Vergiftungen durch Pflanzen und Sträucher

VonGerald F. O’Malley, DO, Grand Strand Regional Medical Center;
Rika O’Malley, MD, Grand Strand Medical Center
Überprüft/überarbeitet Mai 2022 | Geändert Juli 2023
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Kurzinformationen

Nur wenige Zuchtpflanzen sind sehr giftig, aber viele andere haben weniger schwere toxische Wirkungen.

  • Im Allgemeinen ist eine Vergiftung nur wahrscheinlich, wenn eine Pflanze hochgiftig ist oder große Mengen verzehrt werden (z. B., wenn die Blätter oder andere Bestandteile in einer Paste konzentriert oder als Tee gebraut werden).

  • Zu den hochgiftigen und potenziell tödlichen Pflanzen zählen Rizinussamen, Paternostererbsen, giftiger Schierling und Wasserfenchel, Oleander und Fingerhut.

  • Nur wenige Pflanzengifte haben spezifische Gegenmittel, daher behandeln Ärzte in der Regel nur die Symptome der Patienten.

(Siehe auch Übersicht über Vergiftungen.)

Viele andere Pflanzen verursachen weniger schwere toxische Wirkungen (siehe Tabelle Moderat giftige Pflanzen).

Rizinussamen und Paternostererbsen

Rizinussamen enthalten Rizin, ein extrem starkes Gift. Rizin wurde für Ermordungen und als Massenvernichtungswaffe eingesetzt. Rizinussamen haben eine sehr harte Schale, sodass der Samen gekaut werden muss, um das Gift freizusetzen.

Paternostererbsen enthalten Abrin, ein ähnliches Toxin wie Rizin, das noch stärker ist. Ein Verschlucken der Bohnen kann tödlich sein. Kinder können schon sterben, wenn sie nur eine Erbse zu sich genommen haben.

Vergiftungen mit Rizinussamen können verzögert zu schwerem Erbrechen und Durchfall (oft blutig) führen. Später fallen die Betroffenen ins Delirium und haben Krämpfe. Sie können ins Koma fallen und sterben.

Manchmal versuchen die Ärzte, die Samen aus dem Magen und dem Darm zu spülen, bevor sie absorbiert werden. Es gibt kein Gegenmittel, aber Ärzte verabreichen den Patienten Flüssigkeit über eine Vene (intravenös) und ergreifen weitere Maßnahmen zur Behandlung ihrer Symptome.

Schierling

Eine Vergiftung mit Schierling kann innerhalb von 15 Minuten Symptome hervorrufen. Die Betroffenen haben einen trockenen Mund und später einen beschleunigten Herzschlag, Zittern, Schwitzen, Krämpfe und Muskelschwäche. Schierlings-Wasserfenchel kann zu Erbrechen und Durchfall, Delirium, Krämpfen und zum Koma führen. Es gibt kein Gegenmittel, aber die Patienten werden ärztlich betreut, um ihre Symptome zu behandeln.

Oleander, Fingerhut und Maiglöckchen

Oleander, Fingerhut und Maiglöckchen enthalten eine Substanz, die dem Herzmedikament Digoxin sehr ähnlich ist. Diese Pflanzen können Erbrechen und Durchfall, Verwirrtheit, unregelmäßigen Herzschlag und hohe Kaliumspiegel im Blut verursachen (Hyperkaliämie). Ärzte behandeln Patienten manchmal mit DIGIFab, einem Medikament zur Behandlung einer Digoxin-Überdosis.

Tabelle
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Weitere Informationen

Bei dem Folgenden handelt es sich um ein englischsprachiges Hilfsmittel, das nützlich sein kann. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.

  1. American Association of Poison Control Centers: Vertretung der Giftzentren mit Sitz in den USA, die über die Gift-Hotline rund um die Uhr kostenlose, vertrauliche Beratung anbieten (1-800-222-1222)