Vitamin B6 ist in den meisten Nahrungsmitteln enthalten, aber Menschen können einen Vitamin-B6-Mangel haben, wenn sie das Vitamin nicht richtig aufnehmen (resorbieren) können.
Viele Nahrungsmittel enthalten Vitamin B6, doch die intensive Verarbeitung eines Lebensmittels kann das Vitamin vollständig beseitigen.
Betroffene leiden unter Krampfanfällen, einem schuppigen Hautausschlag, einer roten Zunge, Rissen in den Mundwinkeln oder einem stechenden Gefühl an Händen und Füßen.
Die Diagnose stützt sich auf die Symptome, vorhandene mögliche Ursachen und das Ansprechen auf Vitamin B6-Präparate.
Oral eingenommene Vitamin B6-Präparate können den Mangel ausgleichen.
Vitamin B6 (Pyridoxin) ist für die Verarbeitung (Verstoffwechselung) von Kohlenhydraten, Aminosäuren und Fetten (Lipiden) und für die normale Nervenfunktion und Bildung roter Blutkörperchen unerlässlich. Es hilft außerdem, die Haut gesund zu erhalten. (Siehe hierzu auch Vitamine im Überblick.)
Gute Vitamin-B6-Lieferanten sind unter anderem Trockenhefe, Leber, andere Innereien, Vollkorngetreideprodukte, Fisch und Hülsenfrüchte.
Ursachen für Vitamin-B6-Mangel
Da Vitamin B6 in zahlreichen Nahrungsmitteln vorkommt, kommt es selten zu einem ernährungsbedingten Mangel, außer bei schwerer Mangelernährung. Allerdings kann die intensive Verarbeitung von Lebensmitteln, durch die das Vitamin B6 vollständig beseitigt werden kann, zu einem Mangel führen.
Ein Mangel an Vitamin B6 entsteht häufig durch:
Gestörte Nahrungsresorption (Malabsorption)
Übermäßigen Vitamin-B6-Verlust während Hämodialyse
Verwendung von Medikamenten, die im Körper gespeichertes B6 abbauen
Hierzu zählen Antiepileptika (zur Behandlung von Anfallkrankheiten), das Antibiotikum Isoniazid (zur Behandlung von Tuberkulose), Hydralazin (zur Behandlung von Bluthochdruck) sowie Kortikosteroide und Penicillamin (zur Behandlung von rheumatoider Arthritis und Morbus Wilson).
Ein Vitamin-B6-Mangel tritt häufig bei Menschen auf, die für längere Zeit an einem schweren Eiweiß- und Kalorienmangel (Protein-Energie-Mangelernährung) litten. Menschen mit Protein-Energie-Unterernährung nehmen nicht ausreichend Vitamin B6 zu sich.
Symptome von Vitamin-B6-Mangel
Bei Erwachsenen kann ein Vitamin-B6-Mangel zu einer Hautentzündung (Dermatitis) und einem roten, fettig-schuppigen Ausschlag führen. Hände und Füße können sich taub anfühlen und stechend prickeln. Die Zunge kann sich entzünden und röten, und es können Risse in den Mundwinkeln entstehen. Der Betroffene kann verwirrt sein oder reizbar werden. Sie können viele Anfälle erleiden.
Ein Vitamin-B6-Mangel kann in seltenen Fällen bei Säuglingen Krämpfe auslösen. Antiepileptika können bei diesen Krampfanfällen von Säuglingen unwirksam sein.
Da Vitamin B6 benötigt wird, um rote Blutkörperchen zu bilden, kann ein Mangel eine Anämie auslösen.
Diagnose eines Vitamin-B6-Mangels
Anamnese und körperliche Untersuchung
Reaktion auf Vitamin-B6-Präparate
Die Diagnose eines Vitamin-B6-Mangels stützt sich auf die Symptome, bestehende Situationen, die zu einem Mangel führen können, und das Ansprechen auf Vitamin-B6-Präparate.
Es können zwar Bluttests durchgeführt werden, doch kann kein Bluttest die Diagnose klar bestätigen.
Behandlung eines Vitamin-B6-Mangels
Behebung der Ursache
Vitamin-B6-Nahrungsergänzungsmittel
Die Ursachen für einen Vitamin-B6-Mangel werden nach Möglichkeit behoben.
Falls ein Vitamin-B6-Mangel vorliegt oder ein Medikament eingenommen wird, das dem Körper das Vitamin raubt, sollte ein Vitamin-B6-Präparat oral eingenommen werden. Die Einnahme von Präparaten mit Vitamin B6 (Pyridoxin) beseitigt bei Erwachsenen in der Regel den Mangel.