Symptome für Krebs

VonRobert Peter Gale, MD, PhD, DSC(hc), Imperial College London
Überprüft/überarbeitet Sept. 2024
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Kurzinformationen

    Anfangs ist der Krebs ein kleiner Zellhaufen, der keinerlei Symptome verursacht (siehe auch Krebs: Ein Überblick). Während ein Krebs wächst, kann seine physische Anwesenheit das umliegende Gewebe beeinflussen (siehe auch Warnsignale bei Krebs). Einige Krebsarten geben auch bestimmte Stoffe ab oder lösen Immunreaktionen aus, die Symptome in anderen Körperteilen verursachen, die sich nicht in der Nähe des Krebses befinden (paraneoplastische Syndrome).

    Manchmal ist die erste Indikation ein auffälliges Ergebnis von Laboruntersuchungen, die aus einem anderen Grund durchgeführt wurden (zum Beispiel Anämie aufgrund von Dickdarmkrebs, die bei einem routinemäßigen großen Blutbild festgestellt wird).

    Krebs beeinflusst umliegendes Gewebe, indem er in das Gewebe wächst oder auf das Gewebe drückt und es dadurch reizt. Reizungen führen normalerweise zu Schmerzen. Kompressionen können Gewebe daran hindern, ihre normalen Funktionen auszuüben. Ein Blasenkrebs oder ein kanzeröser Lymphknoten im Abdomen zum Beispiel, kann den Harnleiter zusammendrücken, der eine Niere mit der Blase verbindet und dadurch den Urinfluss blockieren. Ein Lungenkrebs kann den Luftstrom durch einen Teil der Lungen blockieren und dadurch zu einem teilweisen Lungenkollaps führen und das Infektionsrisiko erhöhen.

    Wächst ein solcher Tumor in einem Bereich, wo er viel Platz hat, wie zum Beispiel im Dickdarm oder in der Lungenhöhle, ruft er oft erst Symptome hervor, wenn eine erhebliche Größe erreicht ist. Im Gegensatz dazu kann eine Krebserkrankung an einem begrenzten Ort, beispielsweise auf einem Stimmband, schon frühzeitig Symptome hervorrufen (in diesem Beispiel Heiserkeit), wenn die vom Krebs befallene Stelle verhältnismäßig klein ist. Wenn sich ein Krebs in andere Körperteile ausbreitet (metastasiert), treten schließlich die gleichen lokalen Reizungen und Kompressionen auf, jedoch in einem neuen Bereich, sodass sich die Symptome unterscheiden können.

    Krebsarten, die das Brustfell (Pleura) oder die beutelförmige Struktur um das Herz (Perikard) betreffen, sondern häufig Flüssigkeiten ab, die sich um diese Organe ansammelt. Große Flüssigkeitsansammlungen können die Atmung oder den Herzschlag beeinträchtigen.

    Tabelle
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    Schmerzen

    Viele Krebsarten sind zu Beginn schmerzlos, jedoch sind Schmerzen ein frühes Symptom für einige Krebsarten, wie Gehirntumoren, die Kopfschmerzen verursachen, und Kopf-, Nacken- und Speiseröhrenkrebs, der Schluckbeschwerden verursacht. Mit zunehmendem Wachstum jedoch kommt es häufig zu leichtem Unbehagen, das immer schmerzhafter wird, je weiter sich der Krebs ausdehnt. Häufig beruhen die Schmerzen darauf, dass der Krebs auf Nerven und andere Gewebe drückt oder in sie hineinwächst. Allerdings verursachen nicht alle Krebsarten starke Schmerzen. Gleichermaßen ist Schmerzfreiheit kein Garant dafür, dass ein Krebs nicht wächst oder sich ausbreitet.

    Blutung

    Anfangs kann ein Krebstumor etwas bluten, weil die Blutgefäße noch brüchig sind. Wenn der Krebs dann aber so groß ist, dass er in das umliegende Gewebe eindringt, kann er in ein benachbartes Blutgefäß einwachsen und so eine Blutung hervorrufen. Die Blutung kann leicht und nicht erkennbar oder nur durch Untersuchungen erkennbar sein. Das ist häufig im Anfangsstadium von Dickdarmkrebs der Fall. Insbesondere bei fortschreitendem Krebs kann die Blutung deutlicher oder sogar massiv und lebensbedrohend sein.

    Der Bereich, in dem sich der Krebs befindet, bestimmt den Blutungsbereich. Eine Krebserkrankung des Verdauungstraktes kann sich durch Blut im Stuhl verraten. Krebs entlang der ableitenden Harnwege kann Blut im Urin hervorrufen. Andere Krebsarten können innere Blutungen verursachen. Bei Lungenblutungen hustet der Kranke unter Umständen Blut.

    Blutgerinnsel

    Bestimmte Krebsarten erzeugen Stoffe, die hauptsächlich in den Beinvenen übermäßige Blutgerinnsel verursachen (tiefe Beinvenenthrombose). Blutgerinnsel in den Beinvenen lösen sich manchmal und wandern zur Lunge (Lungenembolie), was tödlich sein kann. Übermäßige Blutgerinnung kommt häufig bei Menschen mit Pankreas-, Lungen- oder anderen soliden Tumoren oder mit Hirntumoren vor.

    Gewichtsverlust und Erschöpfung

    Im Allgemeinen verlieren Krebskranke häufig an Gewicht und sind müde; beides kann sich mit dem Fortschreiten der Erkrankung verschlimmern. Manche Menschen nehmen ab, obwohl sie mit Appetit essen. Andere verlieren den Appetit und reagieren auf Nahrung mit Übelkeit oder haben Schluckbeschwerden. Sie können sehr dünn werden. Menschen, die Krebs im fortgeschrittenen Stadium haben, sind oft sehr müde. Eine Blutarmut erkennen die Erkrankten daran, dass sie sich selbst nach leichten körperlichen Aktivitäten müde fühlen und kurzatmig werden.

    Geschwollene Lymphknoten

    Wenn sich eine Krebserkrankung im Körper ausbreitet, greift sie häufig zunächst auf die angrenzenden Lymphknoten über, die anschwellen. Die geschwollenen Lymphknoten sind normalerweise schmerzlos und sie können hart oder gummiartig anfühlen. Manchmal sind sie frei beweglich oder sie können bei fortgeschrittenerem Krebs mit dem umliegenden Gewebe oder miteinander verwachsen.

    Neurologische und muskuläre Symptome

    Ein Krebstumor kann in Nervengewebe oder in das Rückenmark einwachsen und auf Nerven drücken, was zahlreiche neurologische und muskuläre Symptome hervorrufen kann, darunter auch Schmerzen oder Empfindungsveränderungen (wie zum Beispiel Kribbeln). Wenn ein Krebs im Gehirn wächst, können die Symptome schwer zu bestimmen sein, es können jedoch Verwirrung, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, verändertes Sehvermögen und Krampfanfälle auftreten. Ähnliche Symptome kann auch ein paraneoplastisches Syndrom zeigen.

    Symptome der Atemwege

    Krebs kann die Atemwege in der Lunge zusammendrücken und blockieren, was sich durch Kurzatmigkeit, Husten oder Lungenentzündung äußert. Kurzatmigkeit kann auch auf ausgedehnte Pleuraergüsse, Blutungen in der Lunge und Blutarmut aufgrund von Krebs beruhen.