Eine Hyponaträmie liegt bei einer Serumnatriumkonzentration von < 135 mEq/l (< 135 mmol/l) vor. Eine ausgeprägte Hyponaträmie kann Krampfanfälle oder einen Bewusstseinsverlust hervorrufen. Die Behandlung besteht in einem vorsichtigen Natriumaustausch mit IV 0,9% iger Kochsalzlösung, in seltenen Fällen ist eine 3% ige Kochsalzlösung erforderlich, insbesondere wenn Anfälle auftreten.
(Hyponatriämie bei Erwachsenen wird an anderer Stelle behandelt).
Ätiologie der neonatalen Hyponatriämie
Die häufigste Ursache der Neugeborenen-Hyponaträmie ist die hypovolämische Dehydratation durch Erbrechen, Diarrhö oder beidem. Wenn Flüssigkeitsverluste durch Flüssigkeiten ersetzt werden, die wenig oder kein Natrium enthalten (z. B. einige Säfte), kann es zu Hyponatriämie kommen.
Eine seltenere Ursache ist die normovolämische Dehydratation durch eine inadäquate ADH-Sekretion und dadurch bedingte Wasserretention. Mögliche Ursachen einer inadäquaten antidiuretischen Hormonsekretion sind intrakranielle Blutung, Infektion des zentralen Nervensystems (ZNS) und selten ZNS-Tumoren. Zudem kann eine zu starke Verdünnung von Säuglingsnahrungen zu einer Wasserintoxikation führen.
Schließlich ist eine hypervolämische Hyponaträmie mit Wasser- und ausgeprägter Natriumretention im Rahmen einer Herz- oder Niereninsuffizienz zu beobachten.
Symptome und Anzeichen einer neonatalen Hyponatriämie
Zu den Symptomen und Beschwerden einer neonatalen Hyponatriämie gehören Übelkeit und Erbrechen, Apathie, Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Unterkühlung, Schwäche und Koma. Säuglinge mit einer hyponaträmischen Dehydratation können sehr krank wirken, da die Hyponaträmie eine unproportionale Verminderung des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens bewirkt. Die Symptomatik hängt von der Dauer und vom Ausmaß der Hyponaträmie ab.
Diagnose der neonatalen Hyponatriämie
Serumnatriumkonzentration
Aufgrund der Symptomatik kann die Diagnose einer Hyponaträmie bei Neugeborenen vermutet und durch die Bestimmung der Serumnatriumkonzentration bestätigt werden. Bei Dehydratation kann ein Anstieg des Harnstoffstickstoffs im Blut beobachtet werden.
Behandlung der neonatalen Hyponatriämie
5% Dextrose i.v./0,45 bis 0,9%ige Kochsalzlösung
Selten hypertone (3%ige) Kochsalzlösung IV
Die Behandlung der neonatalen Hyponatriämie erfolgt mit 5% D/0,45% bis 0,9% Kochsalzlösung i.v. in Volumina, die dem berechneten Defizit entsprechen und über so viele Tage gegeben werden, wie es notwendig ist, um die Natriumkonzentration um nicht mehr als 10 bis 12 mEq/l/zu korrigieren. Tag (10 bis 12 mmol/l/Tag), um schnelle Flüssigkeitsverschiebungen im Gehirn zu vermeiden. Neugeborene mit einer hypovolämischen Hyponaträmie benötigen eine Volumentherapie mit einer salzhaltigen Infusionslösung, um das Natriumdefizit auszugleichen (10–12 mEq/kg [10 bei 12 mmol/kg] des Körpergewichts oder sogar 15 mEq/kg [15 mmol/kg] bei jungen Neugeborenen mit schwerer Hyponaträmie), und zusätzlich den Grundbedarf für Natrium (3 mEq/kg [3 mmol/kg/Tag] in 5%iger Dextroselösung). Neugeborenen mit einer symptomatischen Hyponaträmie (z. B. mit Lethargie, Verwirrung) müssen notfallmäßig mit 3%iger Salzlösung IV behandelt werden, um Krampfanfälle oder ein Koma zu verhindern