Kurzinformationen
KURZINFORMATIONEN

Intraamniotische Infektion

Überprüft/überarbeitet Mai 2023
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
Erfahren Sie alle Einzelheiten

Was ist Fruchtwasser?

Das Fruchtwasser (amniotische Flüssigkeit) ist die Flüssigkeit, in der sich Ihr Fötus (das Baby) befindet, wenn Sie schwanger sind. Das Fruchtwasser befindet sich in der Fruchtblase. Die Fruchtblase bildet sich in Ihrer Gebärmutter (Uterus), wenn Sie schwanger sind. Darin befinden sich der Fötus und das Fruchtwasser. Wenn die Wehen beginnen, platzt Ihre Fruchtblase und das Fruchtwasser läuft aus. Dann spricht man von einer „geplatzten Fruchtblase“.

Was ist eine intraamniotische Infektion?

Eine intraamniotische Infektion ist eine Entzündung des Fruchtwassers oder der Fruchtblase. Sie tritt ein, wenn Bakterien (Keime) aus Ihrer Scheide (Geburtskanal) in Ihre Gebärmutter gelangen. Die Infektion kann für Ihr Baby schädlich sein. Außerdem kann sie auch Ihnen selbst ernsthafte Probleme bereiten.

  • Bakterien können einfacher in Ihre Gebärmutter eindringen, nachdem Ihre Fruchtblase geplatzt ist.

  • Wenn Sie bestimmte Bakterien wie z. B. Streptokokken in Ihrer Scheide haben, können Sie sich schneller eine Infektion zuziehen

  • Je mehr Zeit zwischen Ihrem Blasensprung und Ihrer Entbindung verstreicht, umso größer ist die Gefahr einer Infektion

  • Deshalb versuchen Ärzte, Babys innerhalb von 24 Stunden nach dem Platzen der Fruchtblase zu entbinden.

Welche Symptome ruft eine intraamniotische Infektion hervor?

Entweder haben Sie gar keine oder die folgenden Symptome:

  • Fieber

  • Unterleibsschmerzen

  • Übel riechender Ausfluss aus der Scheide

  • Schnelle Herzfrequenz bei Ihnen oder bei Ihrem Baby

Was sind die Risiken einer intraamniotischen Infektion?

Für Ihr Baby kann eine intraamniotische Infektion die Gefahr der folgenden Komplikationen erhöhen:

  • Zu frühe Entbindung

  • Zu wenig Sauerstoff im Blut Ihres Babys bei der Entbindung

  • Infektionen, z. B. eine Blutbahninfektion

  • Krampfanfälle (plötzliche zuckende Bewegungen) 

  • Zerebralparese (Hirnschaden, der die Muskeln Ihres Babys betrifft)

  • Tod

Für Sie kann eine intraamniotische Infektion die Gefahr der folgenden Komplikationen erhöhen:

  • Blutvergiftung

  • Notwendigkeit, Ihr Kind per Kaiserschnitt zu entbinden

  • Infektion der Operationsschnitte, die während der Entbindung vorgenommen wurden

  • Blutung nach der Entbindung

  • Eine Eiteransammlung (Abszess) um Ihre Gebärmutter herum

  • Blutgerinnsel in Ihren Beinen

Woher wissen Ärzte, dass ich an einer intraamniotischen Infektion leide?

  • Der Arzt stellt eine intraamniotische Infektion in der Regel anhand einer körperlichen Untersuchung fest.

  • Wenn Ihr Arzt den Verdacht hat, dass Sie an einer intraamniotischen Infektion leiden, kann er einen Bluttest durchführen

  • Wenn Sie einen vorzeitigen Blasensprung oder Wehen vor der 37. Schwangerschaftswoche haben, kann der Arzt auch Ihr Fruchtwasser anhand einer Probe überprüfen

Wie wird eine intraamniotische Infektion behandelt?

Ärztliche Behandlung einer intraamniotischen Infektion:

  • Intravenöse Verabreichung (direkt über eine Vene) von Antibiotika

  • Schnellstmögliche Entbindung des Babys

Wie kann ich eine intraamniotische Infektion vermeiden?

Es gibt nicht viel, was Sie tun können, um eine intraamniotische Infektion zu vermeiden. Ärzte können jedoch das Folgende tun:

  • Wenn Ihre Fruchtblase vorzeitig geplatzt ist, werden Ärzte nur dann eine gynäkologische Untersuchung durchführen, wenn diese unbedingt erforderlich ist.

  • Der Arzt verordnet Ihnen Antibiotika zum Einnehmen oder zur intravenösen Verabreichung.