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Mitralinsuffizienz

Überprüft/überarbeitet Jan. 2025
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Was ist eine Mitralklappeninsuffizienz?

Vier Herzklappen kontrollieren den Blutfluss in und aus dem Herzen. Diese Klappen sind wie eine Tür, die nur in eine Richtung aufgeht; so sorgen sie dafür, dass das Blut in die richtige Richtung fließt.

Die Mitralklappe trennt den linken Vorhof und den linken Ventrikel. Wenn sich diese Klappe öffnet, kann das Blut aus den Lungen vom linken Vorhof in den linken Ventrikel fließen. Die Klappe schließt sich, damit das Blut nicht zurück in den linken Vorhof fließt.

Eine Mitralklappeninsuffizienz entsteht dann, wenn sich die Mitralklappe nicht ganz schließt. Wenn sich der linke Ventrikel zusammenzieht, damit Blut in den Körper gepumpt wird, läuft etwas Blut stattdessen wieder zurück in den Vorhof.

  • Eine Mitralklappeninsuffizienz wird in der Regel durch genetische Erkrankungen (Erkrankungen, die in der Familie weitergegeben werden) oder durch einen Herzinfarkt verursacht.

  • Je mehr Blut zurückfließt, desto schwerer muss das Herz arbeiten, um ausreichend Blut herauszupumpen.

  • Letztendlich muss das Herz so schwer arbeiten, um die undichte Stelle zu kompensieren, dass es zu einer Herzinsuffizienz (die Pumpleistung des Herzens reicht nicht aus, um Blut in den Rest des Körpers zu pumpen) kommt.

  • Der Arzt kann ein Herzgeräusch (Geräusch, das entsteht, wenn Blut durch eine fehlerhafte Herzklappe fließt) mithilfe eines Stethoskops hören und eine Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens) zur Diagnose einer Mitralklappeninsuffizienz durchführen.

  • Eine leichte Insuffizienz verursacht ggf. keine Symptome und muss ggf. auch nicht behandelt werden.

  • Eine schwere Insuffizienz kann Symptome wie Kurzatmigkeit oder Herzrhythmusstörungen, wie z. B. Vorhofflimmern, verursachen.

  • Bei einer schweren Mitralklappeninsuffizienz muss die Mitralklappe repariert oder ersetzt werden.

Vorhofflimmern kann Probleme verursachen, wie z. B. Blutgerinnsel oder einen Schlaganfall.

(Siehe auch Übersicht über Erkrankungen der Herzklappen.)

Was sind die Ursachen einer Mitralklappeninsuffizienz?

Eine Mitralklappeninsuffizienz kann sich plötzlich oder nach und nach entwickeln.

Zu den Ursachen einer plötzlichen Mitralklappeninsuffizienz zählt Folgendes:

Zu den Ursachen einer schrittweisen Mitralklappeninsuffizienz zählt Folgendes:

Was sind die Symptome einer Mitralklappeninsuffizienz?

Bei einer leichten Mitralklappeninsuffizienz treten ggf. keine Symptome auf.

Eine schwere Mitralklappeninsuffizienz kann eine Herzinsuffizienz (die Pumpleistung des Herzens reicht nicht aus, um Blut in den Rest des Körpers zu pumpen) verursachen, was zu Folgendem führen kann:

  • Schnellere Ermüdung

  • Kurzatmigkeit

  • Schwellungen in den Beinen

Vorhofflimmern kann Folgendes verursachen:

  • Palpitationen (Gefühl von Pochen, Flattern, Herzrasen oder aussetzende Schläge)

  • Kurzatmigkeit

Woran erkennt der Arzt eine Mitralklappeninsuffizienz?

Durch das Abhorchen des Herzens mit einem Stethoskop können Ärzte eine Mitralklappeninsuffizienz vermuten. Eine Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens) wird verwendet, um herauszufinden, wie schlimm die undichte Stelle ist.

Es können Untersuchungen durchgeführt werden, um den linken Vorhof und den linken Ventrikel zu sehen, wie z. B.:

Wie wird eine Mitralklappeninsuffizienz behandelt?

Eine leichte Mitralklappeninsuffizienz muss möglicherweise nicht behandelt werden. Gelegentlich kann das Herz vom Arzt mit einer Echokardiographie überprüft werden.

Die Ärzte überwachen die Symptome und wiederholen die Echokardiographie, um den Zeitpunkt für eine Operation festzulegen. Die Mitralklappe sollte operativ repariert oder ersetzt werden, bevor der Herzmuskel geschädigt wird.

Wenn die Herzklappe schwer beschädigt ist, kann eine Operation durchgeführt werden, um die Klappe mit Folgendem zu ersetzen:

  • Einer mechanischen Klappe aus Kunststoff

  • Einer Schweine- oder Rinderherzklappe (Bioprothese)

Patienten, die eine mechanische Herzklappe erhalten, müssen ihr ganzes Leben lang Blutverdünner anwenden. Die Herzklappe kann aber mehrere Jahrzehnte halten. Patienten, die eine Bioprothese erhalten, müssen die Blutverdünner nur einige Monate lang einnehmen. Allerdings hält die Klappe nur 10 bis 12 Jahre.

Patienten, deren Herzklappen beschädigt sind oder ersetzt wurden, brauchen manchmal Antibiotika, um eine Infektion der Herzklappe zu verhindern, z. B. in den folgenden Fällen:

  • Zahnbehandlung

  • Bestimmte medizinische Verfahren