Parkinson-Krankheit (PK)

(Parkinson'sche Krankheit)

VonAlex Rajput, MD, University of Saskatchewan;
Eric Noyes, MD, University of Saskatchewan
Überprüft/überarbeitet Feb. 2024
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
Kurzinformationen

Die Parkinson-Krankheit ist eine langsam fortschreitende degenerative Erkrankung spezifischer Bereiche des Gehirns. Sie ist gekennzeichnet durch Tremor, wenn sich die Muskeln in Ruhe befinden (Ruhetremor), einen gesteigerten Muskeltonus (Steifigkeit oder Rigidität), eine Verlangsamung der willkürlichen Bewegungen und der Schwierigkeit, das Gleichgewicht zu halten (posturale Instabilität). Viele Patienten entwickeln geistige Defizite oder Demenz.

  • Die Parkinson-Krankheit wird durch einen Abbau in dem Bereich des Gehirns, der zur Koordination von Bewegungen beiträgt, verursacht.

  • Das auffälligste Symptom ist gewöhnlich Tremor, der auftritt, wenn die Muskeln entspannt sind.

  • Die Muskeln werden steif und die Bewegungen langsam und unkoordiniert. Die Person verliert leicht das Gleichgewicht.

  • Ärzte gründen ihre Diagnose auf die Symptome.

  • Allgemeine Maßnahmen (wie Erleichterung von Routineaufgaben), Medikamente (wie Levodopa plus Carbidopa) und manchmal auch chirurgische Eingriffe können helfen, doch die Krankheit schreitet voran und führt letztendlich zu schwerwiegender Behinderung und Immobilität.

(Siehe auch Überblick über Bewegungsstörungen.)

Die Parkinson-Krankheit ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste degenerative Krankheit des Zentralnervensystems.

Die Parkinson-Krankheit beginnt in der Regel zwischen dem 50. und 79. Lebensjahr. Sie tritt nur selten bei Kindern und Jugendlichen auf.

Parkinsonismus zeigt dieselben Symptome wie die Parkinson-Krankheit; die Symptome werden aber von verschiedenen anderen Krankheiten verursacht, beispielsweise durch Multisystematrophie, progressive supranukleäre Blicklähmung, Schlaganfall, Kopfverletzung oder bestimmte Medikamente und andere Substanzen. Parkinsonismus, der durch andere Erkrankungen als die Parkinson-Krankheit verursacht wird, umfasst häufig Symptome einer anderen Erkrankung (wie z. B. starke Veränderungen beim Blutdruck, wie bei der Multisystematrophie).

Veränderungen im Gehirn

Bei der Parkinson-Krankheit verkümmern die Nervenzellen in einem Teil der Basalganglien (der sogenannten Substantia nigra).

Die Basalganglien sind eine Ansammlung von Nervenzellen, die sich tief im Gehirn befinden. Sie haben die folgenden Funktionen:

  • Auslösung und geschmeidige Gestaltung beabsichtigter (willkürlicher) Muskelbewegungen

  • Unterdrückung unwillkürlicher Bewegungen

  • Koordination von Veränderungen in der Haltung

Wenn das Gehirn einen Impuls zur Bewegung eines Muskels einleitet (z. B. zum Heben eines Arms), geht der Impuls durch die Basalganglien. Wie alle Nervenzellen, setzen die Zellen in den Basalganglien chemische Botenstoffe (Neurotransmitter) frei, die die nächste Nervenzelle entlang der Nervenbahn dazu veranlasst, einen Impuls zu übertragen. Der wichtigste Botenstoff in den Basalganglien ist Dopamin. Sein Gesamteffekt besteht darin, dass es die Nervenimpulse an die Muskeln erhöht.

Wenn die Nervenzellen in den Basalganglien verkümmern, produzieren sie weniger Dopamin und die Verbindungen zwischen den Nervenzellen in den Basalganglien nehmen ab. In der Folge können die Basalganglien die Muskelbewegungen nicht kontrollieren, wie sie es normalerweise tun. Dies führt zu Tremor, langsamen Bewegungen (Bradykinesie), der Tendenz, sich weniger zu bewegen (Hypokinesie), Haltungsschäden und Schwierigkeiten beim Gehen sowie zu einem gewissen Koordinationsverlust.

Lokalisation der Basalganglien

Die Basalganglien sind eine Ansammlung von Nervenzellen, die sich tief im Gehirn befinden. Hierzu zählen folgende:

  • Nucleus caudatus (eine C-förmige Struktur, die zu einem dünnen Schwanz zusammenläuft)

  • Putamen

  • Globus pallidus (befindet sich neben dem Putamen)

  • Subthalamischer Nucleus

  • Schwarze Substanz (Substantia nigra)

Die Basalganglien helfen dabei, Muskelbewegungen auszulösen und geschmeidig zu machen, unwillkürliche Bewegungen zu unterdrücken und Veränderungen der Haltung zu koordinieren.

Ursachen der Parkinson-Krankheit

In den meisten Fällen kann kein bestimmter Grund identifiziert werden.

Bei der Parkinson-Krankheit bildet Synuclein (ein Protein im Gehirn, das die Kommunikation von Nervenzellen unterstützt) Klumpen, die als Lewy-Körperchen in den Nervenzellen bezeichnet werden. Lewy-Körperchen bestehen aus Synuclein, das seine Form verändert hat (falsch gefaltet ist) und fehlerhaft ist. Dieses Synuclein kann sich in mehreren Hirnregionen ansammeln, insbesondere in der Substantia nigra (tief im Gehirn), und die Hirnfunktion beeinträchtigen. Lewy-Körperchen sammeln sich oft in anderen Teilen des Gehirns und des Nervensystems an, was darauf hinweist, dass sie möglicherweise an anderen Erkrankungen beteiligt sind. Bei der Lewy-Body-Demenz lagern sich Lewy-Körperchen in der gesamten äußeren Schicht des Gehirns (Großhirnrinde) ab. Lewy-Körperchen könnten bei der Alzheimer-Krankheit eine Rolle spielen, was erklären könnte, warum ein Drittel der Parkinson-Patienten Symptome der Alzheimer-Krankheit aufweisen und warum manche Alzheimer-Patienten Symptome der Parkinson-Krankheit entwickeln.

Etwa 10 bis 25 Prozent der Parkinson-Patienten haben Verwandte, die ebenfalls von der Krankheit betroffen sind. Außerdem wurden mehrere Genmutationen identifiziert, welche die Parkinson-Krankheit verursachen können.

Es gibt zunehmende Belege dafür, dass die Parkinson-Krankheit Teil einer umfassenderen Erkrankung ist. Bei dieser Störung reichert sich Synuclein nicht nur im Gehirn an, sondern auch in Nervenzellen im Herz, in der Speiseröhre, im Darm und an anderen Stellen. Als Folge davon verursacht diese Störung, abhängig davon, wo sich Synuclein ansammelt, andere Symptome, wie Benommenheit beim Aufstehen, Verstopfung und Schluckbeschwerden.

Eine Kopfverletzung oder Belastung mit Pestiziden kann das Risiko für die Entwicklung der Parkinson-Krankheit erhöhen. Koffeinkonsum, Rauchen und körperliche Aktivität können das Risiko senken.

Wussten Sie ...

  • Viele andere Krankheiten und Medikamente rufen ähnliche Symptome hervor wie die Parkinson-Krankheit.

  • Die Parkinson-Krankheit ist bei älteren Erwachsenen schwer zu diagnostizieren, da durch das Altern die gleichen Symptome hervorgerufen werden können.

Symptome der Parkinson-Krankheit

Die Parkinson-Krankheit beginnt kaum merklich und schreitet langsam fort.

Die ersten Symptomen sind in der Regel:

  • Zittern

  • Probleme mit der Bewegung oder eine Verschlechterung des Geruchssinns

Tremor hat in der Regel folgende Eigenschaften:

  • Sie sind grobschlägig und rhythmisch.

  • Sie treten normalerweise in einer Hand auf, während sich die Hand in Ruhe befindet (ein Ruhetremor).

  • Oft sind dabei das Handgelenk und die Finger beteiligt, die sich bewegen, als würden sie kleine Gegenstände rollen (sogenanntes Pillendrehen).

  • Sie nehmen ab, wenn die Hand zielgerichtet bewegt wird, und verschwinden im Schlaf völlig.

  • Sie können sich bei emotionalem Stress oder Müdigkeit verstärken.

  • Sie können letztendlich auch auf die andere Hand, die Arme und Beine übergreifen.

  • Auch Kiefer, Zunge, Stirn und Augenlider und in geringerem Maße auch die Stimme können davon betroffen sein.

Bei manchen Menschen entwickelt sich nie ein Tremor. Manchmal wird der Tremor weniger offensichtlich, wenn die Krankheit fortschreitet und die Muskeln steifer werden.

Die Parkinson-Krankheit verursacht in der Regel auch folgende Symptome:

  • Steifheit (Rigidität): Muskeln werden steif, so dass die Bewegung behindert wird. Wenn der Unterarm vom Arzt zurückgebogen wird oder gerade gestreckt wird, ist ein Widerstand vorhanden, und die Bewegung kann sich steif und ruckartig (genannt Zahnradphänomen) anfühlen.

  • Verlangsamte Bewegungen: Die Bewegungen werden langsam und kleiner und sind schwer einzuleiten. Daher neigen die Betroffenen dazu, sich weniger zu bewegen. Wenn Menschen weniger aktiv sind, können die Gelenke steif und die Muskeln schwach werden.

  • Schwierigkeit mit dem Gleichgewicht und der Körperhaltung: Die Körperhaltung wird gebückt und es ist schwierig, das Gleichgewicht zu halten. Folglich fallen die Betroffenen häufig vornüber oder nach hinten. Da die Bewegungen langsam sind, können die Personen oft ihre Hände nicht schnell genug bewegen, um den Fall abzubremsen. Diese Probleme entwickeln sich tendenziell erst im späteren Verlauf der Erkrankung.

Das Gehen wird schwierig, insbesondere der erste Schritt. Wenn die Personen erst einmal losgelaufen sind, schlurfen sie oft, machen kurze Schritte, halten ihre Arme an der Taille angewinkelt und schwingen nicht oder kaum mit den Armen. Beim Gehen haben manche Personen Probleme damit, anzuhalten oder die Richtung zu ändern. Ist die Krankheit fortgeschritten, halten manche plötzlich mitten im Gehen inne, weil sie das Gefühl haben, ihre Füße seien am Boden festgewachsen (als „Einfrieren der Bewegung“ bezeichnet). Bei anderen werden die Schritte ungewollt und allmählich schneller, sodass sie in ein stolperndes Rennen verfallen, um nicht hinzufallen. Dieses Symptom wird als Gangstörung bezeichnet.

Steifigkeit und verringerte Mobilität können zu Muskelschmerzen und -ermüdung beitragen. Muskelsteifigkeit kann viele Bewegungen behindern: das Umdrehen im Bett, Ein- und Aussteigen aus dem Auto und Aufstehen aus einem tiefen Sessel. Alltagstätigkeiten (z. B. Anziehen, Frisieren, Essen und Zähneputzen) dauern länger.

Da oft die kleinen Muskeln der Hände beeinträchtigt sind, werden tägliche Verrichtungen, wie das Knöpfen eines Hemdes und das Binden der Schnürsenkel, zunehmend schwieriger. Die meisten Parkinson-Patienten haben eine zittrige, winzige Handschrift (Mikrografie), da es ihnen schwerfällt, jeden Strich des Stiftes neu zu beginnen und die Stiftbewegung aufrechtzuerhalten. Diese Symptome werden oft irrtümlich für Schwäche gehalten. Kraft und Sinneswahrnehmung sind aber in der Regel normal.

Das Gesicht wird weniger ausdrucksfähig (maskenartig), da die Gesichtsmuskeln, die den Ausdruck steuern, sich nicht normal bewegen. Dieser Mangel an Ausdruck kann als Depression missverstanden werden oder kann dazu führen, dass Depressionen übersehen werden. (Depressionen treten bei Personen mit Parkinson-Krankheit häufig auf.) Letztendlich bleibt vielleicht nur ein leerer Blick mit offenem Mund und seltenem Blinzeln. Oft speicheln die Erkrankten und verschlucken sich, da die versteiften Muskeln in Gesicht und Hals das Schlucken erschweren. Personen mit Parkinson-Krankheit sprechen oft mit leiser und monotoner Stimme und stottern möglicherweise, da sie beim Artikulieren der Worte Schwierigkeiten haben.

Die Parkinson-Krankheit kann auch andere Symptome verursachen:

  • Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit treten häufig auf, da die Personen oft Wasser lassen müssen oder sich die Symptome nachts verschlimmern, sodass das Drehen im Bett schwieriger wird. Häufig entwickelt sich eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung. Bei dieser Störung können sich die Gliedmaßen, die sich normalerweise nicht im REM-Schlaf bewegen, plötzlich und heftig bewegen, da die Personen lebhafte Träume haben. Dadurch kann manchmal die Person, die das Bett mit dem Patienten teilt, verletzt werden. Der Schlafmangel kann zu Depressionen, Denkstörungen und Schläfrigkeit bei Tag beitragen.

  • Probleme beim Harnlassen können auftreten. Es kann schwer sein, das Harnlassen zu beginnen und aufrechtzuerhalten. Auch ein zwanghafter Harndrang kann auftreten. Häufig kommt es zu Inkontinenz.

  • Schluckbeschwerden können entstehen, weil die Speiseröhre ihren Inhalt langsamer bewegt. Infolgedessen können die Patienten Mundsekrete und/oder Nahrungsmittel sowie Flüssigkeiten einatmen. Eine solche Aspiration kann eine Lungenentzündung hervorrufen.

  • Verstopfung kann sich entwickeln, weil der Darm möglicherweise seinen Inhalt langsamer bewegt. Die fehlende Aktivität und Levodopa, das wichtigste Medikament zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, können die Verstopfung verschlimmern.

  • Ein plötzlicher und übermäßiger Abfall des Blutdrucks kann beim Aufstehen auftreten (orthostatische Hypotonie).

  • Schuppen (seborrhoische Dermatitis) entwickeln sich oft auf der Kopfhaut und im Gesicht, gelegentlich auch an anderen Stellen.

  • Häufig liegt ein Verlust des Geruchssinns (Anosmie) vor, den die Patienten möglicherweise nicht wahrnehmen.

  • Etwa ein Drittel der Parkinson-Patienten entwickelt eine Demenz, in der Regel im späteren Krankheitsstadium. Bei vielen anderen ist die Denkfähigkeit eingeschränkt, ohne dass die Betroffenen es bemerken.

  • Manche Betroffene bekommen Depressionen, manchmal Jahre bevor Bewegungsstörungen auftreten. Mit dem Fortschreiten der Parkinson-Krankheit verschlimmert sich die Depression oft. Depressionen können zudem die Bewegungsstörungen verstärken.

  • Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Paranoia können auftreten, insbesondere, wenn sich Demenz entwickelt. Die Betroffenen können Dinge sehen oder hören, die nicht da sind (Halluzinationen), oder trotz gegenteiliger Beweise strikt an bestimmten Vorstellungen festhalten (Wahnvorstellung). Sie können misstrauisch werden und denken, dass andere Menschen ihnen etwas Schlechtes wollen (Paranoia). Diese Symptome sind psychotische Symptome, die durch Realitätsverlust charakterisiert sind. Psychotische Symptome sind der häufigste Grund, warum Menschen mit Parkinson-Krankheit in eine Pflegeeinrichtung kommen. Mit diesen Symptomen steigt das Sterberisiko.

Psychische Symptome, einschließlich psychotische Symptome, können durch die Parkinson-Krankheit selbst oder ein Medikament zur Behandlung der Krankheit ausgelöst werden.

Die Medikamente zur Behandlung der Parkinson-Krankheit (siehe die Tabelle Medikamente zur Behandlung der Parkinson-Krankheit) können ebenfalls Probleme verursachen, wie Zwangsstörungen oder Schwierigkeiten, Bedürfnisse zu kontrollieren, was zum Beispiel zu zwanghaftem Glücksspiel oder Horten führt.

Diagnose der Parkinson-Krankheit

  • Untersuchung durch den Arzt

  • Manchmal Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT)

  • Manchmal Verwendung von Levodopa, um zu sehen, ob es hilft

Die folgenden Faktoren lassen auf eine Parkinson-Krankheit schließen:

  • Fieber, langsamere Bewegungen

  • Der charakteristische Tremor

  • Muskelsteifigkeit

  • Eindeutige und anhaltende (dauerhafte) Verbesserung des Ansprechens auf Levodopa

Eine leichte Erkrankung im Frühstadium kann für Ärzte schwer zu diagnostizieren sein, da sie normalerweise unmerklich einsetzt. Die Diagnose ist besonders bei älteren Erwachsenen schwierig, da der Alterungsprozess dieselben Probleme verursachen kann wie die Parkinson-Krankheit, z. B. Gleichgewichtsverlust, langsame Bewegungen, Muskelsteife und gebückte Haltung. Mitunter wird der essentielle Tremor als Parkinson-Krankheit fehldiagnostiziert.

Um andere Ursachen der Symptome auszuschließen, fragen Ärzte nach früheren Erkrankungen, Belastung mit Giftstoffen und der Einnahme von Arzneimitteln, die die Parkinson-Krankheit verursachen könnten.

Körperliche Untersuchung

Bei der körperlichen Untersuchung werden die Betroffenen zur Diagnosestellung gebeten, bestimmte Bewegungen auszuführen. Bei Patienten mit der Parkinson-Krankheit verschwindet der Tremor zum Beispiel oder wird schwächer, wenn die Patienten ihre Nase mit dem Finger berühren sollen. Patienten, bei denen die Krankheit tatsächlich vorliegt, haben außerdem Schwierigkeiten, schnell alternierende Bewegungen durchzuführen, zum Beispiel die Hände auf die Oberschenkel zu legen und anschließend in rascher Folge mehrmals hintereinander umzudrehen.

Untersuchungen

Es gibt keine Tests oder bildgebenden Verfahren, mit deren Hilfe man die Diagnose direkt bestätigen kann. Es können jedoch Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt werden, um nach einer strukturellen Störung zu suchen, die möglicherweise die Symptome verursacht. Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) und Positronen-Emissions-Tomografie (PET) können Hirnauffälligkeiten nachweisen, die typisch für die Erkrankung sind. SPECT und PET werden derzeit allerdings nur in Forschungseinrichtungen eingesetzt. Sie ermöglichen keine Unterscheidung zwischen der Parkinson-Krankheit und anderen Krankheiten mit denselben Symptomen (Parkinsonismus).

Wenn die Diagnose unklar ist, kann Levodopa verschrieben werden, ein Medikament, das zur Behandlung der Parkinson-Krankheit verwendet wird. Wenn Levodopa zu einer eindeutigen Verbesserung führt, ist es wahrscheinlich, dass es sich um die Parkinson-Krankheit handelt.

Behandlung der Parkinson-Krankheit

  • Allgemeine Maßnahmen zur Behandlung der Symptome

  • Physio- und Ergotherapie

  • Levodopa/Carbidopa und andere Medikamente

  • Manchmal chirurgischer Eingriff (einschließlich einer Tiefenhirnstimulation)

Allgemeine Maßnahmen, die zur Behandlung der Parkinson-Krankheit verwendet werden, können die Funktionstüchtigkeit verbessern.

Viele Medikamente können die Bewegung erleichtern und es Parkinson-Patienten ermöglichen, über viele Jahre funktionsfähig zu bleiben. Die Grundlage für die Behandlung der Parkinson-Krankheit ist:

  • Levodopa plus Carbidopa

Andere Medikamente sind im Allgemeinen weniger wirksam als Levodopa, doch sie können für manche Patienten vorteilhaft sein, insbesondere, wenn Levodopa nicht vertragen wird oder unzureichend ist. Jedoch kann kein Medikament die Krankheit heilen.

Es können zwei oder mehr Medikamente erforderlich sein. Bei älteren Erwachsenen werden die Dosen oft verringert. Medikamente, die Symptome verursachen oder verschlimmern, insbesondere Antipsychotika, werden gemieden.

Die Medikamente zur Behandlung der Parkinson-Krankheit können unangenehme Nebenwirkungen haben. Wenn Patienten ungewöhnliche Symptome bemerken (wie Verwirrtheit oder Probleme, Bedürfnisse zu kontrollieren), sollten sie ihren Arzt konsultieren. Sie sollten keine Medikamente absetzen, außer der Arzt verordnet es. Wenn einige Medikamente zur Behandlung der Parkinson-Krankheit (wie Levodopa/Carbidopa) plötzlich abgesetzt werden, können sie ein malignes Neuroleptika-Syndrom mit hohem Fieber, Bluthochdruck, Muskelsteife, Muskelschäden und Verwirrtheit verursachen. Dieses Syndrom kann lebensgefährlich sein.

Wenn die Krankheit fortgeschritten ist, aber keine Demenz oder psychischen Symptome vorliegen, und Medikamente unwirksam sind oder schwere Nebenwirkungen verursachen, wird eine tiefe Gehirnstimulation, ein chirurgisches Verfahren, erwogen.

Allgemeine Maßnahmen

Verschiedene einfache Maßnahmen können Parkinson-Patienten dabei helfen, ihre Mobilität und Unabhängigkeit zu erhalten:

  • Weiterhin möglichst viele Aktivitäten des täglichen Lebens verrichten

  • Ein Programm mit regelmäßiger körperlicher Aktivität befolgen

  • Routineaufgaben lassen sich erleichtern, indem man Knöpfe an Kleidung durch Klettverschlüsse ersetzt oder Schuhe mit Klettverschluss kauft

  • Einsatz von Hilfsgeräten, wie Zugschlaufen an Reißverschlüssen und Knopfschlaufen

Physiotherapeuten und Ergotherapeuten können den Betroffenen helfen, diese Maßnahmen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens umzusetzen. Außerdem können sie Übungen zur Verbesserung des Muskeltonus und zum Erhalt des Bewegungsbereichs empfehlen. Therapeuten können auch mechanische Hilfsmittel, wie Rollatoren, empfehlen, damit die Betroffenen ihre Unabhängigkeit beibehalten.

Einfache Veränderungen im häuslichen Alltag können das Leben von Parkinsonpatienten leichter und sicherer machen:

  • Teppiche entfernen, um Stolpern zu vermeiden

  • Wandgriffe im Badezimmer und Geländer in den Fluren und an anderen Orten installieren, damit das Sturzrisiko gemindert wird

Bei Verstopfung kann Folgendes helfen:

  • Ballaststoffreiche Ernährung, einschließlich Nahrungsmittel wie Trockenpflaumen und Obstsäfte

  • Körperliche Aktivität

  • Viel Flüssigkeit trinken

  • Osmotische Abführmittel (wie z. B. Polyethylenglykol), Stuhlweichmacher (z. B. Senna-Konzentrat), Ergänzungsmittel (z. B. Flohsamen) oder stimulierende Abführmittel (z. B. das oral zu nehmende Bisacodyl) sorgen für regelmäßigen Stuhlgang

Schwierigkeiten beim Schlucken können die Nahrungsmittelaufnahme beschränken, sodass die Ernährung nahrhaft sein muss. Die Betroffenen sollten tiefer durch die Nase einatmen, um den Geruchssinn zu verstärken und so den Appetit zu verbessern.

Levodopa/Carbidopa

Als Erstes wird in der Regel das Medikament Levodopa, das zusammen mit Carbidopa verabreicht wird, zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt. Diese Medikamente, die oral eingenommen werden, sind die Eckpfeiler der Behandlung der Parkinson-Krankheit.

Levodopa kann vor allem bei längerer Einnahme Nebenwirkungen hervorrufen und an Wirksamkeit verlieren. Deshalb schlugen einige Experten vor, zuerst andere Medikamente einzusetzen und die Anwendung von Levodopa für spätere Stadien aufzusparen. Inzwischen gibt es aber Hinweise darauf, dass die Nebenwirkungen und die reduzierte Wirksamkeit nach Langzeitanwendung wahrscheinlich auf eine Verschlimmerung der Parkinson-Krankheit zurückzuführen sind und nicht mit dem Zeitpunkt des Beginns der Therapie mit dem Medikament im Zusammenhang stehen. Da die Wirksamkeit von Levodopa aber nach einigen Jahren nachlassen kann, wird Patienten unter 60 Jahren meist ein anderes Präparat verschrieben, da bei diesen Patienten voraussichtlich eine langjährige medikamentöse Behandlung der Parkinson-Krankheit erfolgt. Andere Medikamente, die angewendet werden können, sind Amantadin und Dopamin-Agonisten (Wirkstoffe mit ähnlicher Wirkung wie Dopamin, die dieselben Rezeptoren auf den Gehirnzellen anregen). Diese Medikamente werden eingesetzt, weil bei der Parkinson-Krankheit die Bildung von Dopamin reduziert ist.

Levodopa vermindert die Steifigkeit der Muskeln, verbessert die Bewegungsfähigkeit und verringert den Tremor häufig beträchtlich. Die Einnahme von Levodopa führt zu einer dramatischen Verbesserung bei Menschen mit der Parkinson-Krankheit. Bei leichten Krankheitsformen können Parkinsonpatienten dank dieses Medikaments fast all ihren normalen Aktivitäten wieder nachgehen; manche bettlägerigen Patienten können wieder gehen.

Levodopa ist bei Patienten mit anderen Krankheiten, die ähnliche Symptome wie die Parkinson-Krankheit (Parkinsonismus) hervorrufen können, wie z. B. bei Multisystematrophie und progressiver supranukleärer Blicklähmung, selten hilfreich.

Levodopa ist eine Vorstufe von Dopamin. Das bedeutet, dass es im Körper zu Dopamin umgebaut wird. Die Umwandlung erfolgt in den Basalganglien, wo Levodopa dazu beträgt, das durch die Parkinson-Krankheit bedingte Absinken der Dopamin-Produktion zu kompensieren. Bevor Levodopa ins Gehirn gelangt, wird ein Teil des Wirkstoffes jedoch im Darm und Blut zu Dopamin umgewandelt. Bei Dopamin im Darm und Blut steigt das Risiko für Nebenwirkungen wie Erbrechen, orthostatische Hypotonie und Gesichtsröte. Carbidopa wird zusammen mit Levodopa gegeben, um zu verhindern, dass Levodopa im Blut zu Dopamin umgewandelt wird, bevor es die Basalganglien erreicht. So kommt es zu weniger Nebenwirkungen, und mehr Dopamin ist im Gehirn verfügbar.

Domperidon kann zur Behandlung der Nebenwirkungen von Levodopa (und anderen Medikamenten zur Behandlung der Parkinson-Krankheit) wie Übelkeit, Erbrechen und orthostatische Hypotonie eingesetzt werden. Domperidon senkt genauso wie Carbidopa die Menge an Levodopa, die im Darm und im Herz-Kreislauf-System (Herz und Blutgefäße) in Dopamin umgewandelt wird, wo Levodopa das Risiko für Nebenwirkungen erhöht. Domperidon ist in den USA nicht ohne Weiteres erhältlich.

Um die beste Levodopa-Dosis für eine bestimmte Person zu bestimmen, müssen die Ärzte die Krankheitskontrolle und die Entwicklung bestimmter Nebenwirkungen, welche die vom Patienten vertragene Levodopa-Menge beschränken können, gegeneinander abwägen. Zu diesen Nebenwirkungen gehören:

  • Übelkeit

  • Erbrechen

  • Benommenheit

  • Unkontrollierte Bewegungen (des Mundes, Gesichts und der Gliedmaßen), die sogenannte Dyskinesie

  • Albträume

  • Halluzinationen und Paranoia (psychotische Symptome)

  • Veränderungen des Blutdrucks

  • Verwirrtheit

  • Obsessives oder zwanghaftes Verhalten oder Schwierigkeiten, Bedürfnisse zu kontrollieren, was z. B. zu zwanghaftem Glücksspiel oder unkontrollierbaren Ausgaben führt

Gelegentlich ist Levodopa erforderlich, um die Bewegung zu erhalten, auch wenn es zu Halluzinationen, Paranoia oder Verwirrtheit führt. In solchen Fällen werden bestimmte Antipsychotika (wie Quetiapin, Clozapin oder Pimavanserin) eingesetzt, um diese Nebenwirkungen zu mindern.

Wenn Levodopa fünf Jahre lang oder länger eingenommen wurde, fängt mehr als die Hälfte der Patienten an, wechselweise entweder gut oder gar nicht auf das Medikament anzusprechen. Dieser Effekt wird On-Off-Phänomen genannt. Innerhalb von Sekunden können die Patienten von relativ mobil zu schwer behindert und immobil wechseln. Die Mobilitätsphasen werden nach jeder Dosis kürzer und die Symptome können vor der nächsten geplanten Dosis einsetzen (Off-Effekte). Die Symptome können auch aufgrund der Levodopa-Einnahme mit unwillkürlichen Bewegungen (Dyskinesien), einschließlich des Sich-Windens oder Hyperaktivität, einhergehen. Mit den folgenden Maßnahmen können die Off-Effekte eine Zeit lang kontrolliert werden:

  • Geringere Dosen, die häufiger verabreicht werden

  • Wechsel zu einer Levodopa-Formulierung mit einer verzögerten Wirkstofffreisetzung

  • Hinzufügen eines Dopamin-Agonisten oder von Amantadin

Diese Off-Effekte sind jedoch nach 15 bis 20 Jahren schwer zu unterdrücken. Dann wird eine Operation erwogen.

Eine Formulierung aus Levodopa und Carbidopa (erhältlich in Europa) kann über eine Pumpe verabreicht werden, die mit einer Ernährungssonde in den Dünndarm verbunden ist. Die Pumpe gibt Levodopa kontinuierlich ab, wodurch der Medikamentenspiegel ungefähr gleich bleibt und Nebenwirkungen weniger wahrscheinlich sind. Diese Formulierung wird als Behandlung bei Patienten getestet, die unter schweren Symptomen leiden, die nicht medikamentös behandelt werden können, und bei denen eine Gehirnoperation keine Behandlungsmöglichkeit darstellt. Diese Formulierung scheint die Off-Zeiten stark zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.

Andere Medikamente

Andere Medikamente sind im Allgemeinen weniger wirksam als Levodopa, doch sie können für manche Patienten mit der Parkinson-Krankheit vorteilhaft sein, insbesondere, wenn Levodopa nicht vertragen wird oder nicht ausreichend ist.

Dopamin-Agonisten, die die Wirkung von Dopamin nachahmen, könnten in jedem Stadium der Erkrankung nützlich sein. Hierzu gehören:

  • Pramipexol und Ropinirol (über den Mund verabreicht)

  • Rotigotin (über ein Hautpflaster verabreicht)

  • Apomorphin (per Injektion unter die Haut)

Nebenwirkungen können die Einnahme von Dopamin-Agonisten einschränken. Patienten mit Parkinson-Krankheit, die diese Medikamente einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko, ein zwanghaftes Verhalten zu entwickeln, unter anderem zwanghaftes Glücksspiel, übermäßiges Einkaufen und übermäßiges Essen. In solchen Fällen wird die Dosis reduziert oder das Medikament abgesetzt und durch ein anderes Medikament ersetzt.

Pramipexol und Ropinirol werden oral verabreicht. Sie können anstelle von oder zusammen mit Levodopa bei Menschen unter 60 Jahren und mit Parkinson-Krankheit in einem frühen Stadium eingesetzt werden. Wenn sie jedoch allein angewendet werden, sind sie nur selten länger als ein paar Jahre wirksam. Oder diese Medikamente können bei Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit zusammen mit Levodopa eingesetzt werden. Diese Medikamente werden gewöhnlich 3 Mal täglich eingenommen. Schläfrigkeit tagsüber ist eine häufige Nebenwirkung.

Ein Rotigotin-Hautpflaster wird einmal täglich aufgeklebt. Das Pflaster wird dauerhaft 24 Stunden lang getragen und dann ersetzt. Das Pflaster sollte jeden Tag auf einer anderen Stelle angebracht werden, um das Risiko von Hautreizungen zu verringern. Im frühen Krankheitsstadium wird Rotigotin allein eingesetzt.

Da Apomorphin schnell wirksam ist, wird es eingesetzt, um das On-Off-Phänomen von Levodopa rückgängig zu machen, wenn es schwerfällt, Bewegungen einzuleiten. Dieses Medikament wird daher als Notfallmedikament bezeichnet. Es wird normalerweise eingesetzt, wenn die Betroffenen unbeweglich verharren und z. B. nicht mehr laufen können. Der Betroffene oder eine andere Person (z. B. ein Familienmitglied) kann das Apomorphin nach Bedarf bis zu 5-mal täglich injizieren. In einigen Ländern ist Apomorphin in einer Formulierung erhältlich, die mithilfe einer Pumpe verabreicht werden kann, wenn die Patienten schwere Symptome haben und eine Operation nicht infrage kommt. Die Pumpe ist ein kleines Gerät, das an einem Gürtel befestigt oder in einer Tasche mitgeführt werden kann. Ein kleines Röhrchen aus der Pumpe wird unter die Haut eingeführt. Apomorphin wird aus dem Gerät durch den Schlauch unter die Haut gepumpt. Dieses System gibt Apomorphin automatisch in regelmäßigen Abständen ab.

Rasagilin und Selegilin gehören zu einer Wirkstoffklasse, die als Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) bezeichnet werden. Sie verlangsamen den Abbau von Levodopa in Dopamin und verlängern somit die Wirkung von Dopamin im Körper. Diese Medikamente können als allein angewendet werden, um den Einsatz von Levodopa hinauszuzögern, werden jedoch oft in einem späteren Stadium zusätzlich zu Levodopa eingesetzt. Wenn MAO-Hemmer zusammen mit bestimmten Nahrungsmitteln (z. B. bestimmten Käsesorten), Getränken (z. B. Rotwein) oder Arzneimitteln eingenommen werden, können sie womöglich eine schwerwiegende Nebenwirkung, die sogenannte hypertensive Krise, auslösen. Dieser Effekt ist jedoch unwahrscheinlich, wenn die Parkinson-Krankheit behandelt wird, da die verwendeten Dosen gering sind und die Art des verwendeten MAO-Hemmers (Typ B), insbesondere Rasagilin, ein weniger hohes Risiko für das Auftreten dieser Wirkung aufweist.

Catechol-O-methyltransferase(COMT)-Hemmer (Entacapon, Opicapon und Tolcapon) verlangsamen den Abbau von Levodopa und Dopamin, was ihre Wirkung verlängert. Sie scheinen daher eine sinnvolle Ergänzung zu Levodopa zu sein. Diese Medikamente werden nur zusammen mit Levodopa verwendet. Tolcapon wird heutzutage selten verwendet, da es leberschädigend ist. Es wirkt jedoch stärker als Entacapon und könnte daher von Nutzen sein, wenn die Off-Effekte stark oder anhaltend sind.

Einige Anticholinergika reduzieren wirksam die Intensität des Tremors und können in den Frühstadien der Parkinson-Krankheit oder später als Ergänzung zu Levodopa eingesetzt werden. Zu den häufig verwendeten Anticholinergika gehören Benzatropin und Trihexyphenidyl. Anticholinergika eignen sich besonders für sehr junge Patienten, bei denen der Tremor als größtes Problem betrachtet wird. Diese Medikamente werden älteren Erwachsenen nach Möglichkeit nicht verschrieben, da sie auch problematische Nebenwirkungen haben (wie Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Mundtrockenheit, Sehtrübung, Schwindel, Verstopfung, Schwierigkeiten beim Harnlassen und Verlust der Kontrolle über die Harnblase) und bei längerer Einnahme das Risiko eines geistigen Abbaus erhöhen. Diese Arzneimittel können den Tremor verringern, weil sie die Wirkung von Acetylcholin unterdrücken. Man geht davon aus, dass Tremores durch ein Ungleichgewicht zwischen Acetylcholin (zu viel) und Dopamin (zu wenig) verursacht werden.

Manchmal werden andere Anticholinergika, darunter einige Antihistaminika und trizyklische Antidepressiva, zur Unterstützung von Levodopa eingesetzt. Da diese Medikamente jedoch nur schwach wirksam und viele anticholinerge Effekte problematisch sind, werden diese Medikamente selten zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt. Dennoch können trizyklische Antidepressiva mit anticholinerger Wirkung bei jüngeren Menschen mit Depressionen und Parkinson-Krankheit hilfreich sein.

Amantadin, ein Medikament, das manchmal zur Behandlung der Influenza eingesetzt wird, kann bei leichter Parkinson-Krankheit allein oder ergänzend zu Levodopa eingesetzt werden. Die Wirkung von Amantadin scheint vielfältig zu sein. So regt es z. B. die Nervenzellen dazu an, Dopamin freizusetzen. Meist wird es zur Kontrolle der unwillkürlichen Bewegungen (Dyskinesie), einer Nebenwirkung von Levodopa, eingesetzt. Es kann auch einen Tremor lindern. Wenn Amantadin allein eingesetzt wird, verliert es häufig nach einigen Monaten seine Wirksamkeit.

Tabelle
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Tiefe Hirnstimulation

Patienten mit unwillkürlichen Bewegungen oder mit schwankenden Aussetzern infolge einer Langzeitanwendung von Levodopa können von der Tiefenhirnstimulation profitieren. Winzige Elektroden werden chirurgisch in einen Teil der Basalganglien implantiert. Die Elektroden geben kleine Mengen an elektrischem Strom an die spezifischen Bereiche der Basalganglien ab, die den Tremor verursachen. Mittels Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) werden die zu stimulierenden spezifischen Bereiche lokalisiert. Durch die Stimulierung dieses Teils verringert die tiefe Hirnstimulation oft die unwillkürlichen Bewegungen und den Tremor in großem Maß und verkürzt die Off-Phase des On-Off-Phänomens. Tiefe Hirnstimulation ist nur in speziellen Zentren verfügbar.

Andere Verfahren

Beim hochintensiven fokussierten Ultraschall wird die MRT eingesetzt, um Bereiche des Gehirns, die von der Parkinson-Krankheit betroffen sind, zu identifizieren. Dann wird der identifizierte Bereich mit konzentrierten Ultraschallwellen zielgerichtet zerstört. Dieses Verfahren beinhaltet keine invasive Operation. Dieses Verfahren kann dabei helfen, den Tremor unter Kontrolle zu bringen und verlangsamte Bewegungen und Muskelsteifheit zu behandeln.

In einigen Ländern entfernen Ärzte im Rahmen einer Operation einen kleinen Teil des Gehirns, der stark betroffen ist, oder zerstören diesen Teil mit einer winzigen elektrischen Sonde.

Diese Verfahren können die Symptome lindern.

Wenn diese Verfahren erfolglos sind, kann eine tiefe Hirnstimulation eines anderen Teils des Gehirns durchgeführt werden.

Stammzellen

Die Transplantation von Stammzellen ins Gehirn galt einmal als mögliche Behandlung bei der Parkinson-Krankheit, hat sich aber in der Zwischenzeit als unwirksam erwiesen und ist mit problematischen Nebenwirkungen behaftet.

Behandlung psychischer Symptome

Psychotische oder andere psychische Symptome, die durch die Parkinson-Krankheit selbst, ein Medikament oder etwas anders entstehen, werden behandelt.

Bestimmte antipsychotische Medikamente – Quetiapin, Clozapin oder Pimavanserin – werden bei älteren Erwachsenen mit Parkinson-Krankheit und Demenz manchmal zur Behandlung psychotischer Symptome eingesetzt. Im Vergleich zu anderen Antipsychotika verschlimmern diese Medikamente die Symptome der Parkinson-Krankheit nicht. Sie werden von jüngeren Menschen gut vertragen und helfen die psychotischen Symptome unter Kontrolle zu halten, die bei Patienten mit Parkinson-Demenz auftreten oder die durch einige der Medikamente verursacht werden können, die zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden. Clozapin ist am wirksamsten, aber seine Anwendung ist eingeschränkt, weil es schwere Nebenwirkungen (wie eine niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen) hat und regelmäßige Bluttests zur Überwachung der Patienten auf solche Nebenwirkungen erforderlich macht. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Pimavanserin psychotische Symptome effektiv behandeln kann, ohne die Symptome der Parkinson-Krankheit zu verschlimmern. Außerdem sind keine regelmäßigen Bluttests erforderlich.

Antidepressiva werden zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Manchmal werden Antidepressiva mit anticholinergen Wirkungen (wie Amitriptylin) verwendet. Sie können helfen, den Tremor zu lindern. Viele andere Antidepressiva sind jedoch sehr effektiv und haben weniger Nebenwirkungen. Hierzu zählen selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie Fluoxetin, Paroxetin, Citalopram und Escitalopram sowie andere Antidepressiva wie Venlafaxin, Mirtazapin, Selegilin und Bupropion.

Die Behandlung von psychischen Symptomen kann helfen, Bewegungsstörungen zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und die Notwendigkeit für eine Versorgung in einer Pflegeeinrichtung manchmal verzögern.

Gesichtspunkte, die die Pflegeperson und das Lebensende betreffen

Da die Parkinson-Krankheit fortschreitet, brauchen die Betroffenen irgendwann Hilfe, um ihren Alltag zu bewältigen, sei es beim Essen, Baden, Anziehen oder beim Toilettengang. Für Pflegende kann es hilfreich sein, sich über die körperlichen und seelischen Probleme zu informieren, die im Rahmen dieser Krankheit auftreten, und darüber, wie sie es den Betroffenen ermöglichen können, so lange wie möglich ihre Funktionstüchtigkeit zu erhalten. Da eine solche Pflege belastend und ermüdend ist, können Pflegende möglicherweise von Selbsthilfegruppen profitieren.

Schlussendlich führt die Krankheit bei den meisten Parkinson-Patienten zu schweren Behinderungen und Immobilität. Möglicherweise können sie nicht einmal mehr essen, selbst mit Unterstützung nicht. Etwa ein Drittel dieser Patienten entwickelt eine Demenz. Da das Schlucken immer schwerer wird, zählt der Tod durch Aspirationspneumonie (Lungeninfektion aufgrund der Inhalation von Flüssigkeiten aus dem Mund oder Magen) zu den Risiken. Für manche Menschen kann ein Pflegeheim der beste Ort für die Pflege sein.

Bevor die Personen mit Parkinson-Krankheit handlungsunfähig werden, sollten sie in einer Patientenverfügung festlegen, welche Art der medizinischen Versorgung sie zum Lebensende wünschen.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. American Parkinson Disease Association, Inc. (APDA): Auf dieser Website finden Sie Informationen mit Unterstützung und Aufklärung für Personen, die von der Parkinson-Krankheit betroffen sind, einschließlich Betreuungspersonen. Darüber hinaus gibt es Links zu Quellen, wie z. B. Selbsthilfegruppen und Trainingskursen.

  2. The Michael J. Fox Foundation for Parkinson's Research: Auf dieser Website sind Informationen über die Arbeit der Stiftung zu finden, die darin besteht, sicherzustellen, dass die staatlichen Bestimmungen die Entwicklung neuer, verbesserter Therapien für die Parkinson-Krankheit beschleunigen. Außerdem finden sich Informationen zu Möglichkeiten, um die Lebensqualität für Menschen mit Parkinson-Krankheit und deren Familien zu verbessern, zum Beispiel Selbsthilfegruppen und Telemedizin.

  3. Parkinson’s Foundation (PDF): Auf dieser Website sind die Parkinson-Krankheit und ihre Symptome beschrieben; sie liefert außerdem Tipps für das Leben mit der Parkinson-Krankheit sowie die Möglichkeit einer Online-Community mit anderen Menschen, die an dieser Krankheit leiden.