Die Trichinose ist eine Infektion, die von dem Fadenwurm (Nematode) Trichinella spiralis oder einer anderen Trichinellen-Art ausgelöst wird.
Quellen zum Thema
Menschen bekommen diese Infektion, wenn sie halbgares kontaminiertes Fleisch essen.
Zuerst kann es zu Übelkeit, Durchfall und Bauchkrämpfen kommen, dann zu Muskelschmerzen, Schwäche, Fieber, Kopfschmerzen und manchmal einer Entzündung anderer Organe.
Es werden wiederholt Bluttests zum Nachweis von Antikörpern gegen Trichinella spiralis durchgeführt.
Die Behandlung umfasst Medikamente zur Behandlung von Wurminfektionen und zur Linderung von Muskelschmerzen.
Vollständiges Durchgaren des Fleisches von Schweinen und Wild kann Trichinellen-Larven abtöten, und durch Einfrieren von Schweinefleisch (nicht aber von Fleisch anderer Tierarten) werden die Larven in der Regel auch abgetötet.
Helminthen sind parasitäre Würmer, die Menschen und Tiere infizieren können. Es gibt 3 Stämme von Helminthen: Saugwürmer (Trematoden), Bandwürmer (Zetoden) und Fadenwürmer (Nematoden). Trichinella spiralis und andere Trichinella-Arten sind Fadenwürmer.
Trichinellen-Larven leben im Muskelgewebe von Tieren, typischerweise von Schweinen, Wildschweinen, Füchsen, Bären, Walrossen und vielen anderen Raubtieren.
Menschen bekommen Trichinose, wenn sie halbgares Fleisch von Tieren essen, die den Parasiten in sich tragen. Die meisten Infektionen entstehen durch den Verzehr von Schweinefleisch – insbesondere in Regionen, wo Schweine mit Rohfleischresten und -abfall gefüttert werden – oder Wildschweinfleisch, Bärenfleisch oder Walrossfleisch.
Weltweit infizieren sich jedes Jahr etwa 10.000 Menschen. In den Vereinigten Staaten werden jedes Jahr etwa 15 Fälle gemeldet.
(Siehe auch Überblick über Parasiteninfektionen.)
Übertragung einer Trichinose
Wenn eine Person halbgares Fleisch mit lebenden Trichinellen-Zysten verzehrt, die in die Muskelzysten des Fleisches eingekapselt sind, wird der Zystenmantel aufgelöst und Larven freigesetzt, die sehr schnell ausreifen und sich im Darm paaren. Nachdem sich die männlichen Würmer gepaart haben, sterben sie und spielen demzufolge keine weitere Rolle bei der Infektion. Die weiblichen Tiere bohren sich in die Darmwand und beginnen nach einigen Tagen mit der Larvenproduktion.
Die Produktion von Larven setzt sich schätzungsweise 4 bis 6 Wochen lang fort. Entweder stirbt der weibliche Wurm danach oder er wird vom Körper ausgeschieden. Die Larven werden über die Lymphgefäße (Gefäße, die die Lymphflüssigkeit durch den Körper transportieren) und die Blutbahn durch den Körper befördert. Die Larven dringen in die Muskeln ein und verursachen eine Entzündung. Innerhalb von 1 bis 2 Monaten bilden sie Zysten, die jahrelang im Körper leben können. Abgestorbene Larven werden schließlich absorbiert oder verhärten sich (Kalzifizierung).
Bild mit freundlicher Genehmigung der Centers for Disease Control and Prevention, Global Health, Division of Parasitic Diseases and Malaria.
Symptome von Trichinose
Trichinose-Symptome variieren, und viele Infektionen verlaufen mild. Viele Betroffene haben überhaupt keine Symptome.
Wenn Symptome auftreten, können sie sich in der ersten Woche nach dem Verzehr von kontaminiertem Fleisch entwickeln. Zu den Symptomen zählen Übelkeit, Durchfall, Fieber und Bauchkrämpfe.
Sobald die Larven in die Muskeln eindringen, können andere Symptome auftreten, wie Muskelschmerzen und Druckempfindlichkeit, Schwäche, hohes Fieber, Kopfschmerzen und Schwellungen im Gesicht, insbesondere um die Augen herum. Besonders ausgeprägt sind die Schmerzen in der Atmungs-, Sprech-, Kau- und Schluckmuskulatur. Bei manchen Menschen wird das Augenweiß rot, die Augen schmerzen und sie werden empfindlich gegenüber grellem Licht. Diese Symptome beginnen etwa 1 bis 2 Wochen nach der Infektion.
Wenn viele Larven vorhanden sind, können sich das Herz, das Gehirn und die Lunge entzünden. Das kann Probleme wie Herzversagen, Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle und schwere Atemprobleme auslösen. Es kann zum Tod führen, was aber selten der Fall ist.
Ohne Behandlung klingen die meisten Symptome einer Trichinose nach dem dritten Monat der Infektion wieder ab. Vage Muskelschmerzen und Fatigue (Erschöpfung) können allerdings viele Monate andauern.
Diagnose von Trichinose
Bluttests
Ärzte führen Bluttests zum Nachweis von Antikörpern gegen Trichinella spiralis durch. Diese Antikörper sind oft erst 3 bis 5 Wochen nach Einsetzen der Symptome nachweisbar. Daher wird der Antikörpertest in wöchentlichen Abständen über mehrere Wochen wiederholt, um die Diagnose zu bestätigen. Werden keine Antikörper nachgewiesen, stützt der Arzt seine Erstdiagnose einer Trichinose auf die Symptome und die erhöhte Zahl der Eosinophilen (eine Art weißer Blutkörperchen) in einer Blutprobe.
Ärzte können eine Biopsie des Muskelgewebes durchführen (bei der eine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht wird). Dieses Verfahren ist aber in der Regel nicht notwendig.
Behandlung von Trichinose
Medikamente zur Behandlung von Wurminfektionen (Anthelminthika)
Schmerzmittel
Manchmal Kortikosteroide
Zur Abtötung und Ausscheidung von adulten Würmern aus dem Darm verschreibt der Arzt Albendazol oder Mebendazol. Diese Medikamente werden als Anthelminthika bezeichnet und werden oral eingenommen. Diese Medikamente beseitigen aber Zysten in den Muskeln nicht.
Betroffene können Schmerzmittel (wie nichtsteroidale Antirheumatika bzw. NSAR) gegen die Muskelschmerzen nehmen.
Ärzte verschreiben Kortikosteroide (z. B. Prednison), um die Entzündung bei Menschen mit einer schweren Infektion oder mit Entzündungen im Herzen oder Gehirn zu reduzieren.
Die meisten Menschen mit Trichinose erholen sich vollständig.
Vorbeugung gegen Trichinose
Der Trichinose lässt sich vorbeugen, indem Fleisch, besonders Schweinefleisch und Schweinefleischprodukte, bei 160 °F (71 °C) gründlich durchgegart wird, bis es überall braun ist. Alternativ können Larven in Schweinefleisch, das weniger als 6 Zoll (15 cm dick) ist, abgetötet werden, indem das Schweinefleisch 20 Tage lang bei -15 °F (-5 °C) eingefroren wird. Einfrieren wird für Fleisch von Wildtieren nicht empfohlen, da dieses von Trichinellen-Arten befallen sein kann, die durch niedrige Temperaturen nicht abgetötet werden.
Räuchern, Salzen oder Kochen im Mikrowellenofen tötet die Larven nicht zuverlässig ab.
Fleischwölfe und andere Gegenstände zur Zubereitung von rohem Fleisch sollten gründlich gereinigt werden. Händewaschen mit Seife und Wasser ist ebenfalls wichtig.
Außerdem sollten Hausschweine nicht mit rohem Fleisch gefüttert werden.