Ersticken

VonJaime Jordan, MD, UCLA School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Juli 2024
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Handgriffe, die Verschlucken lindern, retten oft Leben. Erwachsene verschlucken sich meist an Nahrung, wie einem großen, unzerkauten Stück Fleisch. Da die Schluckreflexe von Babys und Kleinkindern noch nicht voll entwickelt sind, können sie sich leicht an kleinen Gegenständen wie Erdnüssen und Bonbons verschlucken. Kinder, besonders Säuglinge, können sich an Ballons, Spielzeug, Geldstücken oder anderen ungenießbaren Objekten verschlucken, die sie in den Mund nehmen, sowie an Nahrung (besonders an abgerundeten, weichen Nahrungsmitteln wie Würstchen, runden Bonbons, Nüssen, Bohnen und Trauben).

Der Hustenanfall nach einem Verschlucken ist manchmal so stark, dass der Betroffene nicht um Hilfe rufen kann. Er greift sich dann vielleicht stattdessen an den Hals. Atmen und Sprechen werden schwach oder letztlich unmöglich. Es gibt eventuell schrille oder schnappende Geräusche und die Person kann blau anlaufen, einen Krampf haben oder bewusstlos werden.

Erste Hilfe bei Erstickungsanfällen

Wenn mehrere Rettungshelfer verfügbar sind, sollte 1 Rettungshelfer einen Notarzt rufen, während andere damit beginnen, der Person, die zu ersticken droht, zu helfen. Wenn nur 1 Rettungshelfer verfügbar ist, sollte ein Notarzt erst dann geholt werden, nachdem versucht wurde, die Atemwege der erstickenden Person zu befreien.

Durchführung von Druckstößen in Richtung Zwerchfell (Heimlich-Handgriff)

Der Rettungshelfer steht hinter der Person und umringt den Bauchraum des Betroffenen mit den Armen. Er legt die geballte Faust der 1 Hand auf halben Weg zwischen Brustbein und Nabel und dann die andere Hand darüber. Der Rettungshelfer platziert die Hände auf halber Höhe zwischen dem Brustbein und dem Bauchnabel und stößt die Hände nach innen und nach oben.

Häufig lässt sich der Fremdkörper durch kräftiges Husten ausstoßen.

  • Deshalb soll man nicht versuchen, dies zu unterbinden.

  • Wer noch normal sprechen kann, hustet meist auch stark.

Wenn eine Person sich an einem Gegenstand verschluckt, aber nicht husten kann, sollte der Rettungshelfer das Heimlich-Manöver anwenden, was den Druck auf den Bauch und den Brustkorb verstärkt und hilft, das Objekt auszuspucken.

Ist die Person bei Bewusstsein, stellt sich der Helfer hinter sie und umgreift ihren Bauchraum. Der Rettungshelfer ballt eine Faust. Der Daumen sollte in der Faust stecken und die Daumenseite der Faust sollte nach innen hin zu der Person zeigen. Der Helfer platziert die Faust zwischen dem Brustbein und dem Bauchnabel. Die andere Hand wird fest über der geballten Faust platziert. Die Hände werden dann kraftvoll, 5 Mal hintereinander nach innen und nach oben gepresst. Der Rettungshelfer sollte sich hinknien und weniger Kraft aufwenden, wenn der Betroffene ein Kind unter 5 Jahren ist oder weniger als 20 kg wiegt. Diese Stöße sollten so lange fortgeführt werden, bis der Fremdkörper ausgestoßen wird. Wenn der Betroffene das Bewusstsein verliert, sollte der Rettungshelfer das Manöver sofort stoppen und versuchen, die Atemwege auf andere Weise freizumachen.

Verliert die Person das Bewusstsein, untersucht die Rettungskraft den Mund und den Hals auf sichtbare Objekte, die die Atemwege blockieren könnten, und entfernt diese, falls sie fündig wird. Wenn die Person nicht zu atmen beginnt, könnte die Zunge die Atemwege blockieren. Der Rettungshelfer legt dann den Kopf des Betroffenen leicht nach hinten und hebt das Kinn an, womit die Zunge bewegt und damit der Luftweg geöffnet wird. Wenn der Betroffene nicht atmet, kann eine Mund-zu-Mund-Beatmung vorgenommen werden. Wenn der Brustkorb sich nicht hebt, deutet dies darauf hin, dass die Atemwege immer noch blockiert sind (siehe Erste-Hilfe-Behandlung bei Herzstillstand).

Bei Kleinkindern wird das Heimlich-Manöver nicht angewendet. Das Kind wird stattdessen auf den Bauch gelegt, die Brust ruht auf dem Unterarm des Helfers und der Kopf ist tiefer als der Körper. Nun schlägt der Helfer mit dem Handballen fünfmal zwischen die Schulterblätter (Rückenschläge). Der Schlag sollte kräftig sein, jedoch nicht so fest, dass er eine Verletzung verursacht. Nun wird der Mundraum des Kindes auf Fremdkörper geprüft, die, falls vorhanden, entfernt werden. Bleiben die Atemwege weiterhin blockiert, dreht der Rettungshelfer das Kind auf den Rücken und drückt mit Zeige- und Mittelfinger fünfmal etwa 4 cm tief in einer nach oben gerichteten Bewegung gegen das Brustbein. Nun wird der Mundraum des Kindes erneut auf Fremdkörper geprüft und diese gegebenenfalls entfernt. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis sich das Objekt gelöst hat oder der Säugling bewusstlos wird (dann muss sofort eine Herz-Lungen-Wiederbelebung [HLW] durchgeführt werden).

Den blockierten Luftweg eines Kleinkinds freimachen

Das Kleinkind wird mit dem Gesicht nach unten gehalten, wobei das Kinn auf dem Unterarm des Rettungshelfers ruht. Dann schlägt der Rettungshelfer dem Kind zwischen den Schulterblättern auf den Rücken.

Das Baby wird zuerst auf den Bauch gedreht und sein Kopf tiefer als der Körper gehalten. Danach platziert der Rettungshelfer den zweiten und dritten Finger auf das Brustbein des Kindes und drückt nach innen und oben.