Herpangina ist eine fieberhafte Erkrankung, die durch Enteroviren verursacht wird, insbesondere durch Coxsackieviren der Gruppe A. Eine Infektion verursacht vesikuläre und ulzerative Läsionen der hinteren oropharyngealen Mukosa.
Herpangina tendiert zu einem epidemischen Auftreten, am häufigsten bei Säuglingen und Kleinkindern. (Siehe auch Übersicht zu Infektionen durch Enterovirus.)
Symptome von Herpangina
Herpangina ist charakterisiert durch ein plötzliches Auftreten von Fieber mit Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Anorexie und häufig Nackenschmerzen. Bei Säuglingen kann es zu Speichelfluss oder Erbrechen kommen.
Innerhalb von 2 Tagen nach Beginn der Beschwerden entwickeln sich bis zu 20 (durchschnittlich 4–5) gräuliche Papeln mit 1–2 mm Durchmesser, die Bläschen mit erythematösen Höfen bilden. Sie kommen am häufigsten peritonsillär, aber auch am weichen Gaumen, an den Tonsillen, der Uvula oder Zunge vor. Während der nächsten 24 Stunden ulzerieren die Läsionen oberflächlich, selten mit > 5 mm im Durchmesser und heilen in 1–7 Tagen wieder ab.
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Schluckbeschwerden, Speichelfluss und die Verweigerung von Nahrung/Flüssigkeit über den Mund können zu Dehydrierung führen, aber Komplikationen bei Herpangina sind selten.
Eine dauerhafte Immunität gegen den infizierenden Stamm folgt, aber wiederholte Episoden, die durch andere Enteroviren verursacht werden, sind möglich.
Diagnose von Herpangina
Anamnese und körperliche Untersuchung
Die Diagnose des klinischen Syndroms der Herpangina basiert auf Symptomen und charakteristischen oralen Läsionen.
Eine Bestätigungstestung eines Enterovirus als Ursache ist normalerweise nicht erforderlich, kann aber durchgeführt werden durch
den Nachweis des Virus aus den Läsionen mittels Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR)
Seltener durch Isolierung des Virus aus den Läsionen mittels Kultur oder durch Nachweis eines Anstiegs des spezifischen Antikörpertiters.
Rezidivierende aphthöse Läsionen können ähnlich aussehen, treten aber, anders als bei der Herpangina, selten im Rachenraum auf und werden typischerweise nicht von systemischen Symptomen begleitet. Herpetische Stomatitis tritt sporadisch auf und verursacht größere, anhaltendere und zahlreichere Ulzerationen, häufiger im vorderen Oropharynx als bei Herpangina. Das Coxsackievirus A10 verursacht eine lymphonoduläre Pharyngitis, die dem Krankheitsbild ähnelt, mit der Ausnahme, dass es anstelle von Vesikeln und Ulzerationen zu 2–3 mm großen weißlichen bis gelblichen Papeln kommt.
Behandlung von Herpangina
Linderung der Symptome
Die Behandlung der Herpangina ist symptomatisch und umfasst Schmerzkontrolle, topische Maßnahmen (siehe Behandlung von Stomatitis) und Hydratation. Sorgfältige Händehygiene, insbesondere beim Windelwechsel und beim Stuhlgang, sowie die Vermeidung von Kontakt mit offenen Hautläsionen und oralen Sekreten (Speichel) können dazu beitragen, die Verbreitung einzudämmen.