Der Verdauungstrakt ist der Weg, den die Nahrung durch den Körper nimmt. Nahrung wird über den Mund aufgenommen (Essen) und über den After (als Stuhl) wieder ausgeschieden. Der Darm ist der längste Teil des Verdauungskanals und erstreckt sich vom Magen bis zum After. Er ist für die Verdauung der Nahrung und die Aufnahme von Nährstoffen zuständig.
Man unterscheidet zwischen Dünndarm und Dickdarm. Der Dünndarm ist sehr lang und weist zahlreiche Schlingen auf. Der Dickdarm, auch Colon genannt, ist kürzer und breiter.
Was ist Morbus Crohn?
Morbus Crohn ist eine chronische Entzündung des Darms. Morbus Crohn ist eine von zwei sogenannten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Die andere chronisch-entzündliche Darmerkrankung ist Colitis ulcerosa.
Morbus Crohn betrifft in der Regel den Dünndarm, kann aber auch den Dickdarm oder beide Abschnitte des Darms betreffen.
Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung.
Die Ursache ist unbekannt, kann aber auf ein Problem mit dem Immunsystem zurückzuführen sein.
Symptome flackern auf und klingen wieder ab. Sie können Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, Fieber, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust umfassen.
Zur Diagnose von Morbus Crohn werden eine Koloskopie sowie bildgebende Verfahren eingesetzt
Für Morbus Crohn gibt es keine Heilung, aber mit medikamentöser und gelegentlich auch chirurgischer Behandlung können die Symptome gelindert werden.
Was sind die Ursachen von Morbus Crohn?
Die Ursache von Morbus Crohn ist unbekannt. Es könnte sich um ein Problem mit dem Immunsystem handeln, das zu einer Überreaktion und infolgedessen zu einer Entzündung im Darm führt.
Das Risiko, an Morbus Crohn zu erkranken, ist in folgenden Fällen erhöht:
Die Krankheit kommt in der Familie vor.
Jüdische Abstammung mit osteuropäischer Herkunft
Rauchen
Frauen, die die Antibabypille einnehmen
Was sind die Symptome von Morbus Crohn?
Die Symptome kommen und gehen. Meistens zeigen sich über ein paar Tage oder Wochen starke Symptome, die dann eine Zeit lang wieder abklingen oder ganz verschwinden. Bei den meisten Betroffenen flackern die Symptome lebenslang immer wieder auf.
Einige der häufigsten Symptome bei Erwachsenen:
Durchfall, manchmal mit Blut im Stuhl
Krampfartige Bauchschmerzen
Fieber
Appetitlosigkeit
Gewichtsverlust
Bei einem schweren Schub:
Starke anhaltende Bauchschmerzen aufgrund einer Eiteransammlung (Abszess) am Darm
Heftiges Erbrechen aufgrund einer Blockierung des Darms
Bei lang anhaltendem Morbus Crohn:
Hautausschlag
Gelenkschmerzen und Schwellung
Rote Augen
Probleme mit Leber und Gallenblase
Wunde Stellen am After, manchmal auch Analfissuren
Erhöhtes Darmkrebsrisiko
Bei Kindern kann neben Bauchschmerzen, Durchfall und Fieber auch Folgendes auftreten:
Wachstumsverzögerung
Geschwollene Gelenke
Fatigue (allgemeine Schwäche und Müdigkeit)
Woran erkennt der Arzt Morbus Crohn?
Je nachdem, welche Symptome vorkommen und wie plötzlich sie auftreten, werden die folgenden Tests durchgeführt:
Plötzliche starke Bauchschmerzen: CT(Computertomografie)-Scan oder MRT (Magnetresonanztomografie) des Bauchs
Über einen gewissen Zeitraum aufflackernde und abklingende Bauchschmerzen: Röntgenaufnahme oder CT-Scan des Bauchraums nach der Einnahme einer Flüssigkeit, durch die Teile des Darms sichtbar gemacht werden, oder Schlucken einer speziellen Kapsel mit einer winzigen Kamera, die auf dem Weg durch den Verdauungstrakt Aufnahmen macht
Durchfall: Betrachtung des Dickdarms mittels Koloskopie (dabei wird ein dünner beleuchteter Beobachtungsschlauch mit einer kleinen Kamera durch den After eingeführt)
Zudem werden auch Blutuntersuchungen durchgeführt. Mit Blutuntersuchungen kann Morbus Crohn zwar nicht diagnostiziert werden, aber es können bestimmte Komplikationen festgestellt werden.
Wenn Morbus Crohn nur den Dickdarm betrifft, ist es für den Arzt manchmal schwierig, festzustellen, ob es sich wirklich um Morbus Crohn und nicht um Colitis ulcerosa handelt, denn viele Symptome sind gleich.
Wie wird Morbus Crohn behandelt?
Für Morbus Crohn gibt es keine Heilung. Die Behandlungen dienen der Reduktion der Entzündung und der Linderung von Symptomen.
Medikamentöse Maßnahmen:
Beseitigung von Durchfall und Bauchschmerzen
Linderung der Entzündung im Darmbereich
Veränderung der Funktionsweise des Immunsystems
Der Arzt kann auch die Einnahme spezieller Flüssigkeiten mit zusätzlichen Nährstoffen vorschlagen, besonders bei Kindern mit Wachstumsverzögerungen.
Weitere ärztliche Ratschläge:
Das Rauchen aufgeben, da die Symptome nach einer Behandlung bei Rauchern mit höherer Wahrscheinlichkeit zurückkehren
Nahrungsergänzungsmittel wie Eisen, Kalzium und Vitamin D einnehmen
Bei einem Schub keine Nüsse und kein rohes Obst und Gemüse essen
Auf laktosefreie Ernährung umstellen, um zu beobachten, ob die Symptome dadurch gelindert werden
Gewisse Medikamente wie NSAR (entzündungshemmende Schmerzmittel) vermeiden, da diese einen Schub auslösen können
Vermeiden Sie Stress.
Die meisten Patienten mit Morbus Crohn müssen irgendwann operiert werden. Bei dem chirurgischen Eingriff wird ein Teil des Darms entfernt. Dadurch werden die Symptome gelindert. Bei der Hälfte der Betroffenen ist später ein zweiter Eingriff erforderlich.