Ein Merkelzellkarzinom ist ein seltener, sich schnell ausbreitender Hautkrebs, der insbesondere ältere Menschen weißer Hautfarbe betrifft.
Merkelzellen sind normale Zellen in der äußeren Hautschicht (Epidermis). Diese Zellen arbeiten in erster Linie als Berührungsrezeptoren und bilden bestimmte Hormone. Das Merkelzellkarzinom entsteht durch das unkontrollierte Wachstum von Zellen in der Haut, die einige Merkmale mit normalen Merkelzellen gemeinsam haben.
Das Merkelzellkarzinom wird durchschnittlich im Alter von 75 Jahren diagnostiziert. Es kann auch jüngere Menschen betreffen, deren Immunsystem geschwächt ist. Eine Sonnenbestrahlung erhöht das Risiko, ebenso wie eine weitere Krebserkrankung (wie Melanom oder chronische lymphatische Leukämie). Das Merkelzell-Polyomavirus kann ebenfalls zur Erkrankung beitragen.
Diese Krebserkrankung streut in der Regel in die Lymphknoten.
Symptome des Merkelzellkarzinoms
Der Tumor besteht typischerweise aus einem festen, glänzenden, fleischfarbigen oder bläulich-roten Knoten. Die Läsionen neigen dazu, schnell zu wachsen, ohne Schmerzen oder Berührungsempfindlichkeit zu verursachen.
Obwohl Merkelzellkarzinome jeden Hautbereich betreffen können, treten sie am häufigsten auf Hautflächen auf, die chronischerweise der Sonne ausgesetzt sind (zum Beispiel im Gesicht und auf den Armen).
Diagnose des Merkelzellkarzinoms
Biopsie
Zur Diagnose des Merkelzellkarzinoms wird eine Biopsie durchgeführt. Bei diesem Eingriff wird ein kleines Stück Haut entfernt und unter dem Mikroskop untersucht.
Bei den meisten Personen hat der Tumor schon gestreut, wenn die Diagnose gestellt wird, weswegen die Prognose bei einem Merkelzellkarzinom schlecht ist.
Behandlung des Merkelzellkarzinoms
Chirurgische Entfernung des Tumors
In der Regel Strahlentherapie und Entfernung der Lymphknoten
Manchmal Chemotherapie
Zu den Behandlungsmöglichkeiten bei einem Merkelzellkarzinom zählt eine Operation zur Entfernung des Tumors, oftmals gefolgt von einer Strahlentherapie, der Entfernung oder der Biopsie der Lymphknoten oder beidem.
Hat der Krebs gestreut oder tritt er erneut auf, kann eine Chemotherapie empfehlenswert sein.
Vorbeugung eines Merkelzellkarzinoms
Da das Merkelzellkarzinom durch Sonnenbestrahlung verursacht werden kann, sollten zur Vorbeugung bereits ab der frühen Kindheit die folgenden Maßnahmen ergriffen werden:
Meiden von Sonne: Halten Sie sich beispielsweise zwischen 10 und 16 Uhr (wenn die Sonnenstrahlung am stärksten ist) im Schatten auf und schränken Sie Aktivitäten in der Sonne ein, vermeiden Sie Sonnenbäder und Solarien.
Tragen von schützender Kleidung: Zum Beispiel langärmlige Hemden, Hosen und breitkrempige Hüte.
Anwendung von Sonnenschutzmitteln: Wenden Sie ein Sonnenschutzmittel mit mindestens Lichtschutzfaktor (LSF) 30 sowie UV-A- und UV-B-Schutz gemäß der Gebrauchsanweisung an. Tragen Sie es alle 2 Stunden sowie nach dem Schwimmen oder Schwitzen erneut auf, aber nicht, um länger in der Sonne zu bleiben.
Weitere Informationen
Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.
Merkelcell.org: Ein Hilfsmittel, um Zugang zu Merkelzell-Spezialisten und andere Ressourcen für Patienten zu finden
American Cancer Society: Merkel Cell Skin Cancer: Informationen über das Merkelzellkarzinom, einschließlich Erkennung, Vorbeugung, Behandlungsoptionen und andere Ressourcen
The Skin Cancer Foundation: Merkel Cell Carcinoma Overview: Informationen über das Merkelzellkarzinom, einschließlich Erkennung, Vorbeugung, Behandlungsoptionen und andere Ressourcen