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Neugeborenen-Hyponatriämie

VonKevin C. Dysart, MD, Nemours/Alfred I. duPont Hospital for Children
Reviewed ByAlicia R. Pekarsky, MD, State University of New York Upstate Medical University, Upstate Golisano Children's Hospital
Überprüft/überarbeitet Geändert Dez. 2024
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Eine Hyponaträmie liegt bei einer Serumnatriumkonzentration von < 135 mEq/l (< 135 mmol/l) vor. Eine ausgeprägte Hyponaträmie kann Krampfanfälle oder einen Bewusstseinsverlust hervorrufen. Die Behandlung besteht in einem vorsichtigen Natriumaustausch mit IV 0,9% iger Kochsalzlösung, in seltenen Fällen ist eine 3% ige Kochsalzlösung erforderlich, insbesondere wenn Anfälle auftreten.

(Hyponatriämie bei Erwachsenen wird an anderer Stelle behandelt).

Ätiologie der neonatalen Hyponatriämie

Die häufigste Ursache der Neugeborenen-Hyponaträmie ist die hypovolämische Dehydratation durch Erbrechen, Diarrhö oder beidem. Wenn Flüssigkeitsverluste durch Flüssigkeiten ersetzt werden, die wenig oder kein Natrium enthalten (z. B. einige Säfte), kann es zu Hyponatriämie kommen.

Eine seltenere Ursache ist die euvolämische Hyponatriämie, die durch eine inadäquate ADH-Sekretion und die daraus resultierende Wasserretention verursacht wird. Mögliche Ursachen einer inadäquaten antidiuretischen Hormonsekretion sind intrakranielle Blutung, Infektion des zentralen Nervensystems (ZNS) und selten ZNS-Tumoren.

Eine Überverdünnung von Säuglingsnahrung kann zu Wasserintoxikation führen.

Schließlich tritt eine hypervolämische Hyponatriämie bei übermäßiger Natriumretention mit noch stärkerer Wasserretention auf, wie bei Herzinsuffizienz oder Nierenversagen.

Symptome und Anzeichen einer neonatalen Hyponatriämie

Zu den Symptomen und Beschwerden einer neonatalen Hyponatriämie gehören Übelkeit und Erbrechen, Apathie, Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Unterkühlung, Schwäche und Koma.

Säuglinge mit einer hyponaträmischen Dehydratation können sehr krank wirken, da die Hyponaträmie eine unproportionale Verminderung des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens bewirkt. Die Symptomatik hängt von der Dauer und vom Ausmaß der Hyponaträmie ab.

Diagnose der neonatalen Hyponatriämie

  • Serumnatriumkonzentration

Die Diagnose einer neonatalen Hyponatriämie wird aufgrund von Symptomen und Anzeichen vermutet und durch die Messung der Serumnatriumkonzentration bestätigt.

Bei Dehydratation kann ein Anstieg des Harnstoffstickstoffs im Blut beobachtet werden.

Behandlung der neonatalen Hyponatriämie

  • 5% Dextrose i.v./0,45 bis 0,9%ige Kochsalzlösung

  • Selten hypertone (3%ige) Kochsalzlösung IV

Die Behandlung der neonatalen Hyponatriämie erfolgt mit 5% D/0,45% bis 0,9% Kochsalzlösung i.v. in Volumina, die dem berechneten Defizit entsprechen und über so viele Tage gegeben werden, wie es notwendig ist, um die Natriumkonzentration um nicht mehr als 10 bis 12 mEq/l/zu korrigieren. Tag (10 bis 12 mmol/l/Tag), um schnelle Flüssigkeitsverschiebungen im Gehirn zu vermeiden.

Neugeborene mit hypovolämischer Hyponatriämie benötigen eine Volumenerweiterung, die durch eine Lösung mit Salz zur Korrektur des Natriumdefizits (10 bis 12 mEq/kg [10 bis 12 mmol/kg] Körpergewicht oder sogar 15 mEq/kg [15 mmol/kg] bei jungen Säuglingen mit schwerer Hyponatriämie) zusätzlich zu den Natriumerhaltungsbedürfnissen (3 mEq/kg/Tag [3 mmol/kg/Tag] in 5%iger Dextroselösung) bereitgestellt wird.

Neugeborenen mit einer symptomatischen Hyponaträmie (z. B. mit Lethargie, Verwirrung) müssen notfallmäßig mit 3%iger Salzlösung IV behandelt werden, um Krampfanfälle oder ein Koma zu verhindern