Deutung von Pupillenreaktion und Augenbewegungen

Bewerteter Bereich

Befund

Interpretation

Pupillen

Träge Lichtreaktion wird beibehalten, bis alle anderen Hirnstammreflexe ausgefallen sind

Diffuse zelluläre zerebrale Dysfunktion (toxisch-metabolische Enzephalopathie)

Einseitige Pupillenerweiterung, Pupille reagiert nicht auf Licht

Kompression des III. Hirnnerven (z. B. bei transtentorieller Einklemmung), in der Regel aufgrund einer ipsilateralen Läsion (siehe Anisokorie)

Pupille lichtstarr in Mittelstellung

Funktionsstörung im Mittelhirn aufgrund von struktureller Schädigung (z. B. Infarkt, Blutung)

Zentrale Herniation

Schwere metabolische Depression durch Medikamente, illegale Drogen oder Toxine (auch alle anderen Hirnstammreflexe fehlen)

Verengte Pupillen (Weite 1 mm)

Massive pontine Blutung

Toxizität durch Opioide oder bestimmte Insektizide (z. B. Organophosphate, Carbamate)

Augenbewegungen

Frühe anomale Pupillenreaktion und okulomotorische Zeichen

Primäre Hirnstammläsion

Spontane, konjugierte vagabundierende Augenbewegungen bei intakten Hirnstammreflexen

Frühe toxisch-metabolische Enzephalopathie

Blickpräferenz hin zu einer Seite

Hirnstammläsion auf der gegenüberliegenden Seite

Zerebrale hemisphärische Läsion auf derselben Seite

Fehlen von Augenbewegungen

Weitere Tests erforderlich (z. B. okulozephale und okulovestibuläre Reflexe)

Evtl. Toxizität durch Phenobarbital oder Phenytoin, Wernicke-Enzephalopathie, Botulismus oder Hirntod