Hypertensive arterioläre Nephrosklerose

VonZhiwei Zhang, MD, Loma Linda University School of Medicine
Überprüft/überarbeitet März 2023
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Kurzinformationen

Die hypertensive arterioläre Nephrosklerose ist eine fortschreitende Nierenschädigung infolge eines schlecht eingestellten chronischen Bluthochdrucks (Hypertonie).

  • Es können Symptome einer chronischen Nierenerkrankung, wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz und Verwirrtheit entstehen.

  • Es kann auch zu Symptomen im Zusammenhang mit einer Schädigung anderer Organe durch den Bluthochdruck kommen.

  • Die Diagnose wird auf Grundlage der Vorgeschichte von Bluthochdruck sowie der Ergebnisse von Ultraschall und Bluttests gestellt.

  • Die Behandlung besteht in einer engmaschigen Kontrolle des Blutdrucks.

(Siehe auch Übersicht über Erkrankungen der Blutgefäße der Nieren.)

Die hypertensive arterioläre Nephrosklerose entsteht, wenn eine anhaltende (chronische) Hypertonie das Gewebe in den Nieren, einschließlich der kleinen Blutgefäße, die Glomeruli, die Nierentubuli (Nierenröhrchen) und das tubulointerstitielle Gewebe schädigt. Daraus entwickelt sich eine progressive chronische Nierenerkrankung. Die chronische Hypertonie kann auch das Herz schädigen, was zu Herzinsuffizienz führt. Sie erhöht auch das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko.

Die hypertensive Nephrosklerose schreitet nur bei einem kleinen Teil der Patienten bis zur Nierenerkrankung im Endstadium fort (schwere chronische Nierenerkrankung). Da die chronische Hypertonie und die Nephrosklerose jedoch häufig vorkommen, ist die hypertensive Nephrosklerose eine der häufigsten Ursachen einer Nierenerkrankung im Endstadium.

Zu den Risikofaktoren zählen ein fortgeschrittenes Alter, ein schlecht eingestellter moderater bis schwerer Bluthochdruck und andere Nierenerkrankungen (wie beispielsweise die diabetische Nephropathie). Menschen mit dunkler Hautfarbe sind besonders gefährdet. Allerdings ist nicht geklärt, ob dies an einer schlechteren Versorgung des Bluthochdrucks in dieser Bevölkerung liegt oder ob ein genetischer Grund vorliegt.

Symptome einer hypertensiven arteriolären Nephrosklerose

Es können Symptome einer chronischen Nierenerkrankung, wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Schläfrigkeit oder Verwirrtheit, Gewichtsverlust und ein unangenehmer Geschmack im Mund, auftreten.

Diagnose einer hypertensiven arteriolären Nephrosklerose

  • Routine-Bluttests

  • Weitere Tests zur Bestimmung von Schäden an anderen Organen oder von anderen Ursachen des Nierenschadens

Wenn Routine-Bluttests bei Patienten mit Bluthochdruck eine verschlechterte Nierenfunktion zeigen, kann diese Diagnose vermutet werden. Sie wird gestellt, wenn die körperliche Untersuchung oder die Testergebnisse einen Organschaden durch Bluthochdruck nachweisen, z. B. eine durch eine Ophthalmoskopie festgestellte Veränderung der Netzhaut oder eine durch Elektrokardiographie (EKG) oder Echokardiographie bestimmte Auffälligkeit des Herzens.

Mithilfe von Urintests können andere Störungen festgestellt werden, die zu einer Nierenerkrankung führen können.

Um andere Ursachen für eine Nierenerkrankung auszuschließen, wird ein Ultraschall empfohlen. Dabei kann eine verminderte Nierengröße festgestellt werden. Erst wenn die Diagnose weiterhin unklar ist, wird eine Nierenbiopsie durchgeführt.

Laboruntersuchung

Behandlung einer hypertensiven arteriolären Nephrosklerose

  • Kontrolle des Blutdrucks

Die Behandlung beinhaltet eine engmaschige Kontrolle des Blutdrucks. Meist wird eine Kombination mehrerer Medikamente verabreicht, darunter Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (ARB) oder ein ACE-Hemmer, möglicherweise Kalziumkanalblocker, Thiazid-Diuretika oder Betablocker. Bei der Kontrolle des Blutdrucks sind auch Gewichtsverlust, körperliche Aktivität sowie eine Einschränkung der Salz- und Wasseraufnahme hilfreich. Die chronische Nierenerkrankung sollte durch Einschränkung der Salz- und Flüssigkeitsaufnahme und manchmal durch Dialyse kontrolliert werden.

Prognose einer hypertensiven arteriolären Nephrosklerose

Die Prognose hängt für gewöhnlich davon ab, wie gut der Blutdruck eingestellt ist, und wie schwer die Nierenschädigung ist. Normalerweise schreitet die Nierenschädigung langsam fort. Nach 5 bis 10 Jahren entwickeln nur 1 bis 2 Prozent der Patienten eine erhebliche Nierenfunktionsstörung.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. American Association of Kidney Patients (AAKP): Die AAKP verbessert das Leben von Patienten durch Aufklärung, Interessenvertretung und Förderung eines Gemeinschaftsgefühls bei Patienten mit Nierenerkrankungen.

  2. American Kidney Fund (AKF): Der AKF bietet Informationen zu Nierenerkrankungen und Nierentransplantationen, bedarfsbasierte finanzielle Unterstützung für die Handhabung medizinischer Kosten, Webinare für medizinische Fachkräfte und Möglichkeiten zu Interessenvertretungen.

  3. National Kidney Foundation (NKF): Dieses Clearinghouse bietet verschiedene Dienstleistungen, von Informationen zu den Grundlagen der Nierenfunktion bis zum Zugang zu Behandlungen und zur Unterstützung für Patienten mit Nierenerkrankungen. Es bietet fortlaufende medizinische Schulungskurse und Forschungsgelegenheiten und unterstützt medizinische Fachkräfte.

  4. National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK): Allgemeine Informationen zu Nierenerkrankungen, einschließlich Forschungsergebnissen, Statistiken und Programmen zum Gesundheitswesen und für Beratungsstellen.