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Verschluss der zentralen Arterien und Astarterien der Netzhaut

(Zentralarterienverschluss, Arterienastverschluss)

VonSonia Mehta, MD, Vitreoretinal Diseases and Surgery Service, Wills Eye Hospital, Sidney Kimmel Medical College at Thomas Jefferson University
Überprüft/überarbeitet Apr. 2024
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Eine Arterie in der Netzhaut (der durchsichtigen, lichtempfindlichen Struktur im hinteren Teil des Auges) kann blockiert werden und einen plötzlichen, schmerzlosen Verlust des Sehvermögens zur Folge haben.

  • In der Regel erstellt der Arzt die Diagnose, indem er mit Hilfe eines Ophthalmoskops in das Auge hineinsieht, und manchmal durch Tests.

  • Normalerweise kann eine Behandlung das Sehvermögen nicht wieder herstellen.

Die zentrale Netzhautarterie ist das Hauptgefäß, das die Netzhaut mit Blut versorgt. Diese Arterie kann durch eine Embolie oder Thrombose (Bildung eines Blutgerinnsels in der Arterie) vollständig blockiert werden. Eine Blockierung kann in der Hauptarterie oder in den Ästen der Arterie auftreten. (Siehe auch Netzhauterkrankungen – ein Überblick).

Eine Embolie ist eine Ansammlung von festem Material, das in der Blutbahn schwebt, bis es dort stecken bleibt und ein Blutgefäß blockiert. Das Material, das einen Embolus bildet, kann von einem Stück atherosklerotischem Plaque aus einer Halsarterie, aus Fettgewebe, aus infiziertem Material von einer infizierten Herzklappe (Endokarditis) oder einem nicht bösartigen (benignen) Tumor in einer Herzkammer (atriales Myxom) stammen.

Riesenzellarteriitis ist eine Entzündung der Blutgefäße, die ebenfalls eine mögliche Ursache für einen Verschluss der Netzhautarterie sein kann. Sie kommt im Allgemeinen bei Personen über 50 Jahren vor, insbesondere bei solchen, die unter Polymyalgia rheumatica leiden.

Manchmal ist die Ursache der Blockierung nicht bekannt.

Symptome eines Netzhautarterienverschlusses

Das betroffene Auge erfährt einen plötzlichen, schweren, jedoch schmerzlosen Verlust des Sehvermögens über das gesamte Gesichtsfeld. Manchmal ist nur ein Teil des Gesichtsfelds betroffen.

Ein Verschluss der zentralen Arterie der Netzhaut kann auch das Wachsen abnormaler Blutgefäße auf der Netzhaut oder Iris zur Folge haben. Manchmal bluten diese abnormalen Blutgefäße oder rufen eine schmerzhafte Art des Glaukoms (als neovaskuläres Glaukom bezeichnet) hervor. Bei einem neovaskulären Glaukom verschließen anormale Blutgefäße, die sich in der Iris gebildet haben, den Raum zwischen der Iris und der Hornhaut, was den Abfluss der Flüssigkeit aus dem Auge blockiert und zu einem Druckanstieg im Auge führt.

Diagnose eines Netzhautarterienverschlusses

  • Untersuchung des Auges durch den Arzt

  • Fluoreszenzangiografie

  • Optische Kohärenztomografie

  • Manchmal Echokardiografie, Dopplersonografie und/oder Blutuntersuchungen

Mit Einsatz eines Ophthalmoskops kann der Arzt Veränderungen in den Blutgefäßen und der Netzhaut erkennen. Wenn die zentrale Arterie blockiert ist, kann die Netzhaut blass erscheinen.

Eine Fluoreszenzangiografie hilft, das Ausmaß der Netzhautschädigung zu bestimmen und unterstützt den Arzt bei der Erstellung eines Behandlungsplans. Bei diesem Verfahren injiziert der Arzt einen Farbstoff in eine Armvene und fotografiert dann die Netzhaut. Eine optische Kohärenztomografie (eine bildgebende Untersuchung) kann eine Schwellung der Netzhaut zeigen, was häufig vorkommt.

Sobald ein Netzhautarterienverschluss diagnostiziert wurde, muss der Arzt nach dem Ursprung eines Gefäßpfropfs (Embolus) suchen. Er führt Tests durch, wie etwa eine Echokardiografie und eine Untersuchung der Halsschlagader mit Dopplersonografie. Zudem kann der Arzt auch Bluttests zur Diagnose einer Riesenzellarteriitis durchführen.

Kommt es zu einem plötzlichen, kurzzeitigen Sehverlust auf einem Auge und wird vermutet, dass dies auf ein Gerinnsel zurückzuführen ist, das die Netzhautarterie blockiert, wird die Behandlung sofort eingeleitet und nicht erst durch bildgebende Untersuchungen verzögert.

Behandlung eines Netzhautarterienverschlusses

  • Vorbeugung durch Kontrolle der Risikofaktoren

  • Manchmal Maßnahmen, um den Augendruck zu senken, unter anderem Augentropfen, Augenmassage oder Entfernen von Flüssigkeit aus dem Auge mit einer Nadel

  • Manchmal eine Laserbehandlung der abnormalen oder einblutenden Blutgefäße

  • Bei Riesenzellarteriitis: Kortikosteroide

Da Behandlungen oft nicht sehr wirksam sind, ist es wünschenswert, Netzhautarterienverschlüsse durch die Kontrolle der Risikofaktoren (z. B. Bluthochdruck, Diabetes und andere Risikofaktoren für Atherosklerose) zu verhindern.

Wenn es zur Blockade einer zentralen Netzhautarterie kommt, wird häufig eine sofortige Behandlung durchgeführt, um die Blockade der Netzhautarterie aufzuheben. Dennoch sind Behandlungen selten wirksam. Der Augeninnendruck kann manchmal durch die Verabreichung von blutdrucksenkenden Medikamenten (z. B. Timolol-Augentropfen oder Acetazolamid zum Einnehmen) gesenkt werden.

Der Druck im Auge kann durch Massage oder ein Verfahren, das als Augenvorderkammer-Parazentese bezeichnet wird (bei dem Flüssigkeit mit einer Nadel aus dem Auge entfernt wird), gesenkt werden. Sinkt der Augeninnendruck, kann sich der Pfropf unter Umständen lösen und in einen dünneren Zweig des Gefäßes weiterwandern, sodass das Ausmaß der Netzhautschädigung geringer wird.

Bei einem Verdacht auf Riesenzellarteriitis werden so bald wie möglich hochdosierte Kortikosteroide entweder oral oder intravenös verabreicht.

Eine Laserbehandlung kann zur Zerstörung der abnormalen Blutgefäße eingesetzt werden, um ein neovaskuläres Glaukom zu behandeln oder um einen weiteren Verlust des Sehvermögens durch Blutung im Auge zu vermeiden, oder beides. Die Behandlung des neovaskulären Glaukoms ist jedoch schwierig.

Da Betroffene mit einem Zentralarterienverschluss ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall haben, überweisen Ärzte sie sofort zur weiteren Untersuchung an ein spezialisiertes Schlaganfallzentrum.

Prognose bei Netzhautarterienverschluss

Wenn der Verschluss in einem Ast der zentralen Netzhautarterie erfolgt ist, kann der Patient ein gutes bis ausreichendes Sehvermögen beibehalten.

Wenn der Verschluss in der zentralen Netzhautarterie selbst erfolgt ist, ist der Verlust des Sehvermögens oft auch mit einer Behandlung schwerwiegend.

Sobald das Gewebe der Netzhaut dauerhaft geschädigt wurde, was bereits 90 Minuten nach erfolgter Blockierung geschehen kann, ist der Verlust des Sehvermögens irreversibel.

Falls die Ursache eines Verschlusses der Netzhautarterie eine Riesenzellarteriitis ist, kann der Sehverlust bei sofortiger Diagnose und Behandlung möglicherweise bis zu einem gewissen Grad rückgängig gemacht und einer Schädigung des anderen Auges vorgebeugt werden.

Menschen mit Netzhautarterienverschluss können andere Verschlüsse in den Venen haben, die das Gehirn versorgen. Diese Verschlüsse erhöhen das Risiko für Schlaganfall, insbesondere in den Wochen nach einem Zentralarterienverschluss.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.

    1. National Eye Institute: Eine Ressource für Erwachsene und Kinder (auf Englisch und Spanisch), um mehr über die Augengesundheit zu erfahren, und die Zugang zu Öffentlichkeitskampagnen bietet