Die Refluxnephropathie ist eine Vernarbung der Niere, die durch den Rückfluss des Urins von der Blase in den Harnleiter in Richtung Niere verursacht wird.
(Siehe auch Übersicht über die Störung der Filterfunktion der Nieren.)
Normalerweise verläuft der Harnleiter, am Übergang zur Blase, leicht seitlich durch die Blasenwand. Die Muskeln der Blasenwand unterstützen dabei, das Ende des Harnleiters geschlossen zu halten, sodass der Urin nur in eine Richtung fließen kann - vom Harnleiter in die Blase. Einige Menschen weisen angeborene Fehlbildungen am Übergang zwischen Harnleiter und Blase auf, die es zulassen, dass der Urin beim Wasserlassen von der Blase in den Harnleiter zurückfließen kann. Diese Anomalie wird vesikoureteraler Reflux genannt (VUR). Sie kann in einem oder beiden Harnleitern auftreten. Dieser Rückfluss des Urins erhöht das Risiko von Harnwegsinfektionen (HWI); Nierenentzündungen und Vernarbung - eine Erkrankung, die Refluxnephropathie genannt wird.
Rund 30 - 45 Prozent der Kinder und ca. 1 Prozent der Neugeborenen, die an einer Harnwegsinfektion mit Fieber leiden, haben VUR. VUR scheint in einigen Familien vererbt zu werden und tritt bei Menschen mit dunkler Hautfarbe seltener auf. Im Alter von 5 Jahren ist diese Fehlbildung in der Regel herausgewachsen.
VUR verursacht keine Symptome, jedoch neigen die betroffenen Kinder zu wiederholten Harnwegsinfektionen. Die Refluxnephropathie verursacht keine Symptome. In einigen Fällen entwickeln Kinder mit Refluxnephropathie eine chronische Nierenerkrankung, manchmal im Jugendalter.
Diagnose einer Refluxnephropathie
Bildgebende Verfahren
Ärzte vermuten bei folgenden Kindern möglicherweise einen vesikoureteralen Reflux (VUR):
Kinder, 3 Jahre alt oder darunter, die an einer Harnwegsinfektion leiden
Kinder, 5 Jahre alt oder darunter, die eine Harnwegsinfektion in Verbindung mit Fieber haben
Kinder mit wiederholten Harnwegsinfektionen
Jungen mit Harnwegsinfektionen, unabhängig von ihrem Alter
Auch bei Kindern, die nahe Angehörige mit dieser Erkrankung haben, und bei Kindern oder Erwachsenen mit wiederholten Harnwegsinfektionen (HWI) und mittels bildgebenden Verfahren nachgewiesenen Vernarbungen der Niere liegt die Vermutung nahe, dass ein VUR besteht.
Wenn eine pränatale Routine-Ultraschalluntersuchung eine geschwollene Niere (eine sogenannte Hydronephrose) zeigt, vermutet der Arzt möglicherweise einen VUR.
Wenn ein Vesikorenaler Reflux (VUR) vermutet wird, wird mittels bildgebender Verfahren nach Anomalien in der Niere und in den Harnleitern gesucht, die für den VUR verantwortlich sein könnten, und nach einer eventuellen daraus resultierenden Schädigung der Niere. Zu den Untersuchungen können Ultraschall, Miktionszystourethrogramm und Radionuklid-Zystographie zählen. Wenn der VUR nicht mehr besteht, jedoch zur Vernarbung geführt hat, kann diese per bildgebender Diagnostik möglicherweise erkannt werden.
Behandlung einer Refluxnephropathie
Manchmal Antibiotika zur Vorbeugung von Infektionen
Manchmal operative Eingriffe
Kinder mit vesikoureteralem Reflux (VUR) und deren Eltern sollten sich der Symptome von Harnwegsinfektionen (HWI) bewusst sein, die je nach Alter variieren können. Diese können Fieber, Erbrechen, Brennen beim Wasserlassen und ein Kontrollverlust der Blasenfunktion sein. Bei mäßigem bis schwerem Reflux müssen die Kinder möglicherweise Antibiotika nehmen, um einer Harnwegsinfektion vorzubeugen. Es ist jedoch nicht klar, ob die Einnahme von Antibiotika einem Nierenschaden vorbeugt.
In einigen Fällen werden Kinder mit schwerem VUR einer Operation unterzogen, die darauf ausgerichtet ist, das Gewebe rund um die Öffnung des Harnleiters zur Blase zu stärken und somit dem Rückfluss des Urins vorzubeugen.
Weitere Informationen
Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.
American Kidney Fund, Vesicoureteral Reflux (VUR): Allgemeine Informationen über VUR, einschließlich der Unterschiede zwischen primärem und sekundärem VUR