontraktion in Atemwegen und Verdauungstrakt

Erweiterung der kleinen Blutgefäße

Schläfrigkeit (Sedierung)

Agonist: Keines wird häufig eingesetzt.

Antagonist: Cetirizin, Chlorpheniramin, Clemastin, Diphenhydramin, Fexofenadin und Loratadin

H2

Histamin

Stimulation der Säuresekretion im Magen

Agonist: Keines wird häufig eingesetzt.

Antagonist: Cimetidin, Famotidin und Nizatidin

Serotoninerg

Serotonin

Verengung der Blutgefäße im Gehirn

Stimulation der Aktivität (Motilität) im Verdauungstrakt

Kontraktion der Blutgefäße

Wirkungen auf Schlaf, Gedächtnis, Sinneswahrnehmung, Temperaturregelung, Stimmung, Appetit und Hormonproduktion

Partieller Agonist: Buspiron

Agonist*: Sumatriptan und Zolmitriptan

Antagonist: Methysergid und Ondansetron

Dopaminerg

Dopamin

Einfluss auf Bewegung, Stimmung, Denken, Lernen und Belohnungssuche

Erhöht auch die Blutzufuhr in die Nieren, was eine erhöhte Urinausscheidung ermöglicht.

Agonist: Pramipexol und Ropinirol

Antagonist: Olanzapin und Risperidon

* Antidepressiva, auch als selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) bekannt, wirken, indem sie die Wirkungen von Serotonin verstärken, sind aber keine Agonisten (sie wirken nicht auf den Serotoninrezeptor).

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