Rachen

VonEric J. Formeister, MD, MS, Dept. of Head and Neck Surgery and Communication Sciences, Duke University School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Jan. 2025
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
Kurzinformationen

Der Rachen (Pharynx) liegt im hinteren Mundbereich zwischen Nasenhöhle und oberhalb der Speiseröhre (Ösophagus), die vom Rachen in Magen und Luftröhre (Trachea) führt. Er besteht aus einem oberen Teil (Nasopharynx), einem mittleren Teil (Oropharynx) und einem unteren Teil (Hypopharynx). Der Rachen ist ein muskulärer Hohlraum, durch den Nahrung in die Speiseröhre und Luft in die Lunge gelangt. Wie Mund und Nase ist auch der Rachen von einer Schleimhaut mit Schleimzellen und haarähnlichen Auswüchsen (Zilien) überzogen. Die Zilien transportieren Schmutzpartikel, die an der Schleimhaut hängen bleiben, zur Speiseröhre, wo sie heruntergeschluckt werden.

Die Gaumenmandeln sind Gebilde aus Bindegewebe, die beidseitig im Rachen hinter dem Mund (dem „Oropharynx“) liegen. Die Rachenmandeln befinden sich im hinteren Bereich der Nasenhöhle (dem „Nasopharynx“). Die Rachen- und Gaumenmandeln bestehen aus lymphatischem Gewebe und unterstützen die Infektionsabwehr (siehe Abbildung Lymphatisches System: Hilfe bei der Verteidigung gegen Infektionen). Im Kindesalter sind sie am größten, später schrumpfen sie allmählich. Auch nachdem die Gaumen- und Rachenmandeln wegen obstruktiver Schlafapnoe (Atemaussetzer während des Schlafs) oder wiederholten Infektionen (Adenotonsillitis) operativ entfernt wurden, kann der Körper immer noch Infektionen bekämpfen, da der Rest des Immunsystems zur Bekämpfung von Infektionen weiterhin verfügbar ist.

Das Zäpfchen (Uvula) ist eine kleine Gewebeklappe im hinteren Rachenbereich zwischen den Gaumenmandeln. Es kann unterschiedlich lang sein. Als Teil des weichen Gaumens verhindert das Zäpfchen das Eintreten von Nahrungsmitteln und Flüssigkeiten durch die Nasenhöhle beim Schlucken und hilft bei der Bildung bestimmter Laute beim Sprechen. Ein langes Zäpfchen kann Ursache von Schnarchgeräuschen sein und gelegentlich zu obstruktiver Schlafapnoe führen.

Im oberen Teil der Luftröhre befindet sich der Kehlkopf (Larynx) mit den Stimmbändern. Er ist hauptsächlich verantwortlich dafür, dass die Stimme einen Ton bilden kann und verhindert mit einem Hustenreflex, dass Flüssigkeiten oder Partikel in die Lunge gelangen können. In entspanntem Zustand bilden die Stimmbänder eine V-förmige Öffnung, durch welche die Luft ungehindert passieren kann. Werden sie zusammengezogen, beginnen die Stimmbänder zu vibrieren, wenn Luft aus den Lungen über sie hinwegströmt. Dann erzeugen sie Laute, die durch Zunge, Nase und Mund so geformt werden, dass Sprache entsteht.

Der Kehldeckel (Epiglottis) ist eine steife, knorpelige Klappe über und vor dem Kehlkopf. Beim Schlucken deckt der Kehldeckel den Kehlkopf ab, damit weder Nahrung noch Flüssigkeit in die Luftröhre gelangen. Auf diese Weise schützt der Kehldeckel die Lunge.

Ein Blick ins Innere von Nase und Rachen