Medikamente zur Behandlung der Parkinson-Krankheit

Medikamente

Einige Nebenwirkungen

Anmerkungen

Dopaminvorläufer

Levodopa (wird mit Carbidopa verabreicht)

Für Levodopa: Unwillkürliche Bewegungen (des Mundes, des Gesichts und der Gliedmaßen), Alpträume, niedriger Blutdruck, wenn die Person aufsteht (orthostatische Hypotonie), Verstopfung, Übelkeit, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Halluzinationen, Paranoia, Palpitationen und Gesichtsröte

Bei plötzlichem Absetzen von Levodopa/Carbidopa, das maligne Neuroleptika-Syndrom (mit hohem Fieber, Bluthochdruck, Rigidität, Muskelschäden und Koma), das lebensgefährlich sein kann

Levodopa/Carbidopa sind die Eckpfeiler der Behandlung. Carbidopa hilft dabei, die Wirksamkeit von Levodopa zu erhöhen und seine Nebenwirkungen zu mindern. Nach mehreren Jahren kann die Wirksamkeit dieser Kombination nachlassen.

Dopaminagonisten

Apomorphin

Starke Übelkeit, Erbrechen und Geschwulste (Knoten) unter der Haut an der Injektionsstelle

Dieses schnell wirkende Medikament wird unter die Haut injiziert. Es wird als Notfallbehandlung eingesetzt, um den Off-Effekt von Levodopa umzukehren.

Pramipexol

Ropinirol

Schläfrigkeit, Übelkeit, Benommenheit (aufgrund einer orthostatischen Hypotonie), Verwirrtheit, Zwangsstörungen, neue oder verstärkte Zwänge (wie Spielsucht) und Halluzinationen

Wenn diese Medikamente plötzlich abgesetzt werden, malignes Neuroleptika-Syndrom

Im frühen Stadium der Krankheit können diese Medikamente allein oder zusammen mit kleinen Levodopa-Dosen verwendet werden, um die Nebenwirkungen von Levodopa möglicherweise hinauszuzögern. In den späteren Stadien der Erkrankungen sind Dopaminagonisten nützlich, wenn das On-Off-Phänomen Levodopa weniger wirksam macht. Diese Medikamente sind besonders nützlich bei Patienten unter 60 Jahren.

Rotigotin

Schläfrigkeit, Übelkeit, Benommenheit (aufgrund einer orthostatischen Hypotonie), Verwirrtheit, Zwangsstörungen, neue oder verstärkte Zwänge (wie Spielsucht), Halluzinationen, Gewichtszunahme (möglicherweise aufgrund von Flüssigkeitseinlagerungen) und manchmal Reizung an der Verabreichungsstelle

Rotigotin ist als Hautpflaster erhältlich. Im frühen Krankheitsstadium wird es allein eingesetzt. Das Pflaster wird dauerhaft 24 Stunden lang getragen und dann ersetzt. Das Pflaster sollte jeden Tag auf einer anderen Stelle angebracht werden, um das Risiko einer Reizung der Haut, die sich röten und jucken kann, zu verringern.

MAO-B-Hemmer

Rasagilin

Übelkeit, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit und Schwellungen aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen (Ödem)

Rasagilin allein kann verwendet werden, um den Einsatz von Levodopa hinauszuzögern, wird jedoch oft zusätzlich zu Levodopa eingesetzt. Rasagilin ist bestenfalls mäßig wirksam.

Selegilin

Bei Anwendung zusammen mit Levodopa: Verstärkung der Nebenwirkungen von Levodopa, einschließlich Übelkeit, Verwirrtheit, Schlaflosigkeit und unwillkürlichen Bewegungen

Selegilin allein kann verwendet werden, um den Einsatz von Levodopa hinauszuzögern, wird jedoch oft zusätzlich zu Levodopa eingesetzt. Selegilin ist bestenfalls mäßig wirksam.

COMT-Hemmer

Entacapon

Opicapon

Tolcapon

Bei Anwendung zusammen mit Levodopa: Mögliche Verstärkung der Nebenwirkungen von Levodopa, einschließlich Übelkeit, Verwirrtheit und unwillkürliche Bewegungen

Durchfall, Rückenschmerzen und Orangefärbung des Urins

Selten bei Tolcapon: Risiko einer Leberschädigung

COMT-Hemmer können in den Spätstadien der Krankheit zusätzlich zu Levodopa und zur Verlängerung der Dosierungsintervalle von Levodopa eingesetzt werden. Sie werden nur zusammen mit Levodopa verwendet.

Wenn Tolcapon angewendet wird, werden regelmäßig Blutuntersuchungen durchgeführt, um die Leberfunktion zu beurteilen und etwaige Leberschädigungen zu erkennen (Lebertests).

Anticholinergika*

Benzatropin

Trihexyphenidyl

Trizyklische Antidepressiva (wie Amitriptylin) werden eingesetzt, wenn auch Depression behandelt werden muss

Manche Antihistaminika (wie Diphenhydramin)

Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Mundtrockenheit, verschwommene Sicht, Schwindelgefühl, Verstopfung, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Verlust der Blasenkontrolle und gestörte Regulierung der Körpertemperatur

Anticholinergika können jungen Patienten, bei denen der Tremor als größtes Problem betrachtet wird, in den frühen Krankheitsstadien alleine verabreicht werden. Diese Medikamente können den Tremor verringern, haben jedoch keine Auswirkung auf die langsamen Bewegungen oder die Steifigkeit der Muskeln.

Ärzte versuchen den Einsatz dieser Medikamente bei älteren Erwachsenen zu vermeiden, da ihre Nebenwirkungen bei älteren Erwachsenen besonders problematisch sind.

Virostatika

Amantadin

Übelkeit, Schwindelgefühl, Schlaflosigkeit, Angstzustände, Verwirrtheit, Ödeme, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Verschlimmerung von Glaukomen und fleckige Verfärbung der Haut aufgrund von erweiterten Blutgefäßen (Livedo reticularis)

Selten, wenn Amantadin abgesetzt oder die Dosis reduziert wird, das maligne Neuroleptika-Syndrom

Amantadin wird in den frühen Stadien einer leichten Erkrankung allein eingesetzt, kann jedoch nach mehreren Monaten unwirksam werden. Später wird es als Ergänzung zu Levodopa verwendet und um die unwillkürlichen Bewegungen, die durch Levodopa verursacht werden, zu verringern.

*Anticholinergika werden selten zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt, da sie nur eine schwache Wirkung und zudem problematische Nebenwirkungen haben.

COMT = Catechol-O-Methyltransferase; MAO-B = Monoaminooxidase Typ B.

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