Was ist eine Kryoglobulinämie?

Kryoglobuline sind ungewöhnliche, von Plasmazellen produzierte und im Blut gelöste Antikörper. Sie bilden größere Ansammlungen von festen Klümpchen, wenn sie unter die normale Körpertemperatur abkühlen. Wenn sie auf normale Körpertemperatur erwärmt werden, lösen sie sich wieder auf.

Eine Kryoglobulinämie ist selten. In den meisten Fällen verursacht eine Grunderkrankung die Kryoglobulinämie. Das können Krebserkrankungen wie Makroglobulinämie und chronische lymphatische Leukämie, Autoimmunerkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes oder auch Infektionen mit Organismen wie dem Hepatitis-C-Virus sein. Manchmal lässt sich keine Ursache für die Bildung von Kryoglobulinen ausmachen.

Der Niederschlag von Kryoglobulinen kann eine Entzündung der Blutgefäße (Vaskulitis) auslösen, was zu Blutergüssen, Gelenkschmerzen und Schwäche führt. Die Gefäßentzündung kann Leber und Nieren schädigen. Dieser Schaden kann bei manchen Patienten zu einem Leber- und Nierenversagen führen und tödlich sein.

Menschen mit einer Kryoglobulinämie sind meist sehr kälteempfindlich oder sie entwickeln das Raynaud-Syndrom, bei dem Hände und Füße bei Kälte heftig schmerzen und blass werden.

Das Vermeiden von kalten Temperaturen beugt Gefäßentzündungen vor. Die Behandlung der Grunderkrankung kann die Bildung von Kryoglobulinen verringern. Wenn beispielsweise Interferon Alpha zur Behandlung von Hepatitis C verwendet wird, verringert dies die Bildung von Kryoglobulinen. Die Entfernung großer Plasmamengen (Blutflüssigkeit) plus Plasmatransfusionen (Plasmaaustausch) kann, insbesondere in Kombination mit der Anwendung von Interferon, helfen.

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