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Typischer Reentry-Mechanismus

Typischer Reentry-Mechanismus

Der AV-Knoten-Reentry wird hier als Beispiel verwendet. Zwei Leitungsbahnen verbinden die gleichen Punkte. Leitungsbahn A leitet langsamer und hat eine kürzere Refraktärzeit. Leitungsbahn B leitet in normaler Geschwindigkeit und hat eine längere Refraktärperiode.

I. Ein normaler Impuls kommt bei 1 an und wird sowohl über Leitungsbahn A als auch B weitergeleitet. Die Leitung durch Leitungsbahn A ist langsamer, so ist das Gewebe an Punkt 2 schon depolarisiert und daher refraktär wenn der Impuls ankommt. Es resultiert ein normaler Sinusschlag.

II. Eine verfrühter Impuls stößt auf die refraktäre Leitungsbahn B und wird nicht weitergeleitet, er kann jedoch über Leitungsbahn A weitergeleitet werden, da deren Refraktärzeit kürzer ist. Bei der Ankunft an Punkt 2 wird der Impuls vorwärts und retrograd über Leitungsbahn B weitergeleitet, und wird dann an Punkt 3 durch refraktäres Gewebe blockiert. Eine vorzeitiger supraventrikulärer Schlag mit einem verlängerten PR-Intervall resultiert.

III. Wenn die Leitung über Leitungsbahn A ausreichend langsam ist, kann ein verfrühter Impuls komplett retrograd über Leitungsbahn B geleitet werden, deren Refraktärzeit nun beendet ist. Wenn Leitungsbahn A auch nicht mehr refraktär ist, kann der Impuls zurück auf Leitungsbahn A gelangen und sich weiter im Kreis bewegen, wobei bei jedem Kreis ein Impuls an den Ventrikel (4) und retrograd an den Vorhof (5) geschickt wird, wodurch eine anhaltende Reentry-Tachykardie entsteht.