Eine Infektion mit Helicobacter pylori ist ein Risikofaktor für Magenkrebs.
Vage Bauchbeschwerden, Gewichtsverlust und Schwäche sind einige typische Symptome.
Für die Diagnose werden eine Endoskopie und eine Biopsie durchgeführt.
Eine Operation wird durchgeführt, um den Krebs zu entfernen oder die Symptome zu lindern.
Die Überlebensrate ist gering, da der Krebs dazu neigt, sich an anderen Stellen auszubreiten.
Etwa 95 % der Fälle von Magenkrebs sind Adenokarzinome. Adenokarzinome entstehen aus Drüsenzellen der Magenschleimhaut.
Weltweit ist Magenkrebs die zweithäufigste Krebsart. Die Erkrankung ist in Japan, China, Chile und Island viel häufiger. In diesen Ländern sind Früherkennungsprogramme (Screening-Programme) eine wichtige Maßnahme für die Früherkennung.
Aus unbekannten Gründen wird das Adenokarzinom des Magens in den Vereinigten Staaten seltener. Im Jahr 2023 wurde Magenkrebs bei schätzungsweise 26.500 Personen diagnostiziert und verursacht schätzungsweise 11.130 Todesfälle. Das macht Magenkrebs in den Vereinigten Staaten zur sechszehnhäufigsten diagnostizierten Krebserkrankung und zur siebzehnhäufigsten Ursache für krebsbedingte Todesfälle.
In den Vereinigten Staaten tritt Magenkrebs am häufigsten bei Menschen afroamerikanischer und lateinamerikanischer Abstammung sowie bei amerikanischen Ureinwohnern auf. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken – mehr als 75 Prozent der Betroffenen sind über 50 Jahre alt.
Seltene Arten von Magenkrebs
Ein Lymphom ist ein Krebs im Lymphsystem. Ein Lymphom kann sich im Magen entwickeln. Helicobacter-pylori-Infektion: Sie ist eine mögliche Ursache von Magengeschwüren und spielt vermutlich eine Rolle bei der Entwicklung einiger Lymphome des Magens. Patienten mit einem Magenlymphom und einer aktiven Infektion mit H. pylori werden mit Antibiotika behandelt. Andere Patienten erhalten eine Strahlentherapie. Eine Operation und Chemotherapie werden seltener eingesetzt. Magenlymphome sprechen besser auf eine Behandlung an als Adenokarzinome. Ein längeres Überleben und sogar Heilung sind möglich.
Ein Leiomyosarkom (Krebserkrankung der glatten Muskelzellen) kann sich in der Magenwand entwickeln. Man spricht auch vom Spindelzelltumor. Die beste Behandlung ist eine Operation. Wenn der Krebs sich zum Zeitpunkt der Diagnose eines Leiomyosarkoms bereits in andere Körperregionen ausgebreitet (metastasiert) hat, kann eine Chemotherapie zu einem etwas längeren Überleben führen. Das Chemotherapeutikum Imatinib hat sich bei der Behandlung von inoperablen Leiomyosarkomen als wirksam erwiesen.
Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) können sich im Magen entwickeln. Diese Tumoren werden operativ entfernt oder mit Chemotherapeutika behandelt (siehe Behandlung von GIST.)
Risikofaktoren für Magenkrebs
Das Adenokarzinom des Magens beginnt häufig an einer Stelle, an der die Magenschleimhaut entzündet ist. Eine Infektion mit Helicobacter pylori ist ein Risikofaktor für einige Formen von Magenkrebs.
Typ-A-Gastritis (Autoimmungastritis) ist ein Risikofaktor für Magenkrebs.
Magenpolypen können bösartig (maligne) werden und werden daher entfernt. Das Adenokarzinom des Magens entwickelt sich mit höherer Wahrscheinlichkeit, wenn die Polypen aus Drüsenzellen (adenomatöse Polypen) bestehen oder wenn die Polypen mehr als 2 Zentimeter Durchmesser haben.
Personen mit bestimmten Genmutationen sind ebenfalls gefährdet. Das hereditäre diffuse Magenkarzinom ist eine seltene erbliche Erkrankung, die das Risiko erhöht, dass bei jemandem Magenkrebs entsteht. Es wird durch eine Mutation eines bestimmten Gens verursacht. Bei Betroffenen entwickelt sich Magenkrebs in der Regel bereits in jungem Alter (Durchschnittsalter: 38 Jahre). Bei betroffenen Frauen besteht zudem ein hohes Risiko einer Krebserkrankung der Milchdrüsen (lobuläres Karzinom der Brustdrüse). Patienten, die an Magenkrebs, einem lobulären Karzinom der Brustdrüse oder beidem leiden oder mehrere Familienmitglieder haben, die diese Krebserkrankungen hatten, sollten sich einer Genberatung und Tests unterziehen, insbesondere wenn sie vor dem 50. Lebensjahr diagnostiziert wurden. Andere Erbkrankheiten, die das Risiko für Magenkrebs erhöhen können, sind familiäre adenomatöse Polyposis coli, Lynch-Syndrom , juveniles Polyposis-Syndrom und Peutz-Jeghers-Syndrom.
Auch bestimmten Ernährungsfaktoren wurde eine Bedeutung für die Entstehung des Adenokarzinoms des Magens zugeschrieben. Dazu gehören eine salzreiche und kohlenhydratreiche Ernährung, ein hoher Anteil an Nitraten (mit denen geräucherte und gepökelte Nahrungsmittel oft versetzt sind) und ein geringer Verzehr von Obst und grünem Blattgemüse. Zwar hat sich keiner dieser Faktoren als die Ursache herausgestellt. Doch wurde ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von verarbeitetem Fleisch und Magenkrebs gemeldet.
Rauchen ist ein Risikofaktor für Magenkrebs. Raucher könnten weniger gut auf die Behandlung ansprechen.
Symptome von Magenkrebs
Im Frühstadium sind die Symptome von Magenkrebs vage und werden schnell ignoriert. Frühe Symptome können denen eines peptischen Geschwürs mit brennenden Bauchschmerzen ähneln. Deshalb können Symptome eines peptischen Geschwürs, die sich unter der Behandlung nicht bessern, auf Magenkrebs hindeuten.
Später kann es bei den Betroffenen bereits nach einer kleinen Mahlzeit zu Völlegefühl kommen (frühe Sättigung). Gewichtsabnahme oder Schwäche beruhen meist auf Schwierigkeiten beim Essen oder der Unfähigkeit, bestimmte Vitamine und Mineralien aufzunehmen. Sehr leichte Blutungen, die ansonsten keine Symptome verursachen, Vitamin-B-12-Mangel (ein Vitamin, das zur Bildung von roten Blutkörperchen erforderlich ist) und Malabsorption von Eisen (ein Mineralstoff, der zur Bildung von roten Zellen benötigt wird) aufgrund fehlender Magensäure können zu Blutarmut führen, die durch Müdigkeit, Schwächegefühl und Schwindel gekennzeichnet ist. Nur selten erbrechen die Betroffenen viel Blut (Hämatemesis) oder scheiden schwarzen (Teerstuhl) aus (Meläna). Im fortgeschrittenen Stadium des Adenokarzinoms kann der Arzt unter Umständen eine Verdickung durch die Bauchdecke hindurch ertasten.
Selbst im Frühstadium kann ein Adenokarzinom sich in entfernte Bereiche ausbreiten (metastasieren). Die Ausbreitung des Tumors kann zu einer Vergrößerung der Leber, einer gelblichen Verfärbung der Haut und des Weißen im Auge (Gelbsucht), Flüssigkeitsansammlung und Schwellung in der Bauchhöhle (Aszites) und geschwollenen Lymphknoten führen. Der ausbreitende Krebs kann auch die Knochen schwächen und zu Knochenbrüchen führen.
Diagnose von Magenkrebs
Endoskopie und Biopsie
Computertomographie (CT)
Endoskopische Ultraschalluntersuchung
Eine Endoskopie (eine Untersuchung, bei der ein biegsamer Schlauch verwendet wird, um das Innere des Verdauungstrakts zu betrachten) ist das beste diagnostische Verfahren. Damit kann der Arzt direkt in den Magen schauen und Gewebeproben entnehmen (Biopsie), um diese unter dem Mikroskop auf Helicobacter pylori zu untersuchen.
Ist Krebs die Diagnose, wird üblicherweise ein CT-Scan von Brust und Bauch durchgeführt, um festzustellen, wie weit der Tumor sich auf andere Organe ausgebreitet hat. Wenn die CT-Untersuchung keine Streuung des Tumors zeigt, führen Ärzte normalerweise eine endoskopische Ultraschalluntersuchung durch (bei der die Schleimhaut des Verdauungstrakts deutlicher zu sehen ist, weil die Sonde an der Spitze des Endoskops sitzt), um festzustellen, wie tief der Tumor sitzt und ob nahegelegene Lymphknoten befallen sind.
Grundlegende Bluttests werden durchgeführt, einschließlich eines großen Blutbilds, Elektrolyten, Lebertests und ein Test auf den Krebsmarker carcinoembryonales Antigen(eine auffällige Konzentration kann ein Anzeichen für Krebs sein).
Behandlung von Magenkrebs
Operation
Manchmal Chemotherapie oder eine Kombination aus Chemotherapie und Strahlentherapie (Radiochemotherapie)
Wenn der Krebs noch nicht über den Magen hinaus gestreut hat, wird in der Regel zur Heilung eine Operation durchgeführt. Eine Entfernung des gesamten Tumors vor seiner Ausbreitung ist die einzige Hoffnung auf Heilung. Der Magen wird größtenteils oder ganz entfernt, sowie die benachbarten Lymphknoten.
Wenn der Krebs schon über den Magen hinaus gestreut hat, kann eine Operation die Krankheit nicht heilen. Diese wird aber manchmal zur Linderung der Symptome durchgeführt. Wenn beispielsweise die Nahrungspassage am hinteren Ende des Magens blockiert ist, kann die Nahrung durch eine Bypassoperation, bei der eine alternative Verbindung zwischen Magen und Dünndarm geschaffen wird, weiter gelangen. Diese Verbindung lindert die Symptome der Blockierung – Schmerzen und Erbrechen – zumindest für eine Weile.
Je nach Krebsform erhalten manche Patienten vor oder nach der Operation eine Chemotherapie oder eine Radiochemotherapie.
Patienten, die sich keiner Operation unterziehen, erhalten eine Chemotherapie oder Radiochemotherapie. Eine Chemotherapie oder eine Radiochemotherapie können die Symptome lindern, verlängern die Überlebenschancen aber nur geringfügig.
Eine Immuntherapie stärkt die Fähigkeit des Immunsystems, den Krebs zu bekämpfen. Immuntherapeutische Medikamente, wie z. B. Pembrolizumab, können Patienten verabreicht werden, bei denen der Magenkrebs fortgeschritten ist oder sich ausgebreitet (metastasiert) hat, wenn die Patienten positiv auf PD-L1-Antikörper testen. Nivolumab ist ein weiteres Immuntherapiemedikament, das außerhalb der USA für Patienten mit fortgeschrittenem Magenkrebs erhältlich ist. In den letzten Jahren wurde die Chemotherapie mit den Immuntherapeutika Trastuzumab und Ramucirumab zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen kombiniert.
Prognose bei Magenkrebs
Weniger als 5 bis 15 % der Menschen mit einem Adenokarzinom des Magens überleben länger als 5 Jahre. Der Krebs breitet sich tendenziell frühzeitig auf andere Stellen aus, und die meisten Menschen haben zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Krebs im fortgeschrittenem Stadium.
Die Prognose ist gut, wenn der Krebs nicht zu tief in die Magenwand eingedrungen ist. In diesen Fällen können bis zu 80 % der Personen 5 Jahre überleben. In den Vereinigten Staaten sind die Ergebnisse der Operation jedoch häufig schlecht, da die meisten Menschen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung eine ausgebreitete Krebserkrankung haben.
In Japan, wo Magenkrebs sehr häufig ist, helfen öffentliche Massen-Früherkennungsprogramme dabei, ihn frühzeitig zu entdecken, sodass die Heilung wahrscheinlicher ist.