Was versteht man unter Substanzgebrauchsstörungen?
Die Verwendung einiger Substanzen (z. B. bestimmte Drogen) führt zu einem Rauschgefühl. Dieser Rausch verleitet dazu, die Substanz immer wieder verwenden zu wollen. Bei den Substanzen kann es sich um ganz legal erhältliche Genussmittel handeln, wie z. B. Alkohol und Tabak, um illegale Drogen oder verschreibungspflichtige Medikamente. Manche Menschen finden einen Weg, verschreibungspflichtige Medikamente, wie zum Beispiel Opioide, auf illegalem Weg zu erhalten.
Von einer Substanzgebrauchsstörungen spricht man, wenn eine Substanz verwendet wird, obwohl sie Probleme zu Hause oder bei der Arbeit verursacht.
Menschen mit einer Substanzgebrauchsstörung können ihren Substanzkonsum nicht kontrollieren
Eine Substanzgebrauchsstörung kann mit legalen oder illegalen Substanzen auftreten
Es gibt keinen bestimmten Persönlichkeitstyp, der mit höherer Wahrscheinlichkeit an einer Substanzgebrauchsstörung erkrankt
Der Konsum einer Substanz bedeutet auch nicht immer, dass man an einer Substanzgebrauchsstörung leidet
Ärzte behandeln diese Erkrankungen mit einer Beratung und manchmal mit Medikamenten.
Wie kommt es zu einer Substanzgebrauchsstörung?
Nicht jeder, der Substanzen verwendet, leidet an einer Substanzgebrauchsstörung. Fast jeder kann eine Substanzgebrauchsstörung entwickeln. Das Risiko ist aber größer, wenn:
Die Substanz sehr angenehm und leicht zu bekommen ist
Man nicht glaubt, dass die Substanz gefährlich ist
Man oft traurig, einsam oder ängstlich ist
Man bestimmte psychiatrische Störungen hat, wie einige Persönlichkeitsstörungen oder eine schwere Depression
Die Angehörigen oder Freunde Substanzen nehmen (dies gilt besonders für Jugendliche)
Das Risiko ist auch höher, wenn man verschreibungspflichtige Schmerzmittel gegen eine schmerzhafte Verletzung oder chronische Schmerzen einnimmt. Opioide, obwohl sie legal zur Schmerzkontrolle eingesetzt werden, machen extrem süchtig.
Was sind die Symptome einer Substanzgebrauchsstörung?
Bei einer Substanzgebrauchsstörung kann es einem wie folgt ergehen:
Man verliert die Kontrolle darüber, wie viel man von der Substanz nimmt. Man nimmt die Substanz, obwohl es schlecht für einen ist.
Man entwickelt eine Toleranz gegenüber der Substanz. Das heißt: Um dieselbe Wirkung zu erzielen, müssen immer höhere Dosen der Substanz verwendet werden.
Man hat Entzugserscheinungen. Das heißt: Man leidet an unangenehmen Symptomen, sobald man die Substanz nicht mehr verwendet.
Woran erkennt der Arzt, dass jemand eine Substanzgebrauchsstörung hat?
Manchmal erzählen die Betroffenen selbst ihrem Arzt, dass sie ein Problem haben. Oder Ärzte vermuten, dass eine Substanzgebrauchsstörung vorliegt, wenn der Betroffene:
Zu viel Zeit darauf verwendet, sich die Substanz zu beschaffen, oder sich von der Wirkung der Substanz zu erholen
Die Substanz absetzen möchte, aber nicht kann
Ein starkes Verlangen nach der Substanz hat
Verpflichtungen in Arbeit, Schule oder zu Hause wegen der Substanz vernachlässigt
Die Substanz in gefährlichen Situationen, wie beim Fahren, verwendet
Aufgrund der Substanz soziale oder berufliche Aktivitäten aufgegeben hat
Toleranz und Entzug sind auch Anzeichen einer Substanzgebrauchsstörung, es sei denn, sie haben sich entwickelt, während man die Substanz ganz legal eingenommen hat. Ein Opioidentzug kann zum Beispiel notwendig sein, nachdem man die Opioide weniger als einer Woche wegen bestimmter schmerzhafter Verletzungen, etwa schweren Verbrennungen, genommen hat.
Urin- und Bluttests können zwar feststellen, ob man Drogen im Blut hat, nicht aber, ob man an einer Substanzgebrauchsstörung leidet.
Wie behandeln Ärzte Substanzgebrauchsstörungen?
Die Behandlung hängt von der Substanz ab. Ärzte können Substanzgebrauchsstörungen wie folgt behandeln:
Beratung
Mit Unterstützung der Familie
Support-Groups
Medikamente
Bestimmte Substanzgebrauchsstörungen, zum Beispiel, eine Alkoholkrankheit und Opioid-Gebrauchsstörung, werden anders behandelt.
Wo kann man weitere Informationen über Substanzgebrauchsstörungen erhalten?
Selbsthilfegruppen Al-Anon (al-anon.org/)
Anonyme Alkoholiker (aa.org)
Hazelden Betty Ford Foundation (hazelden.org)
LifeRing (lifering.org)
Narcotics Anonymous (na.org)
National Alliance on Mental Illness (nami.org)