Was ist eine Aortenklappenstenose?
Die Aorta (Hauptschlagader) ist die Hauptarterie, die Blut vom Herzen zum Rest des Körpers bringt.
Vier Herzklappen kontrollieren den Blutfluss in und aus dem Herzen. Diese Klappen sind wie eine Tür, die nur in eine Richtung aufgeht; so sorgen sie dafür, dass das Blut in die richtige Richtung fließt.
Die Aortenklappe liegt zwischen dem Herzen und der Aorta. Sie geht in die Hauptschlagader auf und lässt so das Blut aus dem Herzen fließen. Die Klappe schließt sich, damit das Blut nicht zurück in das Herz fließt.
Es kommt zu einer Aortenklappenstenose, wenn sich die Aortenklappe nicht vollständig öffnet. Durch die verengte Herzklappe fällt es dem Herzen schwerer, Blut aus dem Herzen zu pumpen.
Bestimmte Erkrankungen können dazu führen, dass die Segel steif und dick werden.
Ursachen für eine Aortenklappenstenose sind u. a. Geburtsfehler oder manchmal auch das Altern.
Je enger die Klappe ist, desto mehr muss sich das Herz anstrengen, um Blut aus dem Herzen zu pumpen.
Bei einer sehr engen Klappe muss das Herz so schwer arbeiten, dass es zu einer Herzinsuffizienz (die Pumpleistung des Herzens reicht nicht aus, um Blut richtig in den Rest des Körpers zu pumpen) kommt.
Betroffene können an Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder Ohnmacht leiden.
Der Arzt kann ein Herzgeräusch (Geräusch, das entsteht, wenn Blut durch eine fehlerhafte Herzklappe fließt) mithilfe eines Stethoskops hören und eine Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens) zur Diagnose einer Aortenklappenstenose durchführen.
Möglicherweise muss die Aortenklappe ersetzt werden.
(Siehe auch Übersicht über Erkrankungen der Herzklappen.)
Was verursacht eine Aortenklappenstenose?
Bei unter 70-Jährigen ist die häufigste Ursache ein angeborenes Problem mit der Aortenklappe.
Bei über 70-Jährigen ist die häufigste Ursache eine Verkalkung der Klappensegel (eine sog. Aortensklerose).
Nicht behandeltes rheumatisches Fieber ist die häufigste Ursache in Entwicklungsländern. Das rheumatische Fieber ist eine seltene Komplikation einer unbehandelten Streptokokkeninfektion wie eine Rachenentzündung durch Streptokokken, an der Kinder leiden können.
Was sind die Symptome einer Aortenklappenstenose?
Kinder, die mit einer Aortenklappenstenose zur Welt kommen, leiden möglicherweise erst im Erwachsenenalter an Symptomen.
Zu den Symptomen einer Aortenklappenstenose zählt Folgendes:
Engegefühl in der Brust unter Belastung
Müdigkeit und Kurzatmigkeit
Ohnmacht ohne jegliche Warnzeichen wie Schwindel oder Benommenheit
Woran erkennt der Arzt eine Aortenklappenstenose?
Durch das Abhorchen des Herzens mit einem Stethoskop können Ärzte eine Aortenklappenstenose vermuten. Eine Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens) wird verwendet, um herauszufinden, wie schlimm die Stenose ist.
Bei Betroffenen mit einer Aortenklappenstenose, aber ohne Symptome, führt der Arzt oft einen Belastungstest durch.
Wenn der Belastungstest ein Problem aufweist oder der Betroffene an Symptomen leidet, führen Ärzte eine Herzkatheterisierung durch. Damit soll herausgefunden werden, ob der Patient zusätzlich zur Aortenklappenstenose an einer koronaren Herzkrankheit leidet. Der Grund dafür ist Folgendes: Wenn der Patient aufgrund der Aortenklappenstenose operiert werden muss, können Ärzte gleichzeitig auch die Herzkranzgefäße (Koronararterien) reparieren.
Wie wird eine Aortenklappenstenose behandelt?
Erwachsene mit einer Aortenklappenstenose ohne Symptome sollten Folgendes tun:
Regelmäßig den Arzt aufsuchen
Übertriebene körperliche Belastung vermeiden
auf ärztliche Empfehlung hin eine Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens)
Leidet der Patient an Symptomen oder beginnt der linke Ventrikel zu versagen, wird eine Operation durchgeführt, um die Aortenklappe mit einem der folgenden Klappen zu ersetzen:
Einer mechanischen Klappe aus Kunststoff
Einer Schweine- oder Rinderherzklappe (Bioprothese)
Wenn der Patient ein älterer kranker Erwachsener ist oder es andere Gründe gibt, warum eine Herzoperation zu riskant wäre, kann die Aortenklappe während der Herzkatheterisierung ersetzt werden. Eine Herzoperation ist jedoch besser, wenn der Patient diese vertragen kann.
Patienten, die eine mechanische Herzklappe erhalten, müssen ihr ganzes Leben lang Blutverdünner anwenden. Die Herzklappe kann aber mehrere Jahrzehnte halten. Patienten, die eine Bioprothese erhalten, müssen die Blutverdünner nur einige Monate lang einnehmen. Allerdings hält die Klappe nur 10 bis 12 Jahre.
Bei Kindern und jungen Erwachsenen, die mit Herzklappenproblemen geboren wurden, kann eine sogenannte Ballonvalvuloplastie durchgeführt werden. Bei dieser wird ein dünner, hohler Schlauch (Katheter) durch eine Vene oder Arterie in das Herz eingeführt. Ein Ballon an der Katheterspitze wird aufgeblasen, der gegen die Herzklappe drückt und sie öffnet. Eine Ballonvalvuloplastie funktioniert bei älteren Erwachsenen nicht sehr gut.
Patienten, deren Herzklappen beschädigt sind oder ersetzt wurden, brauchen manchmal Antibiotika, um eine Infektion der Herzklappe zu verhindern, z. B. in den folgenden Fällen:
Zahnbehandlung
Bestimmte medizinische Verfahren