Wann Substitution durch Generika evtl. kontraindiziert ist

Kategorien von Arzneimitteln

Beispiele

Anmerkungen

Oral einzunehmende Antiasthmatika

Theophyllin

Unterschiedliche Versionen sind im Allgemeinen nicht bioäquivalent. Wenn eine Version funktioniert, sollte sie nur gegen eine andere ausgetauscht werden, wenn es absolut notwendig ist.

Antikoagulanzien

Warfarin

Die wirksame Dosis des Arzneimittels liegt zu nahe am toxischen Bereich des Medikaments, um sicher angewendet werden zu können.

Antidepressiva

Einige wenige Präparate von Amitryptilin und ein Präparat von Amitryptilin plus Perphenazin

Nicht alle Versionen sind untereinander austauschbar. Ein Apotheker kann darüber Auskunft erteilen, ob die FDA ein bestimmtes Generikum als bioäquivalent gegenüber dem Original einstuft.

Antiepileptika

Carbamazepin*, Clonazepam, Eslicarbazepin*, Lamotrigin, Oxcarbazepin, Phenytoin*, Topiramat, Valproat und Zonisamid

Nach der Umstellung auf andere Marken trat ein Verlust der Anfallskontrolle auf. Es wird empfohlen, bei einer Marke bzw. einem Generikum zu bleiben.

Antihypertensiva

Darreichungsformen von Diltiazem und Nifedipin mit modifizierter Freisetzung†

Manche generischen Versionen sind nicht bioäquivalent zu Originalmarkenmedikamenten. Darreichungsformen mit modifizierter Freisetzung haben ein anderes Freisetzungsverhalten und sind nicht austauschbar.

Kardiovaskuläre Arzneimittel

Digoxin (gegen Herzinsuffizienz und sehr stark beschleunigte Herzfrequenz)

Die wirksame Dosierung des Arzneimittels liegt zu nahe am toxischen Bereich, um sicher angewendet werden zu können.

Kortikosteroidcremes, -lotionen und -salben

Alclometason, Amcinonid, Betamethason, Clocortolon, Desonid, Desoximetason, Dexamethason, Diflorason, Fluocinolon, Fluocinonid, Flurandrenolid, Fluticason*, Halobetasol, Hydrocortison, Mometason und Triamcinolon

Diese Produkte wurden durch Tests der Hautreaktion standardisiert, und viele wurden von der FDA als bioäquivalent eingestuft. Die Reaktionen variieren allerdings, und unterschiedliche Medikamententräger (Cremes, Salben, Gels) können die Potenz des Produktes beeinflussen. Die Reaktion kann nicht vorhersehbar sein. Wenn also eine Version wirksam ist, sollte sie nicht gegen eine andere ausgetauscht werden.

Kortison-Tabletten

Dexamethason, Prednisolon

Generische Versionen sind womöglich nicht bioäquivalent mit Originalmarkenmedikamenten und sollten nicht beliebig an ihrer Stelle eingesetzt werden.

Medikamente zur Gichtkontrolle

Colchicin

Generische Versionen einzelner Medikamente sind zueinander nicht bioäquivalent.

Hormone

Einige Medroxyprogesteron- und Methyltestosteron-Marken

Schilddrüsenersatzprodukte

Hormone werden gewöhnlich in geringen Dosen eingenommen, so dass Unterschiede in Präparaten eine Vielzahl verschiedener Reaktionen hervorrufen könnten.

Einige Marken sind nicht bioäquivalent.

Psychopharmaka

Lithium (für bipolare Störung)

Die wirksame Dosis des Arzneimittels liegt zu nahe am toxischen Bereich des Medikaments, um sicher angewendet werden zu können.

Andere Arzneimittel

Einige Marken von Promethazin-Tabletten und -Zäpfchen und Clozapin

Generische Versionen sind evtl. nicht bioäquivalent. Obwohl jede Version wirksam sein kann, sollten die Versionen nicht untereinander ausgetauscht werden.

* Ein Generikum steht nicht zur Verfügung.

† Arzneimittelzubereitungen mit modifizierter Freisetzung sind Versionen des Arzneimittels, in denen die Formulierung leicht verändert wurde, meist, um die Freisetzung des Wirkstoffes ins Blut zu verlangsamen. Medikamente mit modifizierter Freisetzung sind an den folgenden Bezeichnungen zu erkennen: MR (modifizierte Freisetzung), LA (langwirksam oder langwirkend), XL (extra lang), CR (kontrollierte Freisetzung) oder SR (verzögerte Freisetzung).

FDA = US-amerikanische Lebens- und Arzneimittelbehörde.