Time-Out-Technik

Dieses Disziplinarverfahren eignet sich am besten, wenn die Kinder wissen, dass ihre Handlungen unangebracht oder inakzeptabel waren und wenn sie einen Entzug von Aufmerksamkeit als Strafe sehen. Typischerweise ist das erst ab einem Alter von 2 Jahren der Fall. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass diese Technik in der Gruppe, wie z. B. in Kindertagesstätten, zu einer schädlichen Demütigung führen kann.

Das Verfahren kann angewendet werden, wenn ein Kind sich in einer Weise benimmt, die üblicherweise zu einem Time-out führt. Normalerweise sollten verbale Ermahnungen und Erinnerungen dem Time-Out vorausgehen.

  • Das Fehlverhalten wird dem Kind zunächst erklärt. Anschließend wird ihm gesagt, dass es sich auf den Time-Out-Stuhl setzen soll oder dorthin geführt wird.

  • Das Kind sollte über eine angemessene Dauer auf dem Stuhl sitzen: 1 min für jedes Lebensalter, aber maximal 5 Minuten.

  • Ein Kind, das aufsteht bevor die vorgegebene Zeit abgelaufen ist, wird auf den Stuhl zurück geführt, und das Time-Out wird neu gestartet. Sprechen und Augenkontakt sollten vermieden werden.

  • Wenn die Zeit zum Aufstehen für das Kind da ist, fragt der Erzieher nach dem Grund für den Time-Out, und zwar ohne Zorn und Gezeter. Ein Kind, das den richtigen Grund nicht weiß, wird kurz daran erinnert. Das Kind braucht keine Reue für das Fehlverhalten zu zeigen, wenn es offensichtlich ist, dass das Kind den Grund für das Time-Out verstanden hat.

Nach dem Time-Out sollte der Betreuer das angemessene Verhalten des Kindes so bald wie möglich loben, was möglicherweise einfacher zu erreichen ist, wenn das Kind zu einer neuen Aktivität weit weg von der Szene des unangemessenen Verhaltens umgeleitet wird.