Kongenitale Katarakt

(Infantile Katarakte)

VonLeila M. Khazaeni, MD, Loma Linda University School of Medicine
Überprüft/überarbeitet März 2024
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Eine kongenitale Katarakt ist eine schmerzfreie Trübung der Linse, die bei der Geburt bereits vorhanden ist oder kurz danach entsteht.

(Siehe auch Katarakt (grauer Star) bei Erwachsenen.)

Kongenitale Katarakte können verschiedene Ursachen haben. Sie können vererbt werden (multiple Erbkrankheiten oder Chromosomenstörungen), mit Störungen des Metabolismus zusammenhängen (z. B. Galaktosämie) oder durch bereits im Mutterleib zugezogene Infektionen (z. B. Röteln) oder andere Erkrankungen der Mutter während der Schwangerschaft verursacht werden.

Kongenitale Katarakte können ein Auge oder beide Augen betreffen. Wie auch bei anderen Katarakten kann die Linsentrübung die Sicht behindern.

Einige Katarakte bedecken nur einen Teil der Linse (partielle Katarakte), und die Trübung setzt in den ersten 10 Lebensjahren ein. Wenn die Katarakt (grauer Star) nur teilweise vorhanden ist, ist die Sehkraft besser.

Diagnose einer kongenitalen Katarakt

  • Augenuntersuchungen

Der Arzt sucht bei den routinemäßigen Augenuntersuchungen, die bei der Geburt und bei den regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern durchgeführt werden, nach Katarakten.

Bei einem Verdacht auf Katarakte sollten betroffene Kinder von einem Arzt untersucht werden, der sich auf die Untersuchung und Behandlung aller Arten von Augenkrankheiten spezialisiert hat (Ophthalmologe). Die Untersuchung durch den Ophthalmologen muss sofort durchgeführt werden, da eine Katarakt innerhalb von 4 bis 6 Wochen nach der Geburt behandelt werden muss. Der Ophthalmologe führt eine Augenuntersuchung und möglicherweise eine Ultraschalluntersuchung des Auges durch, um die Diagnose einer Katarakt zu bestätigen und nach Problemen mit der Netzhaut zu suchen.

Behandlung einer kongenitalen Katarakt

  • Operative Entfernung der Katarakte

  • Manchmal Implantation einer künstlichen Linse

  • Behandlung von Sehschwäche, sofern diese vorliegt

Wenn nötig entfernen Augenärzte die ganze Linse mit der Katarakt mittels eines kleinen Einschnitts im Auge. Wie bei einer Erwachsenen-Kataraktoperation implantiert der Arzt in der Regel eine Linse aus Kunststoff oder Silikon (Intraokularlinse). Bei vielen Kindern implantiert der Arzt die Linse jedoch erst nach dem 6. Lebensmonat. Bis dahin trägt das Kind eine harte Kontaktlinse zur Korrektur des Sehvermögens.

Bei einer Katarakt in einem Auge ist die Bildqualität im betroffenen Auge schlechter als die im anderen Auge (sofern das andere Auge gesund ist). Da das bessere Auge bevorzugt wird, unterdrückt das Gehirn das qualitativ schlechtere Bild, sodass eine Sehschwäche auftreten kann (Abnahme des Sehvermögens, weil das Gehirn das Bild von einem Auge ignoriert). Daher zwingt der Arzt das Kind nach der Entfernung der Katarakt häufig auch dazu, das behandelte Auge zu verwenden, indem das bessere Auge mit einer Augenklappe verdeckt oder dessen Sehvermögen mithilfe von Augentropfen getrübt wird. Durch das Abkleben oder den Einsatz der Augentropfen im besseren Auge kann das behandelte Auge eine normale Sehstärke entwickeln.

Wenn auf beiden Augen Katarakte entfernt wurden, entwickeln Kinder, deren Bildqualität beider Augen zuvor vergleichbar war, häufiger auf beiden Augen eine ähnliche Sehkraft.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.

  1. Children's Eye Foundation of AAPOS: Practical information about prevention, detection, research, and education to protect the vision of children