Was ist eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?
Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) liegt vor, wenn sich der Betroffene immer wieder an ein sehr belastendes Ereignis erinnert und diese Erinnerungen seine Gedanken besetzen. Das kann einen Monat, aber auch viel länger andauern. Diese Erinnerungen können sehr furchterregend und realistisch sein und den Betroffenen sehr mitnehmen.
Eine PTBS beginnt innerhalb von 6 Monaten nach dem extrem belastenden Ereignis
Lebensbedrohliche Ereignisse können massive, langanhaltende Aufregung, Sorge und Angst hervorrufen
Sie können das Ereignis erneut durchleben, Albträume haben und allem aus dem Weg gehen, was sie an das Ereignis erinnert
Die Behandlung umfasst eine Konfrontationstherapie und Antidepressiva
Was sind die Ursachen für PTBS?
Eine PTBS kann entstehen, wenn Sie (oder jemand, der Ihnen nahesteht) ein extrem belastendes Ereignis durchlebt. Sie können sich von der intensiven Furcht, Hilflosigkeit oder dem Horror, den Sie oder jemand anderes während des Ereignisses erlitt, heimgesucht fühlen.
Zu den Ereignissen, die eine PTBS auslösen können, zählen:
Sich im Krieg oder Kampf befinden
Einer Vergewaltigung oder Gewalt ausgesetzt sein oder diese miterleben
Naturkatastrophen (z. B. Hurrikans)
Schwere Autounfälle
Etwa jeder zehnte Betroffene hat immer mal wieder PTBS sein ganzes Leben lang. Auch Kinder können an einer PTBS leiden.
Welche Symptome treten bei einer PTBS auf?
PTBS geht mit mehreren Formen von Symptomen einher:
Intrusionssymptome
Das Vermeiden von allem, was an das Ereignis erinnert
Negative Gedanken oder Stimmung
Veränderungen in der Wachsamkeit
Zu den Symptomen einer Intrusion zählen:
Wiederholte, nicht gewollte Erinnerungen an das Ereignis, die immer wieder auftauchen
Albträume über das Ereignis
Flashbacks (das erneute Durchleben Ihrer Erinnerung an das Ereignis, als würde es wieder passieren)
Starke emotionale oder körperliche Belastung, wenn etwas Sie an das Ereignis erinnert (z. B. wenn Sie nach einem Unfall, bei dem Sie beinahe ertrunken währen, in ein Boot steigen)
Zu den Symptomen negativer Gedanken zählen:
Nicht in der Lage zu sein, sich an wichtige Aspekte des Ereignisses zu erinnern (dissoziative Amnesie)
Gefühl der emotionalen Betäubung oder Distanzierung von anderen Menschen
Depression – sich die meiste Zeit müde und traurig fühlen, oder Probleme mit dem Schlafen oder der Aufmerksamkeit haben
Weniger Interesse an Aktivitäten, die Sie früher gern unternahmen
Schuldgefühle in Zusammenhang mit dem Ereignis
Nur negative Gefühle empfinden (wie Furcht, Horror, Wut oder Scham) und vielleicht nicht in der Lage sein, glücklich oder zufrieden zu sein oder Liebe zu empfinden.
Zu den Symptomen einer Veränderung in der Wachsamkeit und den Reaktionen zählen:
Einschlafschwierigkeiten oder Probleme beim Zuhören
Schreckhaft sein oder auch in Sicherheit wachsam bleiben
Sich in einer gefährlichen Situation nicht um die eigene Sicherheit kümmern
Wutausbrüche
Woran erkennt der Arzt, dass ich eine PTBS habe?
Der Arzt sucht nach einem Zusammenhang zwischen Ihren Symptomen und extrem belastenden Ereignissen, die Sie oder eine Person, die Sie lieben, erlitten. Sie fragen Sie danach, in welcher Weise die Symptome Sie in Ihrem Lebensalltag behindern.
Wie wird eine PTBS behandelt?
Mögliche Behandlungen sind unter anderem:
Konfrontationstherapie, bei der Ihr Therapeut Sie bittet, sich Situationen vorzustellen, die Sie stark an das belastende Ereignis erinnern oder sich das Ereignis selbst vorstellen. Therapeuten können Sie beispielsweise bitten, sich vorzustellen, dass Sie in dem Park sind, in dem Sie überfallen wurden, und dann geht er mit Ihnen Ihrer Vorstellung so durch das Ereignis, dass Sie sich sicher und gefasst fühlen (mit der Zeit geht es dann vielen Betroffenen besser)
Antidepressiva, insbesondere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
Medikamente, die gut gegen Albträume wirken
Eine langanhaltende PTBS löst sich wahrscheinlich nie ganz auf, kann sich aber mit der Zeit verbessern, auch ganz ohne Behandlung. Einige Menschen sind jedoch durch die PTBS so stark im Alltag belastet, dass sie dauerhaft behandelt werden müssen.