Aspekte von Tumorerkrankungen

VonRobert Peter Gale, MD, PhD, DSC(hc), Imperial College London
Überprüft/überarbeitet Sept. 2022
Aussicht hier klicken.

    Maligne Tumoren können zu Schmerzen, Gewichtsverlust, Müdigkeit oder Obstruktion viszeraler Organe führen. Der Tod tritt meistens als Ergebnis der Erschöpfung oder des Organversagens auf. Die meisten Krebstodesfälle sind auf Metastasen und nicht auf den Primärtumor zurückzuführen.

    Patienten mit Tumorerkrankungen haben häufig Schmerzen durch Knochenmetastasen, Infiltration von Nerven oder Nervenplexi sowie durch vom Tumor oder von Ergüssen ausgeübten Druck auf andere Gewebe. Ein aggressives Schmerzmanagement ist bei der Behandlung von Tumorerkrankungen zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität unabdingbar.

    Symptomatische Pleuraergüsse sollten drainiert und hinsichtlich des Wiederauftretens überwacht werden. Bei schnellem Wiederauftreten der Ergüsse kann die Anlage einer Thoraxdrainage und eine Pleurodese oder wiederholte Katheterdrainage notwendig werden.

    Die Kompression des Rückenmarks kann durch eine Tumorausbreitung in die Wirbel bedingt sein und erfordert eine sofortige chirurgische Behandlung oder eine Bestrahlungstherapie. Zu den Symptomen können Rückenschmerzen und Parästhesien der unteren Extremitäten sowie Darm- und Blasenentleerungsstörungen gehören. Die Diagnose lässt sich mit CT oder MRT bestätigen.

    Venenthrombose (Gerinnsel in den Venen) der unteren Extremitäten, die zu einer Lungenembolie führen, treten häufig bei Patienten mit Pankreas-, Lungen- und anderen soliden Tumoren sowe bei Patienten mit Hirntumoren auf. Tumore produzieren Prokoagulanzien, wie z. B. den Gewebefaktor, die zu einer übermäßigen Gerinnungsbildung führen, insbesondere bei Patienten, die sich einer Operation unterziehen.

    Zu den Folgen von Tumoren auf Stoffwechsel und Immunsystem gehören Hyperkalzämie, Hyperurikämie, vermehrte Produktion von Adrenocorticotropin (ACTH), Antikörper, die neurologische Funktionsstörungen, hämolytische Anämie und zahlreiche weitere paraneoplastische Komplikationen verursachen.